Haarwurzelentzündung – Ursachen und Behandlung

Haarwurzelentzündung - Ursachen und Behandlung
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Eine Haarwurzelentzündung entsteht aus verschiedenen Ursachen. Sie ist deswegen so unangenehm, weil sie den natürlichen Haarwuchszyklus negativ beeinflusst. Gesundes Haar durchläuft drei Stufen, wobei die Wachstumsphase mit bis zu sechs Jahren am längsten dauert.

Danach wird die Wurzel sukzessive von der Nährstoffversorgung abgeschottet und schließlich fällt das Haar aus. Bei einer Haarwurzelentzündung hingegen kann es früher dazu kommen. Eine Haarwurzelentzündung tritt jedoch nicht nur am Kopf auf: Sie kann sämtliche Körperhaare, also auch im Intimbereich oder an den Beinen betreffen.

Wie es zu einer Haarwurzelentzündung kommt

Bei einer Haarwurzelentzündung handelt es sich wie der Name schon vermuten lässt um eine Entzündung der Follikel. Sie wird von Bakterien ausgelöst, die auf der Haut leben und im Normalfall keinen Schaden anrichten. Meistens sind Staphylococcus aureus dafür verantwortlich.

Sie sind generell harmlos, rufen allerdings Entzündungen hervor, wenn sie in tieferliegendes Gewebe eindringen. Gründe dafür sind kleine Verletzungen auf der Haut oder eine generelle Immunschwäche. Die Haarwurzelentzündung verläuft in der Regel in verschiedenen Phasen:

  • Sogar mikroskopisch kleine Verletzungen am Haarfollikel oder an den Schweißdrüsen der Haut können eine Haarwurzelentzündung hervorrufen
  • Manchmal erfolgt die Infektion über Bakterien, die ohnehin auf der Haut leben, manchmal kann es auch durch Berühren kontaminierter Gegenstände zu einer Fremdinfektion kommen.
  • Zunächst entsteht eine Follikulitis, eine oberflächliche Entzündung.
  • Setzen Sie in dieser ersten Stufe keine Maßnahmen, um der Haarwurzelentzündung Einhalt zu bieten, breitet sie sich aus.
  • Dann stirbt das umliegende Gewebe ab und es kommt zur Nekrolyse: Dann zeigt sich ein kleiner Eiterherd und ein Furunkel entsteht
  • Sie bemerken vorerst möglicherweise eine kleine Erhebung, die sich rot färbt, bevor sich ein gelber Eiterpfropf bildet

Was die Entstehung einer Haarwurzelentzündung begünstigt

Es gibt einige Risikofaktoren, die eine Haarwurzelentzündung begünstigen. Manchmal sind Talgdrüsen verstopft und das Sekret staut sich auf. Daher sollten Sie alles vermeiden, was Poren belastet. Dazu zählen fetthaltige Öle und Salben, die von vielen im Zuge der täglichen Körperpflege benutzt werden.

Doch ein Zuviel der Pflegeprodukte schließt bereits vorhandene Bakterien in den Talgdrüsen ein und führen dort zu einer Haarwurzelentzündung. Noch dazu bieten fetthaltige Produkte einen perfekten Nährboden für die Vermehrung von Bakterien.

Besonders häufig kommt es nach dem Schwitzen zu einer Haarwurzelentzündung. Denn dabei entstehen auch vermehrt Toxine oder Bakterien. Auch Menschen, die an Akne leiden, entwickeln häufig Haarwurzelentzündungen.

Allergiker, die mit der Haut reagieren, tragen ebenfalls ein erhöhtes Risiko mit sich. Wenn Sie zu Haarwurzelentzündungen neigen, können Sie selbst viel dazu beitragen sie in Grenzen zu Halten. Das A und O ist gute Hygiene. Reinigen Sie den Körper mit einem sanften Mittel, das Schmutz und Bakterien entfernt, die Haut jedoch nicht unnötig reizt oder die Poren verstopft.

Doch auch äußerliche Einflüsse begünstigen die Entstehung von Haarwurzelentzündungen. Dazu zählt die Rasur: Egal ob bei Männern im Gesicht, unter den Achseln, an den Beinen oder im Intimbereich, bei der Haarentfernung wird die Haut gereizt und es entstehen mitunter feine Verletzungen.

Daher ist nach der Rasur eine schonende Desinfektion besonders wichtig. Mechanischer Reiz wird auf die Haut jedoch nicht nur beim Rasieren ausgeübt: Auch das Tragen zu enger Kleidung kann eine Haarwurzelentzündung hervorrufen.

Wenn Sie an bestimmten Vorerkrankungen leiden, treten Haarwurzelentzündungen möglicherweise vermehrt auf. Dazu zählt Diabetes Mellitus, wenn Sie die richtige Medikamentendosis noch nicht gefunden haben. Auch bei Leukämie oder durch die Einnahme von Kortison können sich die Follikel leichter entzünden.

Was tun bei einer Haarwurzelentzündung

Sollte sich die Haut an einer Haarwurzel röten, ist Vorsicht geboten. Denn in vielen Fällen entsteht daraus ein größerer Eiterherd, der Auswirkungen auf den gesamten Körper haben kann. Sollte die Haarwurzelentzündung nach einigen Tagen nicht von selbst nach guter Desinfektion verschwinden oder immer wieder kommen, lohnt sich der Besuch beim Arzt.

Anhand einer genauen Anamnese findet der Mediziner die Ursache heraus und kann die passende Therapie zusammenstellen. Unter anderem ist relevant, wie lange die Haarwurzelentzündung schon besteht. Außerdem fragt der Arzt ob es öfter zu diesem Problem kommt und ob noch weitere Hautstellen betroffen sind. Relevant ist außerdem ob ein Patient an Fieber leidet. Dann hat sich die Entzündung möglicherweise schon auf andere Körperpartien ausgeweitet. Bei der körperlichen Untersuchung sieht sich der Mediziner die Haut genau an und tastet oft die Lymphknoten ab.

Bei schlimmen Haarwurzelentzündungen können weitere Tests folgen. Dazu zählt eine Blutuntersuchung, ob eine vorliegende Zuckerkrankheit auszuschließen. In einigen Fällen nimmt der Arzt einen Abstrich, um die genaue Art der Bakterien herauszufinden, die für die Entzündung verantwortlich ist. Möglicherweise werden bei schweren Verläufen Antibiotika verschrieben.

Bei einem leichten Verlauf verschwindet die Haarwurzelentzündung von selbst. Tritt sie großflächig auf oder ist sie hartnäckig, verschreibt der Arzt eine Desinfektionslösung. Damit tupfen Sie die Lösung je nach Verordnung auf die betroffene Stelle auf. Außerdem gibt es feuchte Umschläge, die antiseptisch wirken.

Manchmal kommen auch antibiotische Cremen zum Einsatz. Als Antibiotika zum Einnehmen haben sich bei schweren Entzündungen Präparate mit den Wirkstoffen Clindamycin und Cephalosporine bewährt. Sollten Sie im Gesicht an einer Haarwurzelentzündung leiden, verzichten Sie besser für einige Zeit auf eine Rasur. Bei einer nicht-infektiösen Entzündung (durch mechanische Reize ausgelöst), sind keine Antibiotika erforderlich.

Sollte sich ein großes Furunkel gebildet haben, öffnet der Mediziner es meistens mit einem Skalpell und versorgt die Wunde mit in Mullstreifen, die in Desinfektionsmittel getränkt wurde. In diesem Fall ist der tägliche Verbandswechsel wichtig. Außerdem erhalten Sie meistens Antibiotika und Entzündungshemmer.

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