Die 24-Stunden-Pflege hat den großen Vorteil, dass ältere oder kranke Menschen in ihrer vertrauten Umgebung bleiben können, in der sie sich wohl und geborgen fühlen. Angehörige können oftmals keine angemessene Pflege sicherstellen.
Wenn Pflegebedürftige ihren Alltag nicht mehr allein bewältigen können, stellt sich schnell die Frage, ob das Pflegeheim die letzte Option ist. Dank 24-Stunden-Pflege ist dem nicht so. Was sich dahinter verbirgt und was die Vorteile sind, wird nachfolgend erläutert.
24-Stunden-Pflege
Das eigene Zuhause ist für die meisten ein Ort, der voller Erinnerungen steckt und ihn aufgrund einer Krankheit oder Pflegebedürftigkeit zurückzulassen, für viele schmerzhaft. Pflegebedürftige Menschen wünschen sich, zu Hause bleiben bzw. hier betreut und gepflegt zu werden. Doch eigene Verpflichtungen erlauben sie oftmals nicht so, wie es nötig wäre.
Eine pflegebedürftige Person in der Familie heißt nicht automatisch, dass der Betroffene in ein Heim muss oder dass sich die Angehörigen mit deren Pflege übernehmen müssen. Wer eine sichere, ganztägige Betreuung des Angehörigen wünscht, für den bietet sich die sogenannte 24-Stunden-Pflege an. Eine häusliche Pflege verbessert die Lebensqualität oftmals entscheidend.
Wie funktioniert die 24-Stunden-Pflege?
Bei der 24-Stunden-Pflege zieht eine Pflegekraft in die Wohnung der zu pflegenden Person. So ist sie stets da, wenn Hilfe notwendig ist und bietet damit eine Rundum-Versorgung. Der Pflegebedürftige kann selbst bei einer hohen Pflegebedürftigkeit zu Hause in seinem gewohnten Umfeld wohnen bleiben und dass er jederzeit gut versorgt ist, bedeutet für die Familienmitglieder eine erhebliche Entlastung.
Mit der 24-Stunden-Pflege steht dem Herzenswunsch, zu Hause und nicht im Heim alt zu werden, nichts im Wege. Die Pflegekraft kann bereits nach etwa einer Woche vor Ort sein, um sich um das Familienmitglied zu kümmern und vieles zu übernehmen, zum Beispiel:
- Hauswirtschaftliche Tätigkeiten, wie Einkaufen, Kochen, Aufräumen und Wäsche waschen
- Grundpflege, wie Waschen, Duschen oder Baden, An- und Auskleiden, Zahnpflege sowie Unterstützung bei Toilettengängen
- Hilfe bei der Nahrungsaufnahme
- Betreuung
- Begleitung des Pflegebedürftigen, beispielsweise zum Arzt oder bei Spaziergängen
- Aktivierende Pflege in Bezug auf Beschäftigung, Unterhaltung, Motivation und Aktivitäten, natürlich im Rahmen der Ressourcen des Pflegebedürftigen
Eine 24-Stunden-Pflegekraft verrichtet in der Regel alles, was ein pflegender Angehöriger ebenso leisten würde. Natürlich darf man den Begriff 24-Stunden-Pflege nicht wörtlich nehmen. Die Pflegekraft kümmert sich nicht 24 Stunden am Tag um den Betroffenen.
Das Wort leitet sich eher davon ab, dass sie bei der bedürftigen Person lebt und sie somit immer jemanden zur Seite hat, falls es notwendig ist. Dies gilt auch nachts, beispielsweise zur Unterstützung beim Toilettengang. Ansonsten arbeitet die Betreuungskraft nicht durchgängig. Die Arbeitszeit beträgt acht Stunden am Tag.
Vorteile 24-Stunden-Pflege im Überblick:
- Erhalt des eigenen Zuhauses
- Bewahrung von Gewohnheiten
- Erhalt der Selbstbestimmung
- Individuelle Betreuung
- Verbesserung der Lebensqualität
- Dauerhafte Entlastung der Angehörigen
- Günstiger als Pflegeheim
Wie lange bleibt die 24-Stunden-Pflege-Kraft?
Die Arbeits- und Ruhezeiten werden im Vorfeld vertraglich geregelt. Eine 24h-Pflegekraft bleibt ungefähr drei Monate. Meist wechseln sich zwei Kräfte ab, sodass die pflegebedürftige Person zwei Bezugspersonen hat und somit nahtlos versorgt wird. Der Grund für den Wechsel ist, dass es sich bei der Pflege zum einen meist um eine herausfordernde Arbeit handelt und zum anderen arbeiten die Pflegekräfte oftmals weit entfernt von ihrer eigenen Familie.
Woher kommen die Pflegekräfte und was ist mit den Kosten?
Häufig übernehmen Damen aus dem osteuropäischen Ausland, wie Polen, die Betreuung bzw. die 24-Stunden-Pflege. Eine Agentur vermittelt diese Kräfte, die auf dem Umgang und die Pflege Betroffener geschult sind. Handelt es sich um eine professionelle Pflege, beteiligt sich die Pflegeversicherung an den Kosten. Wie die genaue Höhe ist, hängt vom Pflegegrad ab. Eine „24-Stunden-Pflege“ ist in der Regel preisgünstiger als eine Betreuung im Pflegeheim.
Je nachdem, wie schwer die Pflegebedürftigkeit ist oder welche Krankheit vorliegt, sind unterschiedliche Pflegeerfahrungen erforderlich. Eine Betreuungsperson, die keine pflegerische Ausbildung hat, darf keine medizinischen Aufgaben übernehmen, beispielsweise die Versorgung von Wunden, Injektionen, Blutzuckermessung oder Tablettengabe. Dafür muss zusätzlich eine ambulante Pflegekraft hinzugezogen werden.
Für wen eignet sich die 24-Stunden-Pflege?
- Schwäche aufgrund zunehmenden Alters
- Altersbedingte Erkrankungen, wie ein Schlaganfall oder Herzinfarkt
- Demenz
- Überbrückung von Krisensituationen, zum Beispiel während und/oder nach einer Rehabilitation
Zu guter Letzt eignet sich die 24-Stunden-Pflege für alle älteren Menschen oder Pflegebedürftigen, die regelmäßige Unterstützung dabei benötigen, ihren Alltag zu bewältigen und im eigenen Zuhause bleiben möchten.
24-Stunden-Pflege – was sind die Vorrausetzungen?
Die Pflegekraft die beim Betroffenen einzieht, benötigt ein eigenes Schlafzimmer. Es genügt ein Raum mit Bett und Schrank. Natürlich ist es schön, wenn er gemütlich eingerichtet ist.
Die Pflegekraft kauft ein und bereitet die Mahlzeiten für beide zu. Die Ausgaben für die Nahrungsmittel sind nicht in den monatlichen Kosten enthalten. Von Vorteil ist ein Internetzugang.
Fazit
Die meisten möchten zu Hause gepflegt werden. Doch nicht immer ist die ausreichende Unterstützung durch Angehörige möglich. Eine sehr gute Lösung ist die 24-Stunden-Pflege. Damit kann der Pflegebedürftige selbstbestimmt im gewohnten Umfeld weiterleben, denn er bekommt Hilfe bei der Bewältigung des Alltags.