Eine Haartransplantation ist für viele Menschen mit starkem Haarausfall die letzte Möglichkeit, um wieder zu mehr Lebensqualität zu gelangen. Die Methoden der Haarverpflanzung werden immer weiterentwickelt. Wie könnte eine Haartransplantation der Zukunft aussehen? Die Haarverpflanzung der Zukunft sollte für den Patienten eine geringere Belastung darstellen und ein natürliches Ergebnis liefern.
Methoden, die eine Haartransplantation der Zukunft prägen können
Schon jetzt gibt es einige Methoden für die Haarverpflanzung, die zukunftsträchtig sind. In der Zukunft wird es die FUT-Methode, bei der ein Kopfhautstreifen vom Hinterkopf entnommen wird, wahrscheinlich nicht mehr angewendet. Diese Methode ist für den Patienten mit stärkeren Schmerzen und einer bleibenden Narbe am Hinterkopf verbunden.
Der Streifen wird in Transplantationseinheiten zerlegt, die in zuvor geschnittene Kanäle eingesetzt werden. Die FUT-Methode wird bereits jetzt mehr und mehr durch die FUE-Methode (Follicular Unit Extraction) in den Hintergrund gedrängt. Bei dieser Methode werden aus dem Spenderbereich Grafts aus einem oder mehreren Haarfollikeln mit einer Hohlnadel entnommen.
Dabei entstehen nur winzige, kaum sichtbare, punktförmige Narben. Für die Aufnahme der Grafts werden im Empfängerbereich kleine Kanäle gestochen. Die FUE-Methode ist zukunftsträchtig, doch wurden auf ihrer Basis noch weitere Methoden für die Haarverpflanzung der Zukunft entwickelt:
- FUE-Saphir-Methode: Die Öffnung der Kanäle im Transplantationsbereich erfolgt mit Saphirklingen. Sie erlauben kleinere Schnitte und eine höhere Haardichte.
- Roboter-Methode: Die Entnahme der Haarfollikel erfolgt mit einem Roboter, der den Spenderbereich scannt und ermittelt, welche Haare entnommen werden. So wird eine Übererntung des Spenderbereichs verhindert.
- Perkutan-Methode: Die Haare werden nur an der Wurzel angefasst. Diese Methode erfolgt mit einer außerordentlich hohen Präzision.
- DHI– oder CHOI-Methode: Die Haare werden mit einem CHOI-Pen entnommen. Die Öffnung der Kanäle und das Einsetzen der Haare erfolgen in einem Arbeitsgang.
- SDHI-Methode: Kombination der Saphir-Methode und der DHI-Methode, um eine höhere Haardichte am Haaransatz zu erreichen. An der Haarlinie wird mit der Saphir-Methode, im übrigen Bereich mit der DHI-Methode gearbeitet.
Haarverpflanzung der Zukunft mit sanfter Betäubungsmethode
Bei der Haartransplantation der Zukunft spielt die Betäubung eine Rolle. Das ist vor allem für Angstpatienten wichtig. Schon jetzt wird auf Wunsch von Patienten mit einer Nadelphobie die Betäubung mit dem Comfort-In-System angeboten. Mit einem Hochdrucksystem, das rein äußerlich an einen Kugelschreiber erinnert, wird das Betäubungsmittel unter Hochdruck in die Kopfhaut gepresst.
Der Patient verspürt nur einen Druck auf dem Kopf, der kaum als schmerzhaft wahrgenommen wird. Da das System nur über Bruchteile von Sekunden mit der Kopfhaut in Berührung kommt, ist das Infektionsrisiko geringer. Das Betäubungsmittel kann sich schneller in der Kopfhaut verteilen, was den Eingriff verkürzt.
Schonende Behandlung der Haarfollikel bei der Haartransplantation der Zukunft
Für die Haarverpflanzung der Zukunft kommt es auf eine schonende Behandlung der Haarfollikel an. So wird eine höhere Überlebensrate der Haarfollikel gewährleistet, was mit einer höheren Anwuchsrate verbunden ist. Schon jetzt kann die Haartransplantation mit ICE-Grafts erfolgen. Die Nährlösung zur Aufbewahrung der Haarfollikel enthält das Schönheitsvitamin Biotin, weitere Vitamine und Antioxidantien. Die Haarfollikel erleben einen Eisschock, da die Nährlösung ständig gekühlt wird. Bei der Implantation aktivieren die gekühlten Haarfollikel entzündungshemmende Stoffe.
Haartransplantation der Zukunft mit Stammzellen
Ansätze, eine Haartransplantation mit Stammzellen auszuführen, gibt es schon jetzt. Die Stammzellen verfügen über Wachstumsfaktoren und können sich zu verschiedenen Zelltypen entwickeln. Die Gewinnung von Stammzellen kann aus dem Unterhautfettgewebe oder aus den entnommenen Haarfollikeln erfolgen. Die Stammzellen aus dem Unterhautfettgewebe werden zu einer Zellemulsion aufbereitet.
Ein Teil der Zellemulsion wird in die Nährlösung zur Aufbewahrung der Haarfollikel gegeben, während der Rest nach dem Einpflanzen der Haarfollikel in die Kopfhaut gespritzt wird. Werden die Stammzellen aus den entnommenen Haarfollikeln gewonnen, wird die Haartransplantation mit der PRP-Behandlung kombiniert.
Dem Patienten wird Blut entnommen, das in einer Zentrifuge zu plättchenreichem Blutplasma aufbereitet wird. Es wird mit den Stammzellen angereichert. Nach dem Einsetzen der Haarfollikel wird das Blutplasma in die Kopfhaut gespritzt, um das Anwachsen der Haarfollikel zu beschleunigen.
Zelltherapie als Möglichkeit für die Haarverpflanzung der Zukunft
Für die Zelltherapie liegt bereits eine Studie vor. Diese Methode kann gegenwärtig noch nicht angewendet werden, doch könnte sie zur Haarverpflanzung der Zukunft werden. In der Studie wurden Männern mit erblich bedingtem Haarausfall Zellen entnommen, aus denen tropfenförmige Zellkulturen gezüchtet wurden. Bei fünf von sieben Studienteilnehmern entwickelten sich aus den Zellkulturen neue Haarfollikel. Um zu entscheiden, ob die Haartransplantation der Zukunft mit Zellkulturen erfolgen kann, sind Langzeitstudien erforderlich. Dabei muss erforscht werden, ob ein natürliches Ergebnis erzielt werden kann.
Klonen von Haaren als Haartransplantation der Zukunft?
Am Klonen von Haaren wird bereits gearbeitet. Aus einem einzigen Haarfollikel könnten viele neue Haarfollikel gezüchtet werden, die dann transplantiert werden. So könnten auch Menschen mit einem weit fortgeschrittenen Haarausfall künftig von einer Haarverpflanzung profitieren. Zum Klonen von Haaren könnten Fibroblasten (Bindegewebszellen) aus den Haarfollikeln entnommen werden, die dann geklont werden. Bis diese Methode in der Praxis ausgeführt werden kann, vergehen noch viele Jahre. Gegenwärtig bestehen Bedenken gegen das Klonen der Haare, da die Klone möglicherweise die Tumorbildung fördern können.
Fazit: Haarverpflanzung der Zukunft mit verschiedenen Ansätzen
Verschiedene schonende Methoden auf der Basis der FUE-Methoden sind als Haartransplantation zukunftsträchtig. Diese Methoden sind schonend und versprechen ein natürliches Ergebnis. Bei der Haartransplantation der Zukunft spielt auch eine sanfte Betäubung eine Rolle. Ziel der zukunftsträchtigen Haarverpflanzung ist eine noch höhere Anwuchsrate für ein natürlicheres Ergebnis.
Das kann mit einer schonenden Behandlung der entnommenen Haarfollikel erreicht werden. Um künftig auch Menschen mit einem weit fortgeschrittenen Haarausfall wieder zu neuen Haaren zu verhelfen, könnte künftig die Haartransplantation mit Stammzellen, mit der Zellkultur oder mit geklonten Haaren erfolgen. Bis diese Methoden praxistauglich sind, können noch einige Jahre oder sogar Jahrzehnte vergehen. Umfangreiche Studien sind dafür erforderlich.