Ist Lachen im Alter gesund?

Lachen im Alter
Bigstock I Copyright: fabiocamandona2

Egal ob wir kichern, schmunzeln oder lauthals los gackern, Lachen erzeugt bei uns ein gutes Gefühl. Es liegt also durchaus nahe, dass Lachen ebenso gesund ist, sozusagen eine nebenwirkungsfreie Medizin. Aber hat Lachen wirklich einen erfreulichen Effekt auf unsere Gesundheit?

In unserem Zusammenleben hat Lachen viele Funktionen, denn Freude ist eine der sogenannten Grundemotionen, wie beispielsweise Angst, Traurigkeit oder Wut. Was alle gemeinsam haben ist, dass ihre Ausdrucksform über unterschiedliche Kulturen und Sprachen hinaus zu verstehen ist.

Freude, die wir durch Lächeln und Lachen zeigen, kann beispielsweise sympathisch wirken und Menschen verbinden. Doch auch Spott oder Schadenfreunde kann durch Lachen ausgedrückt werden.

Stimmt es, dass Lachen die beste Medizin ist?

Lachen wird mit verschiedenen positiven Effekten auf die Gesundheit in Verbindung gebracht. Doch kann Lachen wirklich Schmerzen verringern, unser Immunsystem stärken oder die Symptome von Demenz oder Depression verbessern? Studien zu diesem Thema bringen gute Argumente hervor, einfach häufiger loszulachen.

Lachen und Schmerzen

Die Erträglichkeit von Schmerzen kann durch Lachen gesteigert werden. Humor kann die Schmerztoleranz hochsetzen, wie Studien zeigten. Insbesondere bei chronischen Beschwerden stellt Lachen einen Weg dar, Schmerzen und den hiermit verknüpften emotionalen Stress besser zu ertragen.

Welche körperlichen Prozesse dahinterstecken, ist allerdings noch nicht zweifelsfrei geklärt. Wissenschaftler haben erste Theorien hierzu entwickelt, welche Auswirkungen Lachen auf Schmerzen hat. So wird angenommen, dass Lachen entspannend auf den Körper wirkt und somit Schmerzen mehr in den Hintergrund gelangen. Eine weitere Annahme ist die Produktion von Stoffen, den endogenen Opioiden, die vom Körper auch bei Schmerz zu dessen Reduzierung ausgeschüttet werden.

Psychologisch gesehen wird ein Zusammenhang zwischen dem Schmerzerleben und dem Sinn für Humor vermutet und man dadurch öfter lacht. Menschen, die gerne und oft lachen, könnten demnach weniger stark Schmerzen wahrnehmen. Doch sowohl bei Lachen als auch bei Schmerzen handelt es sich um komplexe Ereignisse und es benötigt noch viel mehr Forschung.

Lachen stärkt das Immunsystem

Einen besonderen Einfluss kann Lachen auf unser Immunsystem haben. Ein längerer Lachanfall führt dazu, dass die T-Lymphozyten und auch die Aktivität sowie Anzahl der natürlichen Killerzellen gesteigert wird. Zudem vermehren sich die Antikörper der Immunglobuline. Neben den Killerzellen erhöht sich auch das Gamma-Interferon, welches bei der Bekämpfung von Virusinfektionen vonnöten ist.

Lachen ist gesund

Seit den 1980er Jahren wird Lachen als Therapie in den USA eingesetzt. Und zwischenzeitlich gibt es auch in einigen europäischen Ländern humorvolle Visiten durch Clowns, die das Ziel haben, kranke Kinder aufzuheitern und vom Alltag abzulenken. Auch bei Demenzpatienten wird die Lachtherapie eingesetzt.

In einer Studie in Pflegeheimen, die über drei Jahre ging, wurden Pflegekräfte dazu ausgebildet, Spiele, Humor und Lieder in die Pflege zu integrieren. Ziel war es, die älteren Demenzkranken öfter zum Lachen zu bringen und ihre Freude am Spielen aufrechtzuerhalten.

In Befragungen der teilnehmenden Patienten gaben diese an, zufriedener und glücklicher zu sein. Zudem waren die Testpersonen bis zu 20 % weniger agitiert, was ein häufiges Symptom bei Demenz ist. Klingt nach nicht viel, doch die Forscher sagen auch, dass mittels Antipsychotika kein besserer Effekt erzielt wird. Und dabei gibt es unerwünschte Nebenwirkungen.

Bei Lachtherapie hingegen gab es nur eine zu erwähnende Nebenwirkung, nämlich die, dass die Pflegekräfte, die an der Studie teilnahmen, mit ihrem Job zufriedener sind. Lachen ist also doch die beste Medizin.


Haftungsausschluss: Die Inhalte unserer Seiten wurden mit größter Sorgfalt erstellt. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Inhalte können wir jedoch keine Gewähr übernehmen. Die dargestellten Inhalte dienen ausschließlich der neutralen Information und stellen keineswegs eine Empfehlung, Anweisung oder sonstige Beratung dar. Der Text ersetzt keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Experten. Wir übernehmen keine Haftung für Unannehmlichkeiten oder Schäden, die sich aus der Anwendung der hier dargestellten Informationen ergeben.