Worauf Senioren im Umgang mit dem Coronavirus achten sollen

Coronavirus
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Innerhalb nur weniger Tage hat sich das Leben aller durch das Coronavirus massiv geändert. Während Sie vermutlich wie viele andere Anfang März die Sonne in den Parks genossen oder sich mit Freunden im Kaffeehaus trafen, sollen soziale Kontakte nun tunlichst vermieden werden. Seit 16. März 2020 gilt die Empfehlung, sich möglichst zu Hause aufzuhalten und sich nur ins Freie zu begeben, wenn es unbedingt notwendig ist. Dabei geht es darum, die Explosion an Neuerkrankungen einzudämmen. Wie die Erfahrungen aus anderen Ländern zeigen, nimmt das Coronavirus vor allem bei der älteren Generation einen schweren Verlauf. Daher ist es für Sie besonders wichtig, alle nötigen Schutzmaßnahmen einzuhalten.

Von der Erfahrung anderer Länder lernen

Während man mit anderen Infekten wie der Influenza schon längere Erfahrung hat, ist der Umgang mit dem Coronavirus deshalb so schwierig, weil er erstmals im Dezember 2019 in China auftrat. Als die ersten Meldungen der Erkrankung aus Wuhan eintrafen, wähnten Sie sich vermutlich wie viele andere in Sicherheit. China war so weit weg und viele hofften, dass der Coronavirus den Weg nach Europa nicht schaffen würde. Wie wir heute wissen, war dieser Wunsch ein Trugschluss.

Nun sammeln Experten in aller Welt Informationen aus jenen Ländern, wo das Coronavirus schon früher ausgebrochen ist als in Mitteleuropa. Aus China gibt es aussagekräftige Zahlen die untermauern warum gerade Senioren zu schützen sind. Während die durch den Coronavirus verursachten Todesfälle bei den unter 50-jährigen in China bei unter einem Prozent lag, stieg sie bei älteren markant an:

  • Bei den 50 bis 59-Jährigen betrug sie 1,3 Prozent
  • Bei den 60 bis 69-Jähringen waren es 3,6 Prozent
  • Bei den über 70-Jährigen 8 und bei den über 80-Jährigen sogar fast 15 Prozent

Generell sollte man diese Statistiken, die auch von Italien und Südkorea mit erschreckenden Zahlen überliefert werden, jedoch kritisch betrachten. Eines der Probleme dabei ist, dass sicher bei weitem nicht alle Erkrankten erfasst sind. Wie man bisher weiß, zeigen Kinder und auch manche Erwachsene keine oder nur sehr milde Symptome. Sie sind zwar mit SARS-CoV-2, also dem Erreger, infiziert, bei ihnen bricht jedoch die Krankheit COVID-19 nicht aus. Daher scheinen sie in der Statistik nicht auf. Wie dem auch sei, die ältere Generation scheint am schwersten von der Erkrankung betroffen.

Spezielle Risikogruppen mit Vorerkrankungen

Wie die bisherigen Erfahrungen mit dem Coronavirus zeigen, nimmt die Erkrankung bei vier von fünf Betroffenen einen relativ milden Verlauf. Bei manchen sind die Symptome ähnlich einer Erkältung. Über die verschiedenen Symptome gibt ebenfalls wieder ein Blick nach China die aussagekräftigste Auskunft: Hier litten fast neun von zehn Erkrankten an Fieber, bei 69 Prozent äußerte sich der Coronavirus mit trockenem Husten, rund 38 Prozent fühlten sich erschöpft. Doch auch Halsschmerzen und Atemprobleme zählten zu den Symptomen.

Während 80 Prozent der Betroffenen rasch wieder genesen, beobachten Ärzte bei dem Rest der Patienten einen „schweren Verlauf“. Dabei kommt es häufig zu einer Lungenentzündung und zu massiver Atemnot. Dann muss der Patient auf einer Intensivstation künstlich beatmet werden. Zu den Risikogruppen zählen Sie generell, wenn Sie über 65 Jahre alt sind. Dann sollten Sie die Sozialkontakte soweit es geht herunterfahren. Auch wenn es schwerfällt, verschieben Sie den Besuch Ihrer Enkel besser auf einen Zeitpunkt, wenn die Gefahr der Ansteckung nicht so groß ist wie derzeit.

Besonders auf sich achten sollten Sie, wenn Sie an einer Vorerkrankung leiden. Patienten mit Bluthochdruck, Diabetes oder Herzproblemen sind deshalb besonders gefährdet, weil ihr Immunsystem ohnehin geschwächt ist. Wenn der Körper es nicht schafft, schnell auf die eindringenden Viren zu reagieren, können sie mehr Schaden anrichten als bei Menschen mit intakter Abwehr. Gerade aus diesem Grund ist es so wichtig, jetzt zu Hause zu bleiben und jede Gefahr der Ansteckung zu meiden.

Was Sie tun können, um sich vor dem Coronavirus zu schützen

Dem geringsten Risiko einer Erkrankung setzen Sie sich aus, wenn Sie zu Hause bleiben und auch keine Besuche empfangen. Da manche Senioren alleine leben, trifft sie diese Maßnahme besonders hart. Schließlich freuen sie sich schon die ganze Woche auf die Enkelkinder, die am Wochenende vorbeischauen oder Unternehmungen mit Freunden und Bekannten wie gemeinsame Spielabende oder einen Theaterbesuch. Immer wieder hört man es allerdings in den Medien: Wen man soziale Kontakte um ein Viertel einschränkt, kann die momentan sehr steile Kurve an Neuerkrankungen deutlich abgeflacht werden.

Besonders wichtig für Senioren und alle anderen sind die empfohlenen Hygienemaßnahmen einzuhalten. Sparen Sie nicht mit Seife, denn sie macht Coronavirus inaktiv. Reines Wasser hingegen kann die Viren nicht abtöten. Nehmen Sie eine ordentliche Portion Seife und schäumen Sie Finger, Zwischenräume, Handflächen und –rücken fest ein. Die Prozedur sollte jedes Mal rund 30 Sekunden dauern. Um die Zeit korrekt einzuschätzen empfehlen Experten zweimal Happy Birthday zu singen. Das macht nicht nur gute Laune, sondern deckt auch ziemlich genau die Zeitspanne einer halben Minute ab.

Sollten Sie nach draußen gehen, halten Sie zu anderen Menschen einen möglichst großen Sicherheitsabstand. Ideal sind 1,5 bis 2 Meter. Wenn Sie zum Beispiel in den Supermarkt gehen, erledigen Sie ihren Einkauf zügig und fahren Sie sich nach Möglichkeit bis zum nächsten Händewaschen nicht ins Gesicht. Sollten Sie sich krank fühlen, bleiben Sie auf jeden Fall zu Hause. Mittlerweile sind die Serviceleitungen zwar überlastet und es kommt bei Anfragen zu längeren Wartezeiten, sollten Sie die typischen Symptome Fieber und Husten bei sich erkennen, rufen Sie trotzdem an. Denn nur ein Test gibt Sicherheit darüber, ob Sie am Coronavirus erkrankt sind oder nicht.

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