Die Auswirkungen der Zeitumstellung auf den Organismus

Die Auswirkungen der Zeitumstellung auf den Organismus
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Jedes Jahr im Frühling und Herbst ist es wieder so weit: Im März und im Oktober werden die Uhren verstellt und somit unser Biorhythmus gehörig auf die Probe gestellt. Wenn Sie eine Katze oder einen Hund zu Hause haben, denken Sie vielleicht manchmal „das Tier geht nach der Uhr“, weil es genau zur selben Zeit tagaus tagein sein Futter einfordert. Doch auch wir Menschen gewöhnen uns an den Tagesablauf und genau das ist einer der Gründe warum die Zeitumstellung viele regelrecht aus der Bahn wirft.

Die Geschichte der Zeitumstellung

Viel wurde in den letzten Jahren um die Zeitumstellung diskutiert. Ist sie sinnvoll, wem schadet sie? Sogar die Europäische Union beschäftigte sich mit dem Thema und konnte sich nicht auf eine einheitliche Regelung einigen. Zwar gab der Verkehrsausschuss des Europaparlaments bekannt, dass es im Jahr 2021 so weit sein würde. Jedoch könne jedes Mitgliedsland selbst entscheiden ob es Sommer- oder Winterzeit bevorzugen würde. Ein Chaos ist also vorprogrammiert.

Aktuell gibt es innerhalb der Union zwar bereits Unterschiede, in Mitteleuropa gilt jedoch weitgehend dasselbe System. Von Polen bis Spanien reicht eine große Zeitzone, zu der neben Österreich und Deutschland noch 15 andere Länder angehören. Die Zeitumstellung beschäftigt Menschen aber nicht erst seitdem es die Europäische Union gibt. Schon im Jahr 1784 meinte der amerikanische Verleger und Schriftsteller Benjamin Franklin, dass das Nachtleben unnötig Energie verschwende, frühes Aufstehen und Zubettgehen hingegen die Verwendung von künstlichem Licht reduziere.

Die Idee, von der Regierung aus eine Zeitumstellung zu verordnen, kam jedoch erst rund 100 Jahre später auf. Als Erfinder der Sommerzeit ging William Willett in die Geschichte ein. Er ritt eines morgens in seiner Heimat Chislehurst in England aus und bemerkte wie viele Bewohner ihre Fensterläden geschlossen hielten, um nicht von der Sonne geweckt zu werden. Somit war die Idee geboren, die Morgensonne zu nutzen, eine Stunde früher aufzustehen und die Uhr während der warmen Jahreszeit vorzustellen.

Im deutschsprachigen Raum wurde die Zeitumstellung in Österreich-Ungarn und im Deutschen Reich am 30. April 1916 eingeführt. Ziel war es Energie zu sparen. Nach Beendigung des Ersten Weltkriegs wurde die Sommerzeit hier jedoch wieder abgeschafft. Dasselbe passierte während des Zweiten Weltkriegs. Eine weitere schwierige Situation führte dazu, dass in Österreich die Zeitumstellung dauerhaft umgesetzt wurde. Nach der Ölkrise waren die Ressourcen limitiert und mit der Zeitumstellung ab dem Jahr 1979 versuchte Österreich entgegenzuwirken.

Welche Auswirkung die Zeitumstellung auf Sie hat

Die Zeiten wo man aus Energiespargründen im Sommer früher und im Winter später aufstehen sollte, sind vorbei. Seit 1996 gibt es für Österreich und alle am Europäischen Wirtschaftsraum teilnehmenden Länder eine einheitliche Regelung: Am letzten Sonntag im März werden um 2 Uhr früh die Uhren um eine Stunde vorgestellt, am letzten Sonntag im Oktober erfolgt die Umstellung auf die Normalzeit.

Nicht an jedem geht die Zeitumstellung spurlos vorbei. Gerade in der älteren Generation gibt es viele, die an Vorerkrankungen leiden. Für sie ist es besonders schlimm, wenn die innere Uhr sich umstellen muss. Dafür gibt es gute Gründe.  Vor allem die Ausschüttung von Glukokortikoiden ist eng an den Tagesrhythmus gebunden. Unter anderem bewältigen die Hormone folgende Aufgaben im Körper:

  • Zu den Glukokortikoiden zählen die Stresshormone Kortison und Kortisol
  • Sie wirken entzündungshemmend und sind daher bei Infekten wichtig
  • Außerdem unterstützen sie den Körper bei Allergien
  • Den maximalen Spiegel erreichen die Hormone zwischen 6 und 9 Uhr früh

Auch der Blutdruck, die Pulsfrequenz und die Körpertemperatur reguliert die innere Uhr. Wird im Laufe der Zeitumstellung die Uhr im März eine Stunde vorgestellt und Sie täglich um 7:30 aufstehen, ist es für Ihre innere Uhr erst 6:30 Uhr. Abends heißt es eine Stunde früher zu Bett gehen, was Ihren Melatoninhaushalt gehörig durcheinanderbringt. Dieses Hormon sorgt nämlich dafür, dass Sie einschlafen können. Wie lange der Körper braucht, um sich neu einzustellen ist unterschiedlich: Manche haben sich bereits nach zwei bis drei Tagen daran gewöhnt, während andere zwei Wochen permanent müde sind und möglicherweise auch zu Infekten neigen.

Tipps, um gut durch die Zeitumstellung zu kommen

Es ist Zeit zum Schlafengehen und Sie wälzen sich im Bett von einer Seite zur anderen? Bevor Sie in den Tagen nach der Zeitumstellung zu Schlafmittel greifen, probieren Sie pflanzliche Alternativen aus. Baldrianwurzel ist schon seit Jahrhunderten als natürliche Einschlafhilfe bekannt. In Kombination mit anderen pflanzlichen Wirkstoffen, die aus der Passionsblume und Hopfen gewonnen werden, hat sich Baldrian bewährt.

Auch Ihre Ernährung kann beim Einschlafen helfen: Verzichten Sie abends auf schwere Kost und setzten Sie auf ein leichtes Essen mit hohem Proteingehalt. Mageres Fleisch mit Gemüse oder fettarme Milchprodukte belasten den Verdauungstrakt nicht. Wenn Sie sich zu Mittag gerne ein wenig ausruhen, verzichten Sie während der Umstellungsphase auf den Mittagschlaf. Dann pendelt sich die innere Uhr schneller wieder ein und Sie finden bald in den neuen Rhythmus zurück.

Ein weiterer wichtiger Tipp ist auf angenehmes Raumklima zu setzten: Die ideale Temperatur im Schlafzimmer beträgt 16 bis 18 Grad. Es macht auch Sinn, kurz vor dem Zubettgehen für 15 Minuten zu lüften. Trockene Luft kann ebenfalls den Schlaf rauben: Ideal sind 45 bis 65 Prozent Luftfeuchtigkeit.


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