Spätestens seit dem großen Abgasskandal ist klar, dass eine Alternative zu Autos mit Verbrennungsmotor her muss. Viele verschiedene Modelle und Methoden wurden zwar bereits entwickelt, doch für die meisten Otto-Normal-Verbraucher siegt weiterhin das Preis-Leistungs-Verhältnis eines herkömmlichen Verbrennungsmotors. Doch das kann sich schon ganz bald ändern.
Laut Experten wird es nicht mehr allzu lange dauern, bis die ersten E-Autos an dem Punkt angekommen sind, wo sie günstiger sind als die mit Verbrennungsmotor. Und auch mit Erdgas und mit Wasserstoff betriebene Autos werden rasant weiterentwickelt. Sind wir schon bald an dem Punkt angelangt, wo das Auto mit Verbrennungsmotor der Vergangenheit angehört?
Die Probleme des Verbrennungsmotors
Eigentlich läuft ja beim Auto mit Verbrennungsmotor alles perfekt. In der Anschaffung sind sie, außer man will ein spezielles Luxusmodell, gar nicht mal mehr so teuer. Auch die Wartungskosten halten sich, wenn man mit seinem Wagen verantwortungsvoll umgeht, im Rahmen. Tanken braucht man nur alle paar Hundert Kilometer und ansonsten läuft das Auto wie von selbst.
Wo ist jetzt also das Problem? Das Problem am verbrennungsmotor ist, wie so oft heutzutage, die Umwelt und unsere Gesundheit. Wie sehr Autos die Luft verschmutzen zeigen neueste Zahlen aus Deutschland. In rund 95 Großstädten des EU-Lands übertrifft die Feinstaubbelastung immer wieder den erlaubten Wert. Bekommt die Republik dies nicht bald in den Griff, winken Zwangsgelder verordnet von der EU-Kommission.
Besonders für Kinder, ältere Menschen, sowie solche mit Vorerkrankungen stellen Stickoxide und Feinstaub eine erhebliche Gefahr da. Bei allen diesen Personengruppen ist das Immunsystem noch nicht beziehungsweise nicht mehr in seiner Höchstform. Dadurch sind die noch anfälliger für Herz-Kreislaufs- und Atemwegserkrankungen, deren Risiko durch die Feinstaubbelastung erhöht wird.
Statistiken zeigen, dass jährlich rund zehnmal mehr Menschen an Spätfolgen der schlechten Luft, als an Verkehrsunfällen sterben. Spätestens diese Zahlen sollten auch die größten Liebhaber der Diesel- und Benzinmotoren aufwecken. Die Tage des Verbrennungsmotors sind gezählt, und die Alternativen des Verbrennungsmotors auf der Überholspur.
Welche realistischen Alternativen zum Verbrennungsmotor gibt es?
Ein sehr beliebtes Übergangsmodell zwischen den herkömmlichen Verbrennungsmotoren und Fahrzeugen betrieben durch erneuerbare Energie, findet man bereits heute oft auf den Straßen. Die Rede ist von Hybrid-Fahrzeugen. Sie sind eine Kombination aus Elektro- und verbrennungsmotor, genauer gesagt einem Benziner. Ein Hybridauto funktioniert durch ein kompliziertes Zusammenspiel von Benzin- und Elektromotor. Das ganze System ist eine Art Kreislauf.
Fährt das Auto langsam weg oder steht es in einem Stau, wird die gespeicherte Energie der Batterie an den Generator und somit an die Räder abgegeben. Wird mehr Energie, wie beispielsweise beim Beschleunigen, benötig, wird der Benzinmotor dazu geschalten und treibt das Fahrzeug weiter an. Lässt man das Gaspedal los, wird die überschüssige Energie wiederum zur Batterie geleitet und dort solange gespeichert, bis sie wieder benötigt wird. Der Kreislauf beginnt von neuem.
Auch jetzt sieht man bereits einige rein elektrisch angetriebene Autos auf der Straße. Elektroautos beziehen ihre Energie rein aus Lithium-Ionen-Akkus. Diese brauchen rund acht bis zehn Stunden an einer herkömmlichen Steckdose, nur rund drei Stunden an speziellen Aufladestationen. Ein Elektroauto braucht zwar seine Zeit zum Volltanken, dennoch sind die Kosten für den Strom um vieles geringer als die sonst anfallenden Kosten für einen Benzin- oder Dieseltank. Das einzige, was viele noch an E-Autos kritisieren, ist die Reichweite. Mit einem Tank kommt man nur rund 120 bis 200 Kilometer weit.
Weitere Alternativen zu Verbrennungsmotoren sind Erdgasbetriebene Autos sowie Wasserstoffautos. Erdgasbetriebene Autos werden schon seit längerem verkauft, dennoch sieht man nur recht wenige auf der Straße. Dass kann zum einen daran liegen, dass Erdgas ein „Abfallprodukt“ der Erdölproduktion ist, und somit auch einen roten Stempel hat. Zum anderen fehlt es in europäischen Städten an Erdgastankstellen.
Wasserstoffautos sind eigentlich eine Abwandlung von E-Autos. Statt der großen Hochspannungsbatterie, ist bei Wasserstoffautos nur eine wesentlich kleinere eingebaut. Diesen gesparten Platz braucht man auch für den Wasserstofftank. Eine Brennstoffzelle erzeugt elektrischen Strom, in dem sie bei Wasserstoff die Elektrolyse umkehrt. Diese Methode gilt als eine der saubersten und zukunftsweisenden Alternativen zum herkömmlichen Verbrennungsmotor.