Es gehört zu jeder Spielesammlung und wird von Groß und Klein gerne gespielt: Mensch ärgere Dich nicht zählt zu den Klassikern der Brettspiele. Warum dem so ist? Das liegt an vermutlich an den einfachen Regeln. Anders als bei Strategiespielen kommt es bei Mensch ärgere Dich nicht auf den Zufall an, ob Sie Ihre Spielfiguren sicher ins Ziel bringen oder von einem Mitspieler an den Start zurück geschickt werden.
Mensch ärgere Dich nicht war anfangs wenig erfolgreich
Eine Legende besagt, dass der Münchner Josef Friedrich Schmidt Mensch ärgere Dich nicht eigentlich als Beschäftigungstherapie für seine eigenen Kinder erfand. Ihm war es lieber, den Nachwuchs am Spieltisch zu versammeln als sie durch die Wohnung toben zu lassen.
Der Münchner Händler bastelte das erste Spielbrett für Mensch ärgere Dich nicht Überlieferungen zufolge aus einem Schuhkarton. Inspiration dafür fand er im indischen Spiel Pachisi, welches allerdings auf einem kreuzförmigen Spielbrett ausgetragen wird.
Bei Pachisi treten Teams gegeneinander an, während Sie bei Mensch Ärgere Dich nicht alleine antreten. Pachisi entwickelte sich vermutlich bereits im 4. Jahrhundert, man nimmt an, dass britische Reisende das Spiel im 17. Jahrhundert nach Europa brachten.
Schmidt vereinfachte die Regeln und präsentierte seinen Prototypen mit dem Spielbrett aus Karton und von Hand geschnitzten Figuren seiner Familie. Sie war hellauf begeistert und so entschied sich Schmidt, das Spiel der breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Das war jedoch schwerer als gedacht, denn die handgemachten Spielesetz fanden anfangs nur wenig Anklang. Schmidt jedoch ließ sich vom mangelnden Interesse nicht beirren und ließ Mensch ärgere Dich nicht ab 1914 in Massenproduktion anfertigen.
Um Mensch ärgere Dich nicht unter der breiten Masse bekannt zu machen, bediente sich Schmidt eines – wie sich später herausstellen sollte – klugen Marketingtricks: Er verschenkte 3.000 Exemplare seines Spiels an Lazarette.
Die verwundeten Soldaten fanden Freude an dem Spiel, das ihnen während ihrer Genesung die Zeit vertrieb. Als sie schließlich nach Hause heimkehrten, brachten sie Mensch ärgere Dich nicht zu ihren Familien und so machte sich ein Multiplikatoreffekt bemerkbar.
Ein weiterer Grund, warum die Nachfrage so groß war, war der günstige Preis. Für nur 35 Pfennige war Mensch Ärgere Dich nicht zu haben, das war weniger als ein halber Kilo Zucker damals kostete. 1920 hatte Schmidt sein Spiel bereits mehr als eine Million Mal verkauft.
Die einfachen Regeln sich rasch erklärt
Wenn Sie einen geselligen Nachmittag bei sich zu Hause planen und eine lustige Beschäftigung suchen, ist Mensch ärgere Dich nicht eine perfekte Unterhaltungsmöglichkeit. Es ist für zwei bis vier Spieler ausgerichtet. Für eine Partie benötigen Sie:
- Das Spielbrett
- Pro Spieler jeweils vier Figuren
- Einen sechsseitigen Würfel
Zu Beginn des Spiels darf jeder dreimal würfeln. Sobald eine sechs erscheint, bringen Sie die erste Figur an den Start. Anschließend würfeln Sie noch einmal und lassen die Figur um die Augenzahl auf dem Spielfeld weiterziehen.
Würfeln Sie im weiteren Spielverlauf abermals eine sechs, können Sie eine weitere Spielfigur ins Rennen schicken. Wer eine sechs würfelt, darf das ganze Spiel hindurch noch einmal würfeln. Somit kommen Sie besonders schnell voran, wenn Sie häufig eine sechs würfeln.
Bei Mensch ärgere Dich nicht geht es darum, alle vier Spielfiguren ins Ziel zu bringen. Wenn Sie bereits mehr als eine Figur im Rennen haben, bleibt es Ihnen selbst überlassen, mit welcher Sie weiterziehen. Was so harmonisch klingt, kann sich jedoch rasch ins Gegenteil wandeln.
Kommt nämlich ein Mitspieler auf ein Feld zu stehen, wo sich eine Ihrer Figuren befindet, heißt es für das kleine Männchen zurück zum Start. Das ist besonders dann bitter, wenn Sie knapp vor dem Ziel stehen und nur mehr auf die richtige Augenzahl warten, damit Ihre Figur in den sicheren Hafen einlaufen kann. Sieger ist, wer als erster seine vier Spielfiguren ins Ziel gebracht hat.
Warum Mensch ärgere Dich nicht nichts von seiner Faszination verloren hat
Es gibt Spiele, da geht es um Taktik und es lässt sich schon früh erkennen wer später als Sieger aus der Partie gehen wird. Das ist bei Mensch ärgere Dich nicht anders. Denn selbst wenn Sie sich schon als sicherer Sieger wähnen, weil sich alle Ihre Spielfiguren bereits in der Nähe des Ziels befinden, kann immer noch ein Mitspieler auf demselben Feld wie Sie zu stehen kommen und Sie müssen mit dieser Figur ganz von vorne anfangen.
Das ist auch mit ein Grund warum Kinder Mensch ärgere Dich nicht so lieben. Der Würfel entscheidet den Spielverlauf und selbst Anfänger werden zum Seriensieger.
Ein weiterer Grund für den ungebrochenen Erfolg von Mensch ärgere Dich nicht sind die einfachen Spielregeln. Schon nach einer Partie werden selbst Anfänger zu Profis. Dass der Erfolg des Spiels ungebrochen ist, zeigen die Erfolgszahlen: Nach wie vor wandern rund 100.000 Exemplare jedes Jahr über die Ladentische.
Ähnlich aufgebaut ist das Spiel „Verliere nicht den Kopf“, allerdings gibt es bei dieser Version eine Abkürzung. Wer auf einem Eckfeld zu stehen kommt, darf diagonal über das Spielfeld setzen und somit einen Großteil des Wegs abkürzen. Daher dauert eine Partie Verliere nicht den Kopf kürzer als das Original.
Fazit – Mensch ärgere Dich nicht begeistert Generationen
“Mensch ärgere Dich nicht” ist ein Spiel, das seit seiner Erfindung vor über 100 Jahren Generationen von Spielern begeistert hat. Es ist ein einfaches und dennoch unterhaltsames Spiel, das auf der ganzen Welt bekannt und beliebt ist.
Das Ziel des Spiels ist es, als erster Spieler alle eigenen Spielsteine ins Ziel zu bringen. Dabei kann es jedoch zu Konflikten und Ärgernissen kommen, da man die Spielsteine anderer Spieler schlagen und zurück an den Anfang schicken kann.
“Mensch ärgere Dich nicht” ist ein Spiel, das für alle Altersgruppen geeignet ist und oft als Familienspiel gespielt wird. Es ist ein Spiel, das die Konzentration und das strategische Denken fördert, aber auch eine entspannte und lustige Atmosphäre schafft.
Das Spiel hat seinen Namen aufgrund der Tatsache erhalten, dass es oft zu Emotionen wie Ärger und Frustration führen kann, wenn man seine eigenen Spielsteine verliert oder von anderen Spielern geschlagen wird. Trotzdem bleibt “Mensch ärgere Dich nicht” ein zeitloser Klassiker, der auch heute noch gerne gespielt wird und für viele Spielrunden eine gute Unterhaltung bietet.
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