Niemand denkt in jungen Jahren beim Einzug in eine Wohnung im dritten Stock ohne Aufzug daran, wie beschwerlich das Leben wohl im Alter sein mag. Stellen sich jedoch 40 Jahre später die ersten Beschwerden ein, leidet man unter Hüft- oder Knieproblemen wird jeder Behördengang, jede Einkaufstour und alle anderen Unternehmungen zur Herausforderung.
Machen Senioren wird das Eigenheim auch einfach zu groß, wenn die Kinder ausgezogen sind. Während man mit dem Nachwuchs die Annehmlichkeiten und das Platzangebot in einem großen Einfamilienhaus genoss, werden Tätigkeiten wie Rasenmähen und Unkrautjäten im Alter oft beschwerlich.
Man fragt sich außerdem, was man mit den leerstehenden Räumen tun soll, die Pflege benötigen jedoch nicht mehr gebraucht werden. Auch wenn der geliebte Partner stirbt, machen sich die Hinterbliebenen Gedanken über die Wohnsituation. Eine gute Alternative sind Seniorenwohnungen.
Tipps für die Wahl einer Seniorenwohnung
In der heutigen Zeit werden die Menschen immer älter. Die höhere Lebenserwartung stellt auch die Immobilienbranche vor eine neue Herausforderung. Immerhin werden nicht nur von jungen Singles, sondern auch vermehrt von Menschen im Rentenalter kleinere Wohnungen nachgefragt. Die Branche reagiert mit dem Bau von Seniorenwohnungen. Während Altersheime in den Köpfen vieler eher negativ besetzt sind, haben Seniorenwohnungen einen guten Ruf.
Dabei handelt es sich um speziell auf die Bedürfnisse älterer konzipierten Wohnraum. Die Angebotsvielfalt ist groß, vielen fällt es dabei schwer den Überblick zu bewahren. Wenn Sie über den Einzug in eine Seniorenwohnung nachdenken, sollten Sie unter anderem folgende Aspekte für sich prüfen:
- Möchten Sie in Ihrer gewohnten Umgebung bleiben? Dann suchen Sie gezielt nach einer Seniorenwohnung nahe Ihres bisherigen Wohnortes. Es mag zwar einige Zeit dauern, bis Sie fündig werden. Dafür profitieren Sie davon, Ihre alten Bekannten und gewohnten Geschäfte in der Nähe zu haben.
- Es lohnt sich auch aus einem weiteren Grund, eine Seniorenwohnung nahe Ihres bisherigen Domizils zu suchen. Oft befinden sich die vertrauten Ärzte in der Nähe – auf sie können Sie auch nach dem Umzug vertrauen, wenn Sie in der Nähe bleiben
- Achten Sie genau auf die Ausstattung der Seniorenwohnung. In vielen ist zum Beispiel ein Notrufknopf angebracht. Damit können Sie schnell Hilfe holen, wenn Sie stürzen oder einen medizinischen Notfall erleiden
- Achten Sie auf absolute Barrierefreiheit. Selbst wenn Sie aktuell noch gut zu Fuß sind, kann sich die Mobilität in einigen Jahren verschlechtern.
Natürlich spielen nicht nur diese sachlichen Aspekte bei der Wahl einer Seniorenwohnung eine entscheidende Rolle. Auch Ihr persönliches Empfinden, wenn Sie das Apartment besichtigen ist wichtig. Immerhin sollen Sie sich in den eigenen vier Wänden wohlfühlen. Da in den meisten Fällen eine Seniorenwohnung deutlich kleiner ist als Ihr bisheriges Zuhause, werden Sie von einigen liebgewonnen Möbeln Abschied nehmen müssen.
Überlegen Sie genau, welche Einrichtung Sie mitnehmen möchten. Am besten machen Sie sich schon beim Besichtigungstermin ein Bild von der Situation und verlangen Sie die genauen Grundrisspläne. Dann können Sie später genau planen. Insgesamt ist es leichter, eine Seniorenwohnung in einem bereits bestehenden Objekt zu suchen.
Dann können Sie sich mit eigenen Augen von den Gegebenheiten vor Ort überzeugen. Immerhin kann sich kaum jemand anhand von Skizzen und Zeichnungen eine genau Vorstellung davon machen, wie die Wohnanlage später einmal aussehen wird.
Was Seniorenwohnungen bieten
In Seniorenwohnungen setzen rüstige Rentner ihr bisheriges selbstbestimmtes Leben einfach fort. Es gibt sie in verschiedenen Größen und Ausstattungen. In den meisten davon sind kleine Kochnischen vorhanden, wo man sich gewohnte Mahlzeiten zubereiten kann. Viele Seniorenwohnungen bieten neben einem Wohn- auch ein separates Schlafzimmer.
Auf Wunsch kann man in vielen Objekten eine Raumpflege dazu buchen. So fällt das beschwerliche Putzen weg. In einigen Seniorenresidenzen haben Sie außerdem die Möglichkeit, Wäsche extern reinigen zu lassen. Seniorenresidenzen bieten jedoch auch ein umfangreiches Betreuungsprogramm. Wenn Sie sich dafür entscheiden, sollten Sie jedoch die Kosten im Auge behalten.
Für Zusatzleistungen wie Essen auf Rädern, die bereits erwähnte Haushaltshilfe oder Beschäftigungsangebote müssen Sie extra bezahlen. Die Ausstattung von Seniorenwohnungen ist speziell auf die Bedürfnisse der älteren Generation ausgerichtet. Dazu zählen zum Beispiel extrabreite Türen für Menschen die im Rollstuhl oder mit dem Rollator unterwegs sind.
Besonders wichtig ist eine seniorengerechte Einrichtung des Badezimmers. Ein niedriger Einstieg in die Badewanne gehört ebenso dazu wie Haltegriffe im Badezimmer und im WC. Bodentiefe Duschtassen eignen sich sogar für Rollstuhlfahrer. Selbst wenn man beim Bezug der Seniorenwohnung noch rüstig ist, sollte man dennoch an die Zukunft denken. Dann kann man in einer Seniorenwohnung sicher und glücklich alt werden.
Fazit
Wer sich die Bevölkerungsentwicklung ansieht, dem wird rasch klar warum Seniorenwohnungen so boomen. Schätzungen ergeben, dass im Jahr 2030 rund 22 Millionen Menschen über 65 Jahre alt sein werden. Enorm ist auch der Anstieg an Pflegebedürftigen, die in den nächsten 10 Jahren rund 2,5 Millionen Personen ausmachen werden.
Kein Wunder dass die Nachfrage an Seniorenwohnungen steigt. Egal ob man sich für betreutes Wohnen entscheidet oder einfach eine kleinere Wohnung mit zu buchbaren Sonderleistungen wie einer Haushaltshilfe oder Essen auf Rädern sucht, man sollte verschiedene Angebote vergleichen und sich über Zusatzkosten genau informieren.