In den letzten Jahren geht der Ernährungstrend von vegetarisch immer mehr über zu vegan. Während Vegetarier nur auf Fleisch verzichten, klammern Veganer jede Art von tierischen Produkten aus ihrer Ernährung aus. Die meisten verzichten auch auf andere tierische Produkte, wie Wollpullover oder Lederjacken.
Auch wenn der Trend erst seit kurzer Zeit in Europa kursiert, gibt es beispielsweise in Deutschland schon rund eine Million Veganer. Deswegen wird auch in Sachen Kulinarik bereits viel auf veganes Essen umdisponiert. Rund 55 Restaurants, die gänzlich frei von jeden Tierprodukten sind, gibt es allein in der deutschen Hauptstadt.
Doch wie gesund ist diese rein pflanzliche Ernährung eigentlich? Schließlich essen Menschen doch schon seit ihrem Ursprung Fleisch und trinkt, sobald sie sesshaft geworden sind, Milch. Gehört der Genuss von tierischen Lebensmitteln nicht einfach zum Menschsein dazu?
Beweggründe um vegan zu leben
Vegane Ernährung ist in den meisten Fällen sehr kalorienarm. Dies kann, wenn gewünscht, zu einer raschen Gewichtsabnahme führen. Außerdem nehmen Veganer durch ihre pflanzliche Ernährung viel Magnesium, Beta-Carotin, sowie Vitamin B9, C und E zu sich. Auch viele Kohlenhydrate stehen am Speiseplan.
Ernährt man sich als Veganer besonders ausgewogen und treibt regelmäßig Sport, kann die Gesundheit maßgeblich gefördert werden. Krankheiten wie Diabetes, Herz-Kreislauf-, sowie Leber- und Nierenerkrankungen sind bei Veganern eher selten. Auch mit Bluthochdruck haben die meisten nicht zu kämpfen.
Viele sehen als Hauptmotivation eines veganen Lebensstils auch den Klimaschutz und die Nachhaltigkeit. Sie entscheiden sich gezielt gegen Massentierhaltung und dem systematischen Töten von Tieren zu Gunsten der Menschen. Gerade durch große Rinderfarmen wird der Treibhauseffekt weiter vorangetrieben.
Das Methan, das von den Tieren beim Verdauen ausgestoßen wird, ist einer der Hauptverursacher der Erderwärmung. Schrauben nun alle Menschen ihren Fleischkonsum zurück, beziehungsweise verzichten zur Gänze darauf, kann dieser Ausstoß minimiert werden. Und auch der Abholzung des Regenwaldes wollen veganer entgegenwirken. Zur Versorgung der zahlreichen Nutztiere, werden große Flächen des Regenwaldes mit Sojaplantagen zur Tierfütterung ersetzt.
Welche Risiken birgt eine vegane Ernährung?
Da die Auswahl an Lebensmittel für Veganer eingeschränkt ist, haben sie oftmals Probleme alle wichtigen Vitamine und Nährstoffe zu sich zu nehmen. Den größten Vitaminmangel haben Veganer meistens beim Vitamin B12. Es befindet sich fast ausschließlich in tierischen Produkten.
Dass der Vitamin B12 Bedarf eines Menschen durch Sauerkraut, Algen oder Soja gedeckt werden kann, ist übrigens nur ein Mythos. Ja, es befinden sich in diesen Lebensmitteln viel B12, das stimmt schon, allerdings nur Formen des Vitamins, die der menschliche Körper nicht verwerten kann. Darum wird Veganern empfohlen Vitamin B12 Präparate zu sich zu nehmen.
Schließlich kann ein Mangel mit Auswirkungen wie Blutmangel und Nervenschäden lebensbedrohlich sein.
Doch auch andere Nährstoffe wie Proteine, Eisen, Jod, Vitamin D und Zink fehlen den meisten Veganern. Da sie keine tierischen Fette zu sich nehmen, mangelt es oftmals auch an wichtigen tierischen Fettsäuren sowie Kalzium, das für einen stabilen Knochenbau verantwortlich ist.
Wie gestaltet man seine vegane Ernährung möglichst gesund?
Wollen Sie sich vegan ernähren, sollten Sie auf einige Dinge Rücksicht nehmen. Da Sie nun auf alle tierischen fette und Nährstoffe verzichten, sollten Sie dafür sorgen, dass Ihr Körper dennoch diese überlebenswichtigen Stoffe aufnimmt. Hier sind einige Tipps zur möglichst gesunden veganen Ernährung:
- Vielfalt und Abwechslung: Um sich möglichst optimal zu versorgen, sollten Sie darauf achten sich facettenreich zu ernähren. Schöpfen Sie das ganze Repertoire an verschiedenen Obst- und Gemüsesorten für Ihre Ernährung aus.
- Geheimtipp Vollkorn: Egal ob Nudeln, Brot oder Getreideflocken – greifen Sie eher zu Vollkorn als herkömmlichem Weißmehl. In Vollkorn sind wesentlich mehr Nährstoffe enthalten als in jeder anderen Mehlsorte.
- Hülsenfrüchte als Ballaststofflieferanten: Bohnen, Erbsen, Soja und auch Nüsse liefern Ballaststoffe und Proteine, die durch den Verzicht auf tierische Lebensmittel fehlen. Ölsamen sind reich an Kalzium und Eisen und sollten somit auch nicht fehlen.
- Vitamin B12: Das größte Risiko einer veganen Ernährung ist ein Vitamin B12 Mangel. Achten Sie deshalb gut auf eine ausreichende Zufuhr dieses Vitamins.
Fazit – Ist eine vegane Ernährung nun gesund oder nicht?
Da der Veganismus noch relativ wenig erforscht ist, lässt sich diese Frage nicht mit 100prozentiger Sicherheit richtig beantworten. Klar ist, dass ein übermäßiger Fleisch, Milch und auch Eierkonsum definitiv nicht gesund ist. Veganer haben auf jeden Fall weniger Probleme mit einem erhöhten Cholesterinspiegel als normale Esser.
Dafür nehmen sie nur eine geringe Menge an Fettsäuren, Kalzium und Eisen auf. Im Grund genommen kann man sagen, dass der Verzicht auf tierische Produkte nicht unbedingt einen gesünderen Lebensstil bedeutet. Egal ob Veganer, Vegetarier oder Normalo – eine gesunde Ernährung entsteht durch Ausgewogenheit, Abwechslung und dem Genuss in Maßen.
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