Seifen werden seit Jahrtausenden durch ein und dieselbe Methode hergestellt. Natürlich hat sich die Produktion mit der Zeit verändert, aber die Grundidee blieb immer dieselbe. Ausgangstoffe um Seif herzustellen, sind hochwertige Öle und Fette. Da jedes Fett aus einer verschiedenen Anzahl von Linol-, Öl-, Stearin- und Palmitinsäure Molekülen besteht, hat die Seife je nach Fett eine etwas andere Konsistenz.
Für die Herstellung von Seife können allerdings sowohl tierische als auch pflanzliche Fette verwendet werden. Sieht man sich eine Seife aus rein chemischer Sicht an, ist eine seife eigentlich nur die Zusammensetzung aus Salzen der Fettsäuren. Diese muss man, um selbst Seifen zu machen, von den Fettsäuren abspalten und mit einer anderen chemischen Substanz verbinden.
Die Geschichte der Seifenherstellung
Die ersten Aufzeichnungen über die Nutzung von Seifen gibt es aus 4500 v. Chr. Das im früheren Mesopotamien lebende Volk der Sumerer stellte eine Art der Seife aus Pflanzenasche und verschiedenen Ölen her. Die Pflanzenasche bekamen sie durch das Verbrennen von Tannenzapfen und ähnlichem. Auch die Antiken Griechen und Ägypter kannten bereits vor rund 5000 Jahren die Wirkung und das Rezept der Seife.
Ursprünglich vor allem als Heilmittel und Balsam genutzt, erkannten die Germanen zum ersten Mal den uns heutzutage bekannten Nutzen der Seife, nämlich zur Körperreinigung. Im 7. Jahrhundert revolutionierten die Araber die Produktion von Seife. Was davor nur als flüssiges Kosmetikum bekannt war, wurde durch den Einsatz von verkochten Ölen und Laugen und gebranntem Kalk erstmals in fester Form produziert. Aber auch die Entwicklung der Seife kam einmal in der Geschichte zu ihrem Tiefpunkt.
Im 16. Und 17. Jahrhundert war der Irrtum weit verbreitet, dass Seife dafür verantwortlich sei, dass der Körper von Bakterien befallen werden kann. Darum verzichteten eine große Zahl der Bevölkerung gänzlich auf Reinigungen mit Seife und Wasser. Dies verursachte allerdings das genaue Gegenteil des Vorurteils – Seuchen wie die Pest breiteten sich nur umso schneller aus.
Seife zuhause herstellen – unkompliziert und schnell
Bevor Sie mit der Herstellung Ihrer eigenen Seife beginnen, sollten Sie zuerst einige Sicherheitsvorkehrungen treffen. Denn um Seife machen zu können, muss man mit Chemikalien wie Laugen arbeiten, die stark ätzend und somit für die menschliche Haut und Schleimhäute gefährlich sind. Also verwenden Sie bitte unbedingt Gummihandschuhe und setzen Sie sich eine Schutzbrille auf. Reinigen Sie am besten vor und nach der Produktion der Seife Ihre Arbeitsfläche gründlich.
Am besten ist es, wenn Sie zur Seifenherstellung sowohl feste als auch flüssige Fette/Öle verwenden, wie beispielsweise Schmalz oder Maiskeimöl. Feste Ölen werden zuerst in einem Topf geschmolzen und dann mit den flüssigen vermengt. Bis die Lauge dazu gegossen wird, sollten die Öle auf Zimmertemperatur abgekühlt sein
Um die Lauge herzustellen mischen Sie Natron mit ausgekochtem Wasser. Dieses soll wirklich so keimfrei wie möglich sein. Die Produktion können Sie beispielsweise in einem Topf, der zur Kühlung in einem Wasserbad steht, durchführen. Gießen Sie zuerst das Wasser in den Topf, danach fügen Sie das Natron hinzu. Anschließend gut umrühren und abkühlen lassen.
Der nächste Schritt ist die Vermengung von Ölen und der Lauge. Hierfür wird das Öl langsam und vorsichtig in die Lauge gegossen und anschließend mit einem Mixstab verrührt. Nach circa 3 Minuten sollte Seifenschleim entstehen, eine pudding-artige Konsistenz. Bei diesem Schritt können Sie auch optionale Zutaten, wie Kräuter oder Duftstoffe der Masse hinzufügen.
Der angefertigte Schleim wird dann in eine Backform aus Silikon gegossen. Da der Verseifungsprozess nur bei Wärme stattfinden kann, die aber während des Prozesses automatisch entsteht, isolieren Sie Ihre Seife am besten gut ab und lassen Sie sie so 24 Stunden stehen. Danach können Sie die Seife vorsichtig aus der Form nehmen.
Bevor Sie sie zum Hände oder Körper reinigen verwenden können, muss sie allerdings noch rund 25 Tage reifen. Dies tut sie am besten an einem durchlüfteten, kühlen Ort. Dieser Schritt ist unbedingt notwendig, da während der Reifung die Rückstände der ätzenden Lauge verdunsten und sie damit erst hautverträglich wird.
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