Perfektes Spiel für Strategen: Dame

Perfektes Spiel für Strategen Dame
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Im deutschsprachigen Raum wird Dame oft als eines der „top Vier“, also der beliebtesten Spiele überhaupt bezeichnet. Dazu gehören auch Mühle, Backgammon und Schach. Dame befindet sich also in prominenter Gesellschaft. Und das völlig zurecht, denn immerhin blickt es auf eine lange Tradition zurück. Jedes Jahr kommen neue Spiele auf den Markt, die zum Teil kurzfristig einen wahren Boom auslösen. Doch nur wenigen wie eben Dame gelingt es, über so viele Jahre erfolgreich zu sein.

Dame, ein Spiel mit unbekannten Wurzeln

Obwohl Dame schon so lange gespielt wird, ist nicht bekannt woher es eigentlich stammt. Eines ist klar: Brettspiele gibt es bereits seit Jahrtausenden. Aus dem Alten Ägypten ist das Spiel Senet überliefert, das bereits ein Vorläufer der heutigen Dame sein könnte.

Dem alten Mythos nach war es der mächtige Gott Thoth persönlich, der es erfand. Thoth gilt auch als Schöpfer des Schreibens, der Ägypten die berühmten Hieroglyphen vermachte. Doch auch die Alten Griechen waren als eifrige Spieler bekannt. Auch darum rankt sich eine Legende aus der Mythologie: Angeblich hat Palamedes während der Belagerung von Troja ein Brettspiel zur Unterhaltung seiner Soldaten erfunden.

Die ersten Spiele, die Ähnlichkeit mit der heutigen Dame haben, stammen aus der Region des heutigen Spanien und Südfrankreich. Vermutlich mischte man damals zwei Spiele zusammen: Es wurden die Steine von Backgammon auf einem Schachbrett verwendet.

Damals war das Spiel unter dem Namen Fierges bekannt. Allerdings war es damals nicht Pflicht, jeden gegnerischen Stein zwingend zu schlagen. Dieser Schlagzwang wurde dem Regelwerk erst im Jahr 1535 zugefügt. Damals entstanden bereits zwei Formen:

  • Das Jeu Forcé – also das scharfe Spiel, das heute als Dame bekannt ist
  • Das Jeu plaisant, sozusagen die höfliche Variante

Das erste erhaltene Regelwerk für Dame stammt aus dem Jahr 1688 und wurde unter dem Namen Jeu des Dames veröffentlicht. Siedler aus Großbritannien brachten das Spiel vermutlich in die USA, wo es Checkers genannt wurde. Bereits Ende des 19 Jahrhunderts wurde Dame öfter in der damals beliebten Zeitung Die Gartenlaube erwähnt. Das lässt den Schluss zu, dass das Spiel damals in der Bevölkerung weit verbreitet war.

Grundlegende Fakten zum Damespiel

In Deutschland, der Schweiz, Österreich und in vielen weiteren Ländern wird Dame auf einem Spielbrett mit acht mal acht schwarzen und weißen Feldern gespielt. Demnach können Sie ein ganz normales Schachbrett für eine Partie Dame verwenden.

Es gibt jedoch auch varianten, die auf einem Brett mit 10 mal 10 oder wie bei der kanadischen Dame mit 12 mal 12 Feldern ausgetragen werden. Als Figuren kommen flache schwarzen und weiße (in manchen Versionen auch rote) Steine zum Einsatz. Für gewöhnlich bestehen sie aus Kunststoff oder Holz. Besonders edel sind die Editionen mit Spielsteinen aus Elfenbein.

Die Spielvorbereitung für Dame ist denkbar einfach: Ihr Spielpartner und Sie sitzen gegenüber, dazwischen befindet sich das Brett. Nun besetzen Sie die ersten drei Reihen mit Ihren Spieljetons, wobei sie jeweils auf der Ihnen zugewiesenen Farbe zum Liegen kommen.

Schwarze Steine werden demnach auf die dunklen Felder gesetzt. Sie wichtigste Grundregel besagt, dass nur auf dunkle Felder gezogen werden darf. Daraus ergibt sich immer eine diagonale Richtung. Bei der klassischen Dame, wie es heute weit verbreitet ist, gilt Stichzwang. Das bedeutet, Sie müssen – wenn sich die Möglichkeit ergibt – gegnerische Steine aus dem Spiel werfen. Das passiert, indem Sie diese mit ihren eigenen Spieljetons überspringen.

Schaffen Sie es bis zur gegnerischen Grundlinie zu kommen, erhalten Sie eine Dame. Sie ist dadurch gekennzeichnet, dass Sie einen zweiten Stein auf den ersten legen. Die Dame ist freier beweglich und kann sich nicht nur vorwärts, sondern auch rückwärts bewegen. Wenn Sie keinen Stein mehr haben, weil der Gegner alle geschlagen hat oder Ihnen keine Spielzüge mehr zur Auswahl stehen, haben Sie verloren.

Sonderregeln und Computerspiel

Nicht immer endet Dame mit einem Sieger und einem Verlierer. Bei dem beliebten Brettspiel kann es auch zu einem Unentschieden kommen. Viele passionierte Dame Spieler setzten die Regeln dafür vorher fest. Manchmal kommt das Spiel ins Stocken, weil sich nur mehr wenige Steine auf dem Feld befinden.

Dann sind die Zugmöglichkeiten beschränkt und es kommt sozusagen zu einer Patt-Stellung. In manchen Spielrunden wird zum Beispiel die Anzahl der Züge auf eine bestimmte Zahl beschränkt. Auch wenn sich ein und dieselbe Stellung immer wiederholt, kann es sich lohnen neu anzufangen.

Während man in Österreich bei den Zügen der Dame flexibler ist, gibt es vor allem in Großbritannien und in den USA strengere Regeln. Beim Checkers (in Großbritannien) und Draughts (in den USA) darf die Dame jeweils nur um ein Feld nach vorne oder hinten ziehen. Wenn Sie zu einer Partie Internationale Dame gebeten werden, spielen Sie auf einem Brett mit 10 mal 10 Feldern.

Dame gibt es übrigens schon seit vielen Jahrzehnten als Computerspiel. Bereits 1952 schrieb Arthur L. Samuel, der bei IBM forschte, ein Programm dazu. Es ging als eines der ersten Computerspiele überhaupt in die Geschichte ein. Heute finden Sie im Internet eine große Auswahl an virtuellen Spielmöglichkeiten. Es gibt sogar offizielle Meisterschaften in e-Dame für jene, die sich auf Profiebene mit anderen messen möchten.

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