Als Leihoma Familien entlasten

Als Leihoma Familien entlasten
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Im vorigen Jahrhundert war eine Leihoma noch kein Thema: Damals führten die Frauen tendenziell den Haushalt, während die Männer arbeiten gingen. 1961 zum Beispiel lag die Frauenerwerbsquote bei den 30- bis 40-Jährigen gerade einmal bei 55 Prozent, von den Älteren standen noch weniger im Erwerbsleben.

Das hat sich in den letzten Jahrzehnten geändert, im Jahr 2019 gingen immerhin 72,3 Prozent aller Frauen einem Beruf nach. Diese Entwicklung ist ganz im Sinne der Gleichberechtigung, stellt Familien jedoch vor große Herausforderungen, wenn es um die Kinderbetreuung geht. In diesem Punkt haben sich Leihomas bewährt.

Warum Leihomas immer wichtiger werden

In früheren Generationen war es ganz normal, dass die Großeltern aktiv in die Betreuung der Enkel eingebunden waren. Oft lebte man im selben Ort und so war es kaum ein logistischer Aufwand, die Kinder von der Schule oder vom Kindergarten abzuholen.

Das hat sich gewandelt, weil es gerade viele jüngere Menschen vom Land in die Stadt zieht. Die Gründe dafür liegen unter anderem an besseren Berufsaussichten und einer besseren Schulbildung für den Nachwuchs. Wenn die eigenen Eltern jedoch dann 50 Kilometer oder weiter entfernt wohnen ist es schwierig sie regelmäßig in die Kinderbetreuung mit einzubeziehen. Weitere Gründe eine Leihoma zu engagieren sind:

  • Unregelmäßige Arbeitszeiten, die sich nicht mit den Öffnungszeiten von Schule und Kindergarten vereinbaren lassen. Sie schließen vor allem in ländlichen Regionen oft schon lange bevor die Arbeitszeit vorbei ist
  • Die Großeltern sind krank und können aus diesem Grund die Betreuung nicht übernehmen. In manchen Fällen sind sie auch bereits verstorben.
  • Außerdem kann es sein, dass es unterschiedliche Vorstellungen von Kindererziehung gibt und Eltern deshalb lieber auf eine Leihoma zurückgreifen.
  • Der Zeitfaktor: Manchmal sind Eltern beruflich so sehr eingespannt, dass unter der Woche wenig Zeit bleibt die Hausaufgaben zu kontrollieren oder die Kinder zu den Freizeitaktivitäten zu begleiten.

Viele Vorteile für beide Seiten

Manche Menschen sind es gewohnt mit beiden Beinen im Berufsleben zu stehen. Obwohl sie sich an und für sich auf die Pension freuen, schwingt dennoch ein wenig Wehmut mit. Denn immerhin ist ein Job – auch wenn es manchmal Unstimmigkeiten mit Kollegen gibt – eine Aufgabe im Leben.

Genau diese fehlt jedoch vor allem Senioren, die keine Enkelkinder haben oder ihre Familie aus verschiedenen Gründen selten sehen. Wenn Sie Kinder gerne haben und eine sinnvolle Tätigkeit im Ruhestand suchen, könnte Leihoma genau der richtige Nebenjob für Sie sein. Die meisten Leihomas bauen eine enge Beziehung zu den Kleinen auf und fühlen sich wertgeschätzt.

Das wiederum führt dazu, dass Sie geistig und körperlich aktiv bleiben und neue Erfahrungen sammeln.Für die Familie sind Sie als Leihoma eine hilfreiche Stütze. Welche Aufgaben Sie genau übernehmen, wird meistens individuell geregelt. In den meisten Fällen holen Sie Ihre Schützlinge vom Kindergarten oder von der Schule ab, beaufsichtigen die Hauaufgaben und helfen beim Lernen.

Auch Besuche am Spielplatz oder im Kindertheater machen Ihnen garantiert genauso viel Spaß wie den Kindern. Die Eltern finden in der Leihoma eine flexible Kinderbetreuung, die möglicherweise auch einmal am Abend auf den Nachwuchs aufpassen kann.

Somit schafft sie Freiraum für gemeinsame Restaurantbesuche mit dem Partner oder Abendtermine im Job. Die Kinder profitieren von einer zusätzlichen Bezugsperson, die sie im Gegenteil zu Schule und Kindergarten ganz für sich alleine haben. Ihnen als Leihoma ist es möglich, individuell auf die Bedürfnisse Ihrer Schützlinge einzugehen.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass der Umgang mit anderen Generationen für beide Seiten eine Bereicherung ist. Studien haben ergeben, dass der Kontakt mit Älteren für Kinder in der Entwicklung eine nicht zu unterschätzende Rolle spielt. Auch Sie haben in Ihrem Nebenjob die Möglichkeit, neue Dinge kennenzulernen.

Tipps für die Zusammenarbeit zwischen Familie und Leihoma

Damit Kinder eine Beziehung zur Lelhoma aufbauen können, sollte sie mindestens einmal pro Woche die Betreuung übernehmen. Manche kleinen Erdenbürger sind schüchtern und wenn die Intervalle zu lange sind, dauert die „Aufwärmphase“ bei jedem neuen Besuch lange. Für zurückhaltende Kinder ist eine Leihoma auch deswegen eine ideale Option, weil die Betreuung im gewohnten Umfeld stattfindet.

Es gibt einige Plattformen in Österreich, die sich auf die Vermittlung von Leihomas spezialisiert haben. Für Sie als Leihoma ist einer der wichtigen Punkte, dass Sie sich für eine Familie entscheidet, die bei Ihnen in der Nähe wohnt. Nicht immer werden die Fahrtkosten ersetzt und außerdem können Sie dann auch flexibel einspringen, wenn zum Beispiel das Kind plötzlich krank ist und nicht zur Schule oder in den Kindergarten gehen kann.

Die meisten Vereine, die sich auf die Vermittlung von Leihomas spezialisiert haben, verlangen eine Vermittlungsgebühr. Anschließend bezahlen die Familien die Leihoma meist direkt, wobei ein Honorar von sechs bis 12 Euro üblich ist.

Leihoma zu sein bietet also Vorteile für Sie und für die Familien. Wenn Sie sich einsam fühlen und eine sinnvolle Aufgabe suchen, wenden Sie sich an eine der Plattformen, die Leihomas vermitteln. Womöglich müssen Sie eine kurze Schulung für einen oder zwei Tage absolvieren: Bei diesen oft als „Babysitter Kursen“ bezeichneten Ausbildungen eignen Sie sich Grundwissen über den Umgang mit Kindern in verschiedenen Altersgruppen an, lernen Spannendes über Unfallverhütung und bekommen Spieleideen für Indoor und Outdoor vermittelt. Wenn Sie diesen Kurs absolviert haben, können die Eltern die Kosten für die Leihoma von der Steuer absetzen.


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