Die Nebenwirkungen vom scheinbaren Traumkörper – Haarausfall wegen Essstörungen

Die Nebenwirkungen vom scheinbaren Traumkörper – Haarausfall wegen Essstörungen
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Dass Haarausfall wegen Essstörungen hervorgerufen werden kann, ist längst kein Geheimnis mehr. Dann vielen Mangelerscheinungen von zum Beispiel Biotin oder wichtige essentielle Fettsäuren können Haarausfall nicht nur begünstigen, sondern auch diesen hervorrufen. In dem Schlankheits- und Fitnesswahn, in dem sich gerade viele junge Menschen, Frauen wie auch Männer, befinden, vergessen was der dauerhafte Nährstoff Mangel sowohl für Gesundheit an sich, aber auch für den restlichen Körper bedeutet. Gerade für Menschen, die an einer Essstörung leiden, werden die Folgen des Hunger mit der Zeit ersichtlich.

Für viele überwiegen diesen Nebenwirkungen allerdings nicht. Haarausfall wegen Essstörungen, Schlaflosigkeit und Schwindelgefühl werden in Kauf genommen um den möglichst perfekten Körper zu erreichen. Nicht nur das viele trotz den zahlreichen negativen Folgen es nicht schaffen die Essstörung zu besiegen, inmitten ihre Schlankheitswahn fällt der vermehrte Haarausfall wegen Essstörungen vielen Betroffenen nicht einmal auf. Dabei ist der Haarausfall wegen Essstörungen nur einer der ersten Schritte, wie der Körper darauf aufmerksam macht, dass er nicht mehr kann.

Wie entsteht Haarausfall wegen Essstörungen?

Anorexie, Bulimie und andere psychische Erkrankung mit denen eine starke Veränderung der Ernährung herbei geht, führen nicht selten zu Haarverlust. Genauso wie Karies und Organschäden kann es zu Haarausfall wegen Essstörungen kommen. Bei einer Essstörung, vor allem bei Anorexie, einer Krankheit bei der die Betroffenen eine falsche Selbstwahrnehmung besitzen und eine Art Furcht vor Gewichtszunahme entwickeln und somit die Nahrungsaufnahme auf oftmals schon weniger als das Minimum dezimieren, gelangt der Körper an einen Punkt, wo er nicht mehr den ganzen menschlichen Körper instand halten kann, da ihm die Nährstoffe und auch die Energie dafür fehlen.

Um sich selbst zu schützen beschränkt der Körper seinen Energiehaushalt ein und steckt alle Reserven in den Schutz der lebenswichtigen Organe, zu denen das Deckhaar nicht zählt. Den Haaren wird als einer der ersten Schritte die Nährstoffzufuhr abgeschnitten, weswegen Haarausfall wegen Essstörungen eines der ersten deutlichen Alarmzeichen sind, das von vielen Betroffenen allerdings durch die falsche Körperwahrnehmung gar nicht wahrgenommen wird.

Um noch genauer zu verstehen, warum es bei vielen betroffenen zu Haarausfall wegen Essstörungen kommt, sollte man sich den Lebenszyklus eines Haares einmal genauer ansehen. Unsere Kopfhaare werden im Fachgargong auch Terminalhaare genannt. Ein gesunder Mensch hat in etwa 90.000 bis 120.000 dieser Terminalhaare am Kopf. Diese wachsen am Tag zwischen 0,3 und einem Millimeter. Bestehen tun unsere Haare aus dem Stoff Keratin, das in den Haarfollikel, aus denen unsere Deckhaare wachsen, gebildet wird. Während ihres Lebens durchlaufen die Haare unterschiedliche Phasen. Grob kann man diese aufgliedern in:

  • Wachstumsphase: In dieser zwei bis sechsjährigen Phase wachsen die Haare in einem unstetigen Tempo. Wie lange das Haar wächst, bestimmt die maximale Haarlänge, die in jedem von uns genetisch verankert ist.
  • Übergangsphase: Am Ende der Wachstumsphase wird das Haarwachstum verlangsamt, bis es schließlich zum Stillstand kommt.
  • Ruhephase: In der Ruhephase wächst das Haar nicht. Sie dauert in etwa zwei bis vier Monate. Die nährstoffzufuhr wird langsam verringert und das Haarfollikel bereitet sich auf die Produktion eines neuen Haares vor.
  • Ablösungsphase: Wurde die Nährstoffzufuhr endgültig eingestellt, fällt das Haar aus.

Die Länge und Intensität der Wachstumsphase wird vor allem von der Nährstoffzufuhr bestimmt. Für ein gutes Haarwachstum sind Nährstoffe wie Vitamin D und B12, Eisen und Biotin von großer Bedeutung. Bei Haarausfall wegen Essstörungen sind schlichtweg zu wenig Nährstoffe vorhanden, um das Haar entsprechend zu versorgen. Dadurch wachsen neue Haare nur langsam nach und fallen auch schneller wieder aus. Das Haar wird dünner und es kommt zu Haarausfall wegen Essstörungen.

Wesentlich dramatischer ist allerdings die zweite Art des Haarausfalls wegen Essstörungen, da sich hier die Wachstumsphase des Haares nicht nur verkürzt, sondern sich teilweise gar keine neuen Haare mehr bilden können. Diese Form des Haarausfalls wegen Essstörungen nennt man Telogen Effluvium. Diese Art des Haarausfalls wegen Essstörungen betrifft häufig Bulimie PatientInnen.

Ein Hauptproblem des Haarausfalls wegen Essstörungen ist die Diagnose. Ist die Essstörung von Außenstehenden nicht durch zum Beispiel starkes Untergewicht zu erkennen, ist eine Diagnose durch einen Arzt nur schwer machbar. Zudem bringen oder wollen viele Essgestörte den Haarausfall auch nicht mit ihrem Essverhalten in Verbindung bringen.

Wie kann man Haarausfall wegen Essstörungen therapieren?

Wie auch bei anderen körperlichen Auslösern eines Haarverlusts, kann man auch den Haarausfall wegen Essstörungen nur bekämpfen, indem man das Problem an sich andre Wurzel packt. Solange die Nährstoffeinnahme nicht gesteigert wird, kann sich auch das Haarwachstum nicht regenerieren. Dies ist leichter gesagt als getan. Denn die Nährstoffzufuhr ist immer verbunden mit Nahrungszufuhr und so für die meisten Betroffenen, die bereits tief in die Essstörung gerutscht sind, einfach nicht machbar.

Sollte der Haarausfall wegen Essstörungen noch nicht allzu schwerwiegend sein, könnte man versuchen das Haarwachstum mittels Kopfmassagen oder Dermarollern anzukurbeln. Zudem könnte man auf spezielle Shampoos und Sprays zurückgreifen, die viele wichtige Nährstoffe enthalten, jedoch weniger effizient sind, wie die orale Nährstoff Zufuhr. Dennoch könnte man mit diesen Methoden den Haarausfall wegen Essstörungen zumindest ein wenig eindämmen.


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