Jahrelang war Wifi 5 in Deutschland der vorherrschende Standard, wenn es um drahtlose Netzwerkverbindungen ging. 2018 wurde die nächste Generation Wifi 6 vorgestellt und mittlerweile sind auch so viele Geräte mit dem neuen Standard kompatibel, dass man sich mit der Frage der Aufrüstung beschäftigen kann.
Ist neuer aber immer auch besser? Lohnt sich die Anschaffung eines neuen Routers mit Wifi 6? In diesem Artikel gehen wir auf die Unterschiede zwischen Wifi 5 und Wifi 6 ein, so dass Sie für sich entscheiden können, ob Sie in das Upgrade investieren sollten.
Geschwindigkeit
Es ist wohl nicht verwunderlich, dass mit dem neuen Standard eine höhere Geschwindigkeit einhergeht. Während der Vorgänger eine maximale Übertragungsrate von 7 Gbps aufweist, kann Wifi 6 auf 10 Gbps kommen. Zu beachten ist allerdings, dass es sich dabei um theoretische Werte handelt, die unter idealen Laborbedingungen gemessen werden. In der Realität fallen diese Zahlen zwar niedriger aus, doch weist Wifi 6 im Verhältnis dennoch einen Geschwindigkeitsvorteil gegenüber Wifi 5 auf.
Fraglich ist hierbei, ob Sie diese Verbesserung als Endnutzer spüren bzw. benötigen. Für viele alltägliche Internetaktivitäten ist die höhere Datenrate nämlich nicht erforderlich. Möchten Sie beispielsweise eine Serie auf Netflix in Ultra-HD-Qualität streamen, wird dafür lediglich eine Bandbreite von 0,025 Gbps empfohlen, was Wifi 5 problemlos leistet. Auch im Bereich des Gamings kommt der Vorgänger meist nicht an seine Grenzen. Casual Games lassen sich mit Wifi 5 kompromisslos genießen und weder die in HD übertragenen Live-Dealer-Titel im Online-Casino noch die Grafik beim Spiele Bingo online stellen eine Herausforderung dar.
Nur wer auf den Transfer gigabyte-große Datenmengen angewiesen ist, wird von der höheren Geschwindigkeit, die Wifi 6 mit sich bringt, profitieren.
Mehrere Geräte im gleichen Netzwerk
Unter der Nutzung von Wifi 5 kann es unter Umständen zu Problemen führen, wenn mehrere Geräte mit demselben Netzwerk verbunden sind ‒ nicht so bei Wifi 6. Dank des erweiterten Kanal-Managements ist die Aufteilung in Subkanäle möglich. Dadurch ist die Kommunikation mit zahlreichen verbundenen Geräten problemlos möglich.
Stromversorgung elektronischer Geräte
Eine wesentliche Neuerung, die Wifi 6 im Gegensatz zu Wifi 5 mit sich bringt, ist die Target Wake Time (TWT). Dabei handelt es sich um eine Funktion, die zum einen den Stromverbrauch senkt und zum anderen die Batterien der verbundenen elektronischen Geräte schonen. Dies funktioniert, indem der Router erkennt, ob ein wifi-fähiges Gerät wie zum Beispiel ein Smartphone oder ein Smart-Home-Haushaltsgerät vom WLAN Gebrauch macht oder nicht. Ist dies nicht der Fall, wird automatisch ein Ruhemodus eingeschaltet. Selbstverständlich wird die Verbindung auch wieder vom Router hergestellt, wenn dies erforderlich ist. Durch diese Funktion ergibt sich eine wesentlich längere Lebensdauer für die Batterie.
Sicherheit
Im Zeitalter der Digitalisierung, die von Cyber-Kriminalität geprägt ist, spielt das Thema Sicherheit eine immer bedeutendere Rolle und genau hier punktet Wifi 6 deutlich. Um eine sichere Verbindung zu ermöglichen, greift Wifi 5 auf die Verschlüsselungstechniken WPA und WPA2 zurück. Mittlerweile gibt es jedoch bereits den neueren Standard, WPA3, der durch eine deutlich verbesserte Sicherheit überzeugt. Genau dieser ist in Wifi 6 verankert.
Die aktuellen Standards erfordern, dass jedes mit Wifi 6 kompatible Gerät WPA 3 unterstützt. Nun ist es jedoch nicht zwangsläufig erforderlich, auch einen Wifi 6 Router zu nutzen, um von diesem Sicherheitsprotokoll Gebrauch zu machen. So ist es möglich, einen alten Router mithilfe eines Software-Updates mit WPA3 auszustatten.
Fazit: Wifi 6 oder Wifi 5?
Abschließend lässt sich sagen, dass Wifi 6 gegenüber seinem Vorgänger keine Nachteile mit sich bringt. Sowohl hinsichtlich der Geschwindigkeit als auch der Sicherheit und weiteren Features punktet der neue Standard. Fraglich ist jedoch, ob sich die Investition für einen persönlich lohnt, wenn Sie mit Wifi 5 bereits gut fahren. Eine Aufrüstung kann hingegen sehr wohl Sinn machen, wenn das Netzwerk aufgrund vieler verbundener Geräte überlastet ist oder wenn eine schnelle Übertragung großer Datenmengen gewünscht ist.