Kein Durstgefühl: Ursachen und Lösungen

Kein Durstgefühl

Haben Sie das Gefühl, dass Sie nie richtig Durst empfinden? Diese Situation kann auf eine Dehydration hinweisen – einen Mangel an Flüssigkeit im Körper, der oft unterschätzt wird. Aber was sind die Ursachen für eine Durstlosigkeit und wie können Sie dieser Dehydration vorbeugen? Lassen Sie uns gemeinsam die Geheimnisse des Flüssigkeitshaushalts entdecken.

Was ist eine Exsikkose?

Bei einer Exsikkose handelt es sich um eine schwerwiegende Austrocknung des Körpers, die durch einen Verlust von Körperwasser, also eine Dehydratation, entsteht. Der Begriff leitet sich vom lateinischen Wort “exsiccare” für “austrocknen” ab. Eine Exsikkose kann entweder durch den Verlust von mehr Salz als Wasser (hypotone Dehydratation) oder durch den Verlust von mehr Wasser als Salz (hypertone Dehydratation) verursacht werden.

Definition und Bedeutung des Begriffs

Eine Exsikkose ist eine Form der Austrocknung, die häufig bei älteren Menschen auftritt. Dabei spielt ein vermindertes Durstgefühl eine entscheidende Rolle, denn ältere Personen verspüren oft kaum Durst, selbst wenn sie stark dehydriert sind. Dies kann zu einem lebensbedrohlichen Flüssigkeitsmangel führen, der schwere klinische Symptome wie Kreislaufstörungen oder sogar Schock verursachen kann.

Neben älteren Menschen sind auch Säuglinge und Kleinkinder aufgrund ihrer geringeren Flüssigkeitsreserven besonders gefährdet für eine Exsikkose, insbesondere bei Durchfallerkrankungen. Eine umfassende Untersuchung inklusive Anamnese, körperlicher Untersuchung und Laborwerten ist daher für eine zuverlässige Diagnose unerlässlich.

Häufige Ursachen für mangelndes Durstgefühl

Eine der Hauptursachen für ein fehlendes Durstgefühl ist eine verringerte Flüssigkeitsaufnahme. Das kann beispielsweise aufgrund von Schluckbeschwerden, Inkontinenz oder kognitiven Einschränkungen der Fall sein. Aber auch ein erhöhter Flüssigkeitsbedarf durch Fieber, Durchfall oder die Einnahme entwässernder Medikamente wie Diuretika kann zur Exsikkose, also einem Flüssigkeitsmangel, führen.

Ältere Menschen haben zudem oft einen Abbau von Muskelgewebe, wodurch der Wassergehalt im Körper sinkt. Ihre Nieren können einen Flüssigkeitsmangel oft nicht mehr ausreichend regulieren. Daher haben sie ein erhöhtes Risiko für eine Austrocknung.

Weitere mögliche Ursachen für mangelndes Durstgefühl

  • Verringerte Flüssigkeitsaufnahme aufgrund von Schluckstörungen, Inkontinenz oder kognitiven Einschränkungen
  • Erhöhter Flüssigkeitsbedarf durch Fieber, Durchfall oder Einnahme entwässernder Medikamente
  • Abbau von Muskelgewebe im Alter, wodurch der Wassergehalt im Körper sinkt
  • Eingeschränkte Nierenfunktion im Alter, die einen Flüssigkeitsmangel nicht mehr ausreichend regulieren kann

Die empfohlene Trinkmenge liegt bei 2–3 Litern pro Tag für Erwachsene, wobei im Sommer mehr Flüssigkeit benötigt wird. Über den Tag verteilt kontinuierlich zu trinken hilft, den täglichen Flüssigkeitsbedarf zu decken.

Risikofaktoren und gefährdete Personengruppen

Ältere und pflegebedürftige Menschen haben aufgrund verschiedener Faktoren ein erhöhtes Risiko für eine Exsikkose, also einen Flüssigkeitsmangel. Dazu gehören kognitive Störungen wie Demenz, Depressionen sowie die Einnahme entwässernder Medikamente wie Diuretika. Auch Erkrankungen wie Fieber, Erbrechen, Durchfall, Nierenerkrankungen, Diabetes oder Schluckstörungen können das Risiko steigern. Sogar Hitze kann eine Austrocknung begünstigen.

Warum ältere Menschen oft kein Durstgefühl haben

Ein möglicher Grund, warum ältere Menschen oft kein Durstgefühl verspüren, ist die Alterung der Sinneszellen im Mund, die dem Gehirn den Flüssigkeitsbedarf signalisieren. Dadurch wird das Durstgefühl oft zu früh ausgelöst, sodass die Betroffenen nicht rechtzeitig trinken.

Laut Deutscher Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM) zeigt sich Mangelernährung häufig durch ungewollten Gewichtsverlust bei einem Body-Mass-Index (BMI) unter 18,5 kg/m² oder einem Gewichtsverlust von über 10% innerhalb von drei bis sechs Monaten. Bei Personen ab 65 Jahren mit einem BMI unter 20 kg/m² und einem Gewichtsverlust von mehr als 5% innerhalb von drei Monaten besteht ebenfalls ein erhöhtes Risiko für Mangelernährung.

Mangelernährte Menschen haben ein erhöhtes Sterblichkeitsrisiko und sind mit Einschränkungen im Alltagsleben konfrontiert, wie etwa einem Abbau der Muskelmasse. Ursachen für Mangelernährung im Alter können altersassoziierte Ernährungsbesonderheiten wie Kauf- oder Schluckprobleme, depressive Verstimmungen, Motivationsmangel bei der Essenszubereitung oder finanzielle Engpässe sein. Auch Krankheiten und die Einnahme bestimmter Medikamente können das Ernährungsverhalten beeinflussen.

Besonders gefährdete Personengruppen für Dehydration sind neben älteren Menschen auch adipöse Personen sowie Säuglinge und Kinder im Vorschulalter. Zu den Risikofaktoren zählen ein reduziertes Durstgefühl, Immobilität, Angst vor nächtlichen Toilettengängen oder vor dem Trinken aufgrund von Inkontinenz oder Prostatabeschwerden, Schluckstörungen, starkes Schwitzen, Schmerzen, die Einnahme von Diuretika oder Abführmitteln sowie ein schlecht eingestellter Diabetes.

Typische Symptome einer Austrocknung erkennen

Wenn der Körper an Flüssigkeit mangelt, zeigt er verschiedene Anzeichen dafür. Verringerte Schweiß- und Speichelproduktion sind oft erste Warnzeichen einer Exsikkose, also eines Flüssigkeitsverlusts. Weitere typische Symptome sind Verstopfung, dickflüssiges Blut, niedriger Blutdruck sowie eine Abnahme der geistigen und körperlichen Leistungsfähigkeit. Ältere Menschen können durch die Schwächung anfälliger für Stürze werden.

Ab einem Verlust von etwa 5% des Körperwassers können schwerwiegende Symptome wie Schock oder Kreislaufstörungen auftreten. Neben Durst können auch Antriebslosigkeit, Lethargie, Verwirrung, Schwindel, Kopfschmerzen, Verstopfung, dunkler Urin, trockener Mund, Schluckstörungen, Fieber und Muskelkrämpfe auf eine Austrocknung hinweisen.

Symptom Beschreibung
Durst Fehlende Durstempfindung, trockener Mund
Antriebslosigkeit und Lethargie Müdigkeit, Erschöpfung, reduzierte Reaktionsfähigkeit
Verwirrung und Schwindel Desorientierung, Gleichgewichtsstörungen
Kopfschmerzen Schmerzhafte Kopfwahrnehmung
Verstopfung Reduzierte Darmtätigkeit, selterer Stuhlgang
Dunkler Urin Konzentrierterer, dunklerer Farbton des Urins
Trockener Mund Mangelnde Speichelproduktion, Mundtrockenheit
Schluckstörungen Erschwerte Schluckfähigkeit
Fieber Erhöhte Körpertemperatur
Muskelkrämpfe Schmerzhafte, unfreiwillige Muskelzusammenziehungen

Es ist wichtig, diese Symptome frühzeitig zu erkennen, um einer Exsikkose vorzubeugen oder rechtzeitig medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Insbesondere ältere Menschen sollten regelmäßig ihren Flüssigkeitshaushalt überprüfen.

Mögliche Folgeerkrankungen bei Dehydration

Wenn der Körper längere Zeit unter Flüssigkeitsmangel leidet, können verschiedene ernsthafte Gesundheitsprobleme auftreten. Zu den möglichen Folgeerkrankungen einer Dehydration gehören:

  • Harnwegsinfekte: Aufsteigende Harnwegsinfektionen sind eine häufige Komplikation, da die Nieren bei Flüssigkeitsmangel nicht mehr effektiv arbeiten können.
  • Nierensteine: Die verminderte Urinmenge führt dazu, dass sich Mineralien und Salze in den Nieren ablagern und Steine bilden können.
  • Stuhlinkontinenz: Dehydration kann die Darmfunktion beeinträchtigen und zu Verstopfung und Inkontinenz führen.
  • Darmverschluss: Ein Flüssigkeitsmangel kann die Darmtätigkeit so stark beeinträchtigen, dass es zu einem lebensgefährlichen Darmverschluss kommen kann.

Auch schwerwiegende Komplikationen wie Thrombosen, Lungenembolien, Herzinfarkte und Schlaganfälle können bei anhaltender Dehydration auftreten. Zudem kann die Anfälligkeit für Infektionen und Entzündungen erhöht sein.

Es ist daher wichtig, dass Anzeichen von Dehydration frühzeitig erkannt und behandelt werden, um solche Folgeerkrankungen zu vermeiden.

Diagnose einer Exsikkose stellen

Anamnese, Untersuchungen und Laborwerte

Um eine Exsikkose, also einen Flüssigkeitsmangel, zu diagnostizieren, werden neben der Anamnese und Beobachtung der klinischen Symptome verschiedene Untersuchungen durchgeführt. Dazu gehört zunächst die Überprüfung des Hautzustands, der Halsvenen, des Herzschlags, der Mundschleimhäute und des Urinvolumens. Aussagekräftige Ergebnisse liefern auch Blutwerte wie Hämatokrit, pH-Wert, Natrium, Glukose und Osmolalität.

Zusätzlich können Urinwerte wie die Harn-Osmolalität analysiert werden. Weitere hilfreiche Untersuchungen sind die Ultraschalluntersuchung der unteren Hohlvene und die bioelektrische Impedanzanalyse, um den Flüssigkeitshaushalt genauer zu beurteilen.

Diese Methoden erlauben es dem Arzt, die Diagnose Exsikkose zu stellen und mögliche Risikofaktoren sowie den Schweregrad der Austrocknung zu ermitteln. Nur so kann eine gezielte Behandlung eingeleitet werden.

Behandlung und Gegenmaßnahmen

Die Behandlung einer Exsikkose, also eines schwerwiegenden Flüssigkeitsmangels, besteht in erster Linie darin, den Verlust an Wasser und lebenswichtigen Mineralsalzen (Elektrolyten) wieder auszugleichen. Dieser Flüssigkeits- und Elektrolytausgleich kann je nach Schweregrad auf unterschiedliche Weise erfolgen.

Bei leichten bis mittelschweren Fällen von Austrocknung ist oft eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme durch Trinken ausreichend, um den Körper wieder zu hydratisieren. Dabei ist es wichtig, nicht nur Wasser, sondern auch elektrolythaltige Getränke wie Sportgetränke oder Brühe zu sich zu nehmen, um den Elektrolythaushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Bei schwerer Exsikkose mit einem Flüssigkeitsverlust von mehr als 9% des Körpergewichts ist jedoch in der Regel eine intravenöse (i.v.) Infusion notwendig. Hier werden dem Körper über eine Vene Flüssigkeit und Elektrolyte zugeführt, um den Verlust schnell und zielgerichtet auszugleichen.

Schweregrad der Exsikkose Flüssigkeitsverlust Behandlung
Leicht 3-5% des Körpergewichts Orale Flüssigkeitsaufnahme
Mittelschwer 6-8% des Körpergewichts Orale Flüssigkeitsaufnahme
Schwer 9-12% des Körpergewichts Intravenöse Infusion
Schock 12-15% des Körpergewichts Intravenöse Infusion mit Notfallversorgung

Je nach Ursache und Schweregrad der Exsikkose können dabei unterschiedliche Infusionslösungen erforderlich sein, um den Elektrolythaushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Wichtig ist, dass nicht nur der Flüssigkeitshaushalt, sondern auch der Elektrolythaushalt (z.B. Natrium, Kalium, Chlorid) wieder normalisiert wird.

In schweren Fällen kann es zudem notwendig sein, dass der Patient stationär behandelt und engmaschig überwacht wird, bis sich sein Zustand stabilisiert hat. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Behandlung der Exsikkose erfolgreich verläuft und weitere Komplikationen vermieden werden.

Vorbeugung: Flüssigkeitshaushalt im Gleichgewicht halten

Um eine Exsikkose (Austrocknung) zu verhindern, ist eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme von entscheidender Bedeutung. Insbesondere ältere Menschen und Menschen mit Einschränkungen, die oft ein vermindertes Durstgefühl haben, sollten regelmäßig Flüssigkeit zu sich nehmen – am besten Wasser, ungesüßte Tees oder verdünnte Säfte.

Tipps für ausreichende Flüssigkeitsaufnahme

  • Stellen Sie Wassergläser an gut zugänglichen Orten auf, um das Trinken zu erleichtern.
  • Erinnern Sie sich und andere regelmäßig an das Trinken.
  • Bieten Sie Getränke zu den Mahlzeiten an, um die Trinkgewohnheiten zu fördern.
  • Achten Sie darauf, dass ältere Menschen und behinderte Menschen ausreichend trinken.

Durch eine ausgewogene Flüssigkeitsaufnahme können Sie Ihre Gesundheit schützen und Komplikationen wie eine Austrocknung effektiv vorbeugen.

Unterschätzte Gefahr: Folgen eines Flüssigkeitsmangels

Ein anhaltender Flüssigkeitsmangel kann schwerwiegende Folgen haben. Etwa 17% der Patienten, die mit der Diagnose Dehydratation ins Krankenhaus gebracht werden, versterben innerhalb von 30 Tagen nach der Aufnahme. Neben der Abnahme der geistigen und körperlichen Leistungsfähigkeit erhöht sich auch die Sturzgefahr. Ältere Menschen sind davon besonders gefährdet.

Darüber hinaus können ernsthafte Komplikationen wie Harnwegsinfekte, Nierensteine, Thrombosen oder Herzinfarkte auftreten. Ein Flüssigkeitsmangel kann bereits ab einem Verlust von 1-2% der Körpermasse zu ersten klinischen Symptomen führen, wobei ein Defizit von 20% als lebensbedrohlich angesehen wird.

Daher sollte ein Flüssigkeitsmangel unbedingt ernst genommen und frühzeitig behandelt werden. Zur Vorbeugung empfiehlt sich eine ausgewogene Flüssigkeitsaufnahme, die zwischen verschiedenen Getränken variiert. Trinkrituale wie ein Glas Wasser nach dem Aufwachen oder vor dem Essen können dabei helfen, die tägliche Trinkmenge zu erhöhen.

Symptome einer Dehydrierung Schweregrade der Dehydrierung
  • Erhöhter Durst
  • Verstopfung
  • Reduzierte Harnmenge
  • Blutdruckabfall
  • Pulsanstieg
  • Schwäche
  • Trockenheit der Schleimhäute
  • Kopfschmerzen
  • Unruhe
  • Leichter Flüssigkeitsmangel: Trockene Schleimhäute, reduzierte Urinproduktion
  • Schwere Dehydrierung: Ausbleiben der Harnausscheidung, schneller Puls, niedriger Blutdruck, Verwirrtheit, Apathie

Bei Verdacht auf einen Flüssigkeitsmangel sind verschiedene Laboranalysen wie Messungen von Kreatinin, Harnstoff, Natriumkonzentration, Hautdicke und Hautdurchblutung sinnvoll. Maßnahmen bei leichten Symptomen sind das Trinken von ausreichend Flüssigkeit, bei schweren Symptomen sollte der Rettungsdienst alarmiert und eine Krankenhauseinweisung mit Infusionstherapie erfolgen.

Fazit

Ein Mangel an Flüssigkeitsaufnahme kann zu einer lebensbedrohlichen Austrocknung des Körpers, der sogenannten Exsikkose, führen. Besonders ältere Menschen und Pflegebedürftige sind gefährdet, da ihr Durstgefühl oft vermindert ist. Um eine Exsikkose zu verhindern, ist es wichtig, den Flüssigkeitshaushalt im Gleichgewicht zu halten und regelmäßig ausreichend zu trinken.

Werden die Symptome einer Austrocknung frühzeitig erkannt, kann der Flüssigkeitsverlust durch Trinken oder intravenöse Zufuhr von Wasser und Elektrolyten behoben werden. Bleibt ein Flüssigkeitsmangel jedoch unbehandelt, können schwerwiegende gesundheitliche Folgen eintreten, wie Kreislauf- und Nierenversagen oder sogar der Tod.

Zusammenfassend zeigen die wichtigsten Erkenntnisse, dass eine Zusammenfassung Exsikkose, deren Prävention und rechtzeitige Behandlung entscheidend sind, um Gesundheitsschäden durch Flüssigkeitsmangel zu vermeiden. Eine ausgewogene, regelmäßige Flüssigkeitsaufnahme ist der Schlüssel zu einem stabilen Wasserhaushalt und somit zu einem gesunden Körper.

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