Schon das ganze Frühjahr über freuen sich Freunde der kleinen roten Kostbarkeiten, wenn die ersten Erdbeeren aus Österreich im Mai auf den Markt kommen. Zwar gibt es mittlerweile das ganze Jahr über Importware aus Ägypten, Marokko und Israel, das Aroma lässt sich jedoch bei weitem nicht mit den frisch vom Feld gepflückten Vitaminbomben vergleichen.
Im Jahr 2019 wurden 13.600 Tonnen Erdbeeren von den heimischen Bauern geliefert. 2,9 Kilogramm Erdbeeren isst jeder Österreicher im Durchschnitt. Wenn man sich die vielen gesunden Inhaltsstoffe der Erdbeere ansieht, könnte es durchaus mehr sein.
Erdbeeren schon seit langem bekannt
Obwohl frisch vom Feld gepflückte Erdbeeren herrlich süß schmecken, enthalten sie im Gegensatz zu anderen Obstsorten relativ wenig Fruchtzucker: Rund 5,5 Gramm pro 100 Gramm sind genau die Hälfte weniger als beim Apfel. Aus diesem Grund liefern die roten Früchte mit nur 33 Kalorien pro 100 Gramm wenig Energie. Wenn Sie abnehmen möchten, sind Nährwerte von Erdbeeren ideal. Sie schmecken pur oder als leichtes Dessert in Naturjoghurt.
Streng genommen ist es falsch bei der Erdbeere von einer Frucht zu sprechen. Sie zählt nämlich aus botanischer Sicht zu den Sammelnussfrüchten. Die eigentlichen Früchte sind nicht die saftigen Beeren, sondern die kleinen weißen oder grünlichen Körner an der Oberfläche.
Vermutlich war die Erdbeeren schon während der Steinzeit bekannt, von den Römern stammt der lateinische Name Fragaria. Bereits im Mittelalter wurden große Felder von Walderdbeeren kultiviert, die größeren Sorten kamen erst nach der Entdeckung Amerikas nach Europa.
Aus Frankreich stammende Siedler entdeckten Sie entlang des Sankt-Lorenz-Stroms und gaben ihr den Namen „amerikanische Scharlach-Erdbeere“. Zunächst wurde sie vorwiegend in Botanischen Gärten kultiviert.
Im Jahr 1714 war der Franzose Armédée-Francois Frézier in Chile unterwegs und brachte aus Südamerika die Chile Erdbeere mit. Sie ist ganz besonders, weil es männlich und weibliche Pflanzen gibt, die beide blühen. Die großfruchtige Gartenerdbeere, die heute in ganz Europa verbreitet ist, stammt aus einer Züchtung der beiden Sorten. 1870 gab es bereits 70 Sorten der Scharlacherdbeere, heute sind mehr als 1.000 Sorten bekannt.
Gesunde Erdbeeren regelmäßig genießen
Da es heute früh- und spättragende Sorten gibt, können frische Erdbeeren von Mai bis in den August hinein geerntet werden. Es lohnt sich für Sie, die Saison auszunutzen und am besten täglich Erdbeeren zu genießen. Denn immerhin sind die roten Früchte Schlankmacher, solange Sie auf Schlagobers und Zucker verzichten. Gesundheitliche Vorteile hat der Genuss von Erdbeeren jede Menge:
- Sie sind wahre Vitaminbomben: Mit nur 200 Gramm decken Sie Ihren gesamten Bedarf an Vitamin C. Je dunkler und reifer die Früchte sind, umso höher ist der Gehalt. Genau deshalb ist es so wichtig, die Früchte dann zu kaufen, wenn sie hierzulande reif vom Feld geerntet werden.
- Viele sekundäre Pflanzenstoffe sorgen dafür, dass Erdbeeren das Immunsystem unterstützten. Polyphenole zum Beispiel neutralisieren Krankheitserreger und wirken außerdem entzündungshemmend.
- Auch im Kampf gegen freie Radikale, die gute und schlechte Seiten haben, sind Erdbeeren hilfreich. Freie Radikale zerstören zwar Bakterien und Viren, allerdings nehmen sie manchmal überhand. Dann lohnt es sich Erdbeeren als Antioxidans zu konsumieren, um freie Radikale zu neutralisieren.
- Außerdem helfen Erdbeeren dabei, das Herz-Kreislaufsystem zu schützen
Bauen Sie Erdbeeren selber an
Selbst wenn Sie keinen Garten, sondern nur einen kleinen Balkon haben, können Sie Erdbeeren direkt bei sich zu Hause ernten. Einige Sorten gedeihen nämlich in Kübeln auf der Terrasse ausgezeichnet. Wenn Sie wenig Platz haben, bieten sich Kletter- oder Hängeerdbeeren an. Auf einen Tisch gestellt, ranken sie sich wie ein Vorhang zu Boden.
Viele der Sorten sind immer tragend, somit können Sie bis in den Spätsommer hinein immer wieder frische Früchte ernten. Manche sind sogar winterhart und können während der kalten Jahreszeit an einem windgeschützten Ort auf dem Balkon verbleiben.
Generell sind Erdbeeren wahre Sonnenanbeter. Sie fühlen sich besonders an einem hellen Standort wohl. Im Garten setzen Sie die Pflanzen am besten dort ein, wo die Sonnenstrahlen am längsten Hinfallen. Am besten gedeihen sie in lockerem humusreichem Boden. Sollten Sie ein neues Beet anlegen, graben Sie zunächst Schächte in die Erde und füllen Sie diese mit Laubkompost oder Hummus auf.
Nun muss der Boden sich für zwei Wochen setzen, bevor die Pflanzen eingesetzt werden können. Üblicherweise werden Erdbeeren im Sommer gesetzt. Wer im August Setzlinge eingräbt, darf sich im nächsten Jahr über beachtlichen Ertrag freuen. Wenn Sie den Termin verabsäumt haben, pflanzen Sie ab April. Der Ertrag im ersten Jahr ist allerdings dann nicht besonders groß.
Da Erdbeeren zu den Starkzehrern zählen laugen sie den Boden aus. Nach dem dritten Jahr lohnt es sich, die Pflanzen auszugraben und ein neues Beet anzulegen. Halten Sie dabei einen Abstand von 60 Zentimetern zwischen den Reihen und 25 Zentimeter zwischen den Pflanzen ein.
Sollte es wenig regnen, gießen Sie Ihre Erdbeeren regelmäßig. Vor Staunässe und dem Befall mit Grauschimmel schützt Stroh. Nach der Erntezeit schneiden Sie die nicht benötigten Triebe weg und düngen Ihr Beet, damit Sie sich auch im nächsten Jahr über ertragreiche Ernte freuen können.