Schon vor vielen Jahrtausenden fasteten die Menschen – sei es aus der Not während Kriegen oder Hungersnöten oder bewusst, um den Körper und den Geist durch Heilfasten zu reinigen. Auch in vielen Religionen ist Fasten ein fester Bestandteil.
Beim Heilfasten geht es nicht in erster Linie um die Gewichtsreduktion. Die Gewichtsreduktion ist zwar ein willkommener Nebeneffekt, jedoch stehen ganz andere gesundheitliche Aspekte im Vordergrund, welche das sind und alles weitere, dass Sie über das Heilfasten wissen sollten, haben wir für Sie in diesem Ratgeber zusammengefasst.
Die Geschichte des Heilfastens im Zeitraffer
Schon seitdem es die Menschheit gibt, gehört Fasten zum Leben dazu. Vor tausenden Jahren waren es vermutlich nicht gesundheitliche Überlegungen, die zum Nahrungsverzicht führten. Vielmehr gab es Zeiten, wo einfach nicht genügend Lebensmittel zur Verfügung standen, um sich täglich satt zu essen.
Erlegten Jäger mehrere Tiere und waren im Sommer Beeren und Früchte reif, gab es mehr zu essen. Da die Konservierungsmöglichkeiten anno dazumal bei weitem nicht mit unseren Standards zu vergleichen waren, gab es während der kalten Jahreszeit nur wenig.
Heute versteht man unter Fasten vielmehr den freiwilligen Nahrungsverzicht. Auch dieser war schon vor vielen Jahrtausenden bekannt, wie Erkenntnisse von Historikern belegen:
- Kaiser Shen Nung aus dem Alten China beschrieb in seinem Kräuterbuch aus dem 3. Jahrtausend v. Chr. bereits Fasten als Maßnahme der Gesundheitsvorsorge
- Die Sumerer empfahlen im selben Jahrtausend Nahrungsentzug bei Magenverstimmungen
- Die alten Ägypter stellten bereits fest, dass der Tod im Darm sitzt. Um ihn zu entlasten regten sie zu Fastenkuren an
- Dass Fasten nicht nur den Körper entlastet, sondern auch positive Auswirkungen auf den Geist hat, wusste bereits die griechischen Philosophen der Antike
- Der griechische Philosoph Platon stellte schon im 4. Jahrhundert v.Chr. fest, dass „nicht die Kochkunst, sondern alleine die Heilkunst den Leib in Ordnung bringt“.
Das medizinische Fasten feierte Ende des 19. Jahrhunderts eine wahre Renaissance. Damals hielten sich die Menschen nicht mehr streng an die in der katholischen Kirche vorgegebene Fastenzeit. Henri Tanner vom Medical College der Vereinten Staaten in New York führte in den 1880er Jahren eine Studie durch: 42 Tage lang fasteten Freiwillige unter medizinischer Aufsicht. Dieses Experiment war in den Medien viel beachtet, sogar europäische Zeitungen berichteten darüber. Trotz der langen Dauer erlitten die Teilnehmer keinerlei gesundheitliche Schäden.
Otto Buchinger – Pionier des Heilfastens im deutschen Sprachraum
Wer sich für Heilfasten interessiert, ist sicher schon über den Namen Otto Buchinger gestolpert. Er wurde 1878 in Darmstadt in Deutschland als Sohn eines Beamten geboren und entschied sich für ein Medizinstudium, das er an der Universität in Geißen absolvierte.
Nach Abschluss seines Studiums diente er als Schiffsart bei der Marine. 1917 erkrankte Buchinger an einer folgenschweren Mandelentzündung. Da es damals noch keine Antibiotika hab, war die Erkrankung nicht so leicht in den Griff zu bekommen wie in der heutigen Zeit.
Buchinger plagte als Folge Gelenksrheuma, was zu großen Bewegungseinschränkungen führte. Zwei Jahre später entschloss sich Buchinger, bei einem Kollegen Gustav Riedlin in Freiburg im Breisgau für drei Wochen eine Fastenkur zu machen. Verblüfft von dem Erfolg lenkte Buchinger seine Aufmerksamkeit auf die Naturheilkunde und insbesondere auf das Fasten.
Im Juli 1920 öffnete Buchinger seine erste Fastenklinik in Witzenhausen und zog später nach Bad Pyrmont um. Sein viel beachtetes Werk „Das Heilfasten und seine Hilfsmethoden“ hat bis heute nichts an seiner Aktualität verloren.
Das Heilfasten nach Buchinger führen Einsteiger am besten im Rahmen einer Kur durch. Sie startet nach traditionellem Programm mit drei Einlastungstagen, die den Körper auf die bevorstehende Nahrungskarenz einstimmen sollen. Danach steht eine Darmentleerung auf dem Programm.
In vielen Kurhäusern folgt anschließend eine fünf- bis siebentägige Fastenkur. Sie kann aber unter ärztlicher Aufsicht auch bis zu vier Wochen lang dauern. Während dieser Zeit gibt es nur flüssige Kost in Form von Obst- und Gemüsesäften und Brühe. Bei Kreislaufbeschwerden ist außerdem Wasser mit ein wenig Honig erlaubt.
Zum Buchinger Heilfasten gehören auch begleitende Maßnahmen dazu. Der tägliche Leberwickel soll bei der Entgiftung helfen und den Stoffwechsel ankurbeln. Außerdem wird täglich Bewegung gemacht, um den Kreislauf in Schwung zu bringen.
Grundregeln beim Heilfasten kennen und beachten
Sie haben bisher noch nie gefastet und möchten Ihren Körper damit entlasten? Dann steht als erster Schritt ein Besuch beim Arzt auf dem Programm. Der Mediziner überprüft den allgemeinen Gesundheitszustand, nimmt unter Umständen auch Blut ab, um Mangelzustände auszuschließen.
Am besten starten Sie die Kur, wenn Sie sich ausreichend Zeit nehmen können. Stress und Alltagssorgen können nämlich dazu führen, dass Sie das Heilfasten vorzeitig abbrechen. Aus diesem Grund entscheiden sich viele, in einer Kuranstalt zu fasten.
Dort sind Sie frei von den Verpflichtungen, die im Alltag anfallen. Sie müssen sich nicht um den Haushalt kümmern und die Obst- und Gemüsesäfte erhalten Sie fertig zubereitet zu den jeweiligen Mahlzeiten. Es ist nämlich für Anfänger gar nicht so einfach, die Obst- und Gemüsesäfte so aufeinander abzustimmen, dass sie alle Vitamine, Spurenelemente und Nährstoffe enthalten.
Bedenken Sie außerdem, dass Ihr Körper während des Heilfastens Ruhe benötigt. Gerade in den ersten Tagen kann es zu einem Fastentief kommen. Immerhin fällt der bewusste Nahrungsverzicht in der heutigen Zeit besonders schwer, wo man gewohnt ist Stress, Langeweile oder andere Emotionen mit der Nahrungsaufnahme zu kompensieren.
Durch einen Mix aus Bewegung und Entspannungsübungen gelingt es Ihnen, durch die erste Phase zu kommen. Vielleicht nutzen Sie die Heilfastenkur, um Yoga oder Pilates auszuprobieren. Beim Heilfasten handelt es sich um eine Methode, die weit mehr ausmacht als nur den Nahrungsverzicht.
Wie oft und wie lange sollte man das Heilfasten durchführen?
Die meist gestellte Frage, wenn man sich mit dem Thema Heilfasten beschäftigt ist, wie lange soll man das Fasten durchführen soll, bis man positive Effekte bemerkt? Diese Frage lässt sich nicht allgemein beantworten, da die Antwort von Person zu Person sehr unterschiedlich sein kann und ist.
Jedoch kann man eine durchschnitts Zeit feststellen, so brauchen Sie in etwa zwei bis vier Wochen, bis Sie die ersten positiven Ergebnisse feststellen. Haben Sie ein geringes Körpergewicht, dann werden Sie schon nach nur sechs bis acht Tagen positive Effekte des Fasten versprühen.
Kommen wir nun zu der Frage, wie oft das Heilfasten durchgeführt werden soll, auch da gibt es keine pauschale Antwort. Zu empfehlen ist es, dass Fasten regelmäßig durchzuführen, beispielweise einmal im Jahr.
Fazit – Sollte ich das Heilfasten durchführen?
Durch das Heilfasten können Sie positive Effekte für Ihren Körper und Ihren Geist gewinnen, aber nicht nur das, Sie lernen durch das Fasten wie Sie mit Verzicht umgehen können und der Körper lernt selbstständig zu sein. Dieser Verzicht auf das Essen, ist eine neue Erfahrung die Sie machen, durch diese Erfahrung lernen Sie sich selbst und Ihren Körper neu kennen.
Nach diesem Rategeber wissen Sie nun bestens beschied über das Heilfasten. Sie kennen alle Grundregeln und sind bestens informiert, wann Sie die ersten Ergebnisse erwarten können.
Ob sich das Heilfasten lohnt, ist eine persönliche Entscheidung, am bestens finden Sie die Antwort heraus, wenn Sie es selbst ausprobieren.
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