Hormonell bedingter Haarausfall – Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten

Hormonell bedingter Haarausfall
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Hormonell bedingter Haarausfall tritt aus verschiedenen Gründen auf. Hormone steuern viele Vorgänge im Körper und spielen auch für einen gesunden Haarwuchs eine wichtige Rolle. Zu Problemen kommt es bei einem gestörten Hormonsystem. Es gerät ins Ungleichgewicht. Die Haarwurzeln können auf Schwankungen mit Haarausfall reagieren. Lesen Sie hier mögliche Auslöser und was Sie dagegen tun können.

Hormonell bedingter Haarausfall – was sind mögliche Ursachen?

Hormone haben als Botenstoffe einen entscheidenden Einfluss auf das Haarwachstum. Sie beeinflussen die Teilungsaktivität der Follikel und Dauer des Haarzyklus. Ein veränderter Hormonspiegel fördert Haarausfall. Er kann beide Geschlechter betreffen:

Hormonell bedingter Haarausfall bei Männern

Etwa 50 Prozent der Herren sind davon früher oder später betroffen. Die Haarwurzelzellen reagieren in dem Fall empfindlich auf die Androgene (männliche Sexualhormone). Die nachwachsenden Haare werden dünner, bis der Haarfollikel abstirbt. Die Wachstumsphase des Haupthaars verkürzt sich. Irgendwann fällt es inklusive der Wurzel aus.

Hormonell bedingter Haarausfall bei Frauen

Auch Frauen leiden darunter. Vor Beginn der Wechseljahre (Menopause) sind es laut Schätzungen rund zehn Prozent und danach rund 25 Prozent der Frauen, da sie mit Hormonveränderungen einhergehen. Der Grund ist, dass der Körper weniger Östrogen produziert und zugleich mehr Testosteron ausgestoßen wird.

Weitere mögliche Gründe für hormonell bedingten Haarausfall bei Frauen sind:

  • Absetzen der Anti-Baby-Pille aufgrund der plötzlichen Hormonumstellung
  • Nach der Geburt des Kindes durch einen Einsturz des Hormonspiegels

Hormoneller Haarverlust kann außerdem bei chronischen Erkrankungen, wie einer Unter- oder Überfunktion der Schilddrüse, auftreten. Die Schilddrüsenhormone beeinflussen die haarbildenden Zellen. Eine mögliche Ursache kann auch die Einnahme verschiedener Medikamente, wie verschiedene Antibiotika oder Mittel gegen Rheuma, sein. Das Gleiche gilt bei Stress.

Wie zeigt sich hormoneller Haarausfall und wie stellt man ihn fest?

Hormoneller Haarverlust verläuft meistens diffus, sodass er verschiedene Bereiche am Kopf betrifft und die Haare gleichmäßig ausfallen. Zu Beginn werden sie dünner. Bei sehr kurzen Haaren wird der Verlust oftmals spät bemerkt. Durch das typische Bild der Haarausdünnung und Bildung einer Glatze kann er diagnostiziert werden. Der Dermatologe ist der richtige Ansprechpartner.

Es gibt verschiedene Untersuchungsmethoden:

Die Erstellung eines Trichogramms hilft dabei, die genaue Art des Haarausfalls zu bestimmen: Hierfür werden mit einer Klemme rund 30 Haare ausgezupft, um unter dem Mikroskop den Haarwurzelstatus, das Haarverteilungsmuster und Wachstumsverhalten zu untersuchen. Auch die Intensität des Haarausfalls lässt sich dadurch ermitteln.

Eine Blutuntersuchung gibt Aufschluss über:

  • Hormonhaushalt
  • Eventuellen Nährstoffmangel

Lässt sich hormonell bedingter Haarausfall stoppen?

Ein Arzt kann entscheiden, ob eine Hormontherapie Sinn macht, beispielsweise in den Wechseljahren. Grundsätzlich ist es wichtig, die Ursache herauszufinden und zu behandeln. Dann geht der Haarverlust nach einiger Zeit oft zurück.

Der Einsatz von Wirkstoffen, wie Finasterid, kann ebenso Behandlungserfolge erzielen, da sie die Umwandlung des Testosterons in DHT (Dihydrotestosteron) als aktive Form des Testosterons unterbinden.

Der Wirkstoff Minoxidil wird ebenso angewendet. Er regt die Durchblutung der Follikel und das Haarwachstum an. Nach dem Absetzen der Mittel fallen die bereits nachgewachsenen Haare meist wieder aus.

Der genaue Auslöser ist immer entscheidend:

Wird die Antibabypille abgesetzt, die in vielen Fällen künstliche Östrogene enthält, kann es aufgrund der plötzlichen Umstellung zu Haarausfall kommen. Er beruhigt sich jedoch meist, wenn der Hormonhaushalt wieder im Gleichgewicht ist.

Nach der Geburt eines Kindes stürzt der Hormonspiegel ein, was sich durch Haarausfall äußern kann. Bis sich diese Phase normalisiert hat, kann es bis zu einem halben Jahr dauern.

Bei einer Schilddrüsenerkrankung beispielsweise kann es zum diffusen Haarverlust kommen. Wird sie behandelt, legen sich die Haarprobleme meistens wieder.

Bei Stress produziert der Körper Stresshormone, die den Hormonspiegel durcheinander bringen und somit Haarausfall fördern. Als Ausgleich ist Entspannung wichtig.

Allgemein sind der Verlauf und die Prognose bei hormonell bedingtem Haarausfall eher schwer vorhersehbar. Ohne Behandlung setzt er sich graduell fort.

Was hilft wirklich bei hormonell bedingtem Haarausfall?

In den Hormonhaushalt einzugreifen, diese Art von Therapie vertragen manche ohne Probleme, während sich bei anderen die Gesundheit in vielfältiger Hinsicht verschlechtern kann. Daher sollten Sie individuell abwägen, ob die Behandlung sinnvoll ist. Körperliche Veränderungen und Nebenwirkungen sind bei einer Hormontherapie nicht auszuschließen.

Bei Medikamenten wiederum hält die Wirkung nur so lange an, wie sie eingenommen werden. Mit dem Absetzen schreitet der Haarverlust üblicherweise voran.

Bei manchen helfen die Präparate auch gar nicht. Zudem können diese Mittel ebenso Nebenwirkungen nach sich ziehen, bei Finasterid beispielsweise eine Beeinträchtigung der Libido. Eine komplette Regeneration der einstigen Haardichte ist prognostisch ausgeschlossen.

Wenn die Haarwurzel abgestorben ist, regt kein Mittel mehr das natürliche Haarwachstum an. Eine dauerhafte Lösung ist bei Haarausfall eine Haartransplantation, die ein erfahrener Experte durchführt. Er verpflanzt Gewebestücke des Hinterkopfes auf den haarlosen Bereich.

Fazit

Ob hormonell bedingter Haarausfall bei Männern oder hormonell bedingter Haarausfall bei Frauen, er wird durch diverse Hormonstörungen verursacht. Meist handelt es sich dabei um einen diffusen Haarverlust, der verschiedene Ursachen hat.

Die Diagnose kann mit der Hilfe eines Trichogramms erfolgen. In Einzelfällen wird eine Hormontherapie durchgeführt, doch die häufig auftretenden Nebenwirkungen sind nicht zu unterschätzen. Warten Sie ab, ob sich der Hormonhaushalt normalisiert.

Oftmals wachsen die Haare nach, wenn er wieder im Gleichgewicht ist. Dies gilt auch bei Krankheiten, bei denen es zu Haarausfall kommen kann. Ist die Therapie erfolgreich, erholt sich der Hormonhaushalt meist von selbst.

Die Prognose variiert bei hormonell bedingtem Haarausfall je nach individueller Veranlagung stark. Ein schnelleres und vor allem dauerhafteres Ergebnis bietet Ihnen eine Haartransplantation. Sie kommt infrage, wenn noch genügend funktionierende Haarfollikel vorhanden sind. Damit ist es möglich, lichte und kahle Stellen wieder zu verdichten.


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