Der Flüssigkeitsbedarf eines Menschen hängt von verschiedenen Faktoren ab: Ausschlaggebend sind unter anderem Alter und Gewicht Auch die äußeren Gegebenheiten haben einen Einfluss: Bei heißem Wetter sollten Sie auf jeden Fall mehr trinken.
Sportler haben durch das vermehrte Schwitzen ebenfalls einen erhöhten Flüssigkeitsbedarf. Da sich mit zunehmendem Alter das Durstempfinden ändert, ist es für manche Senioren gar nicht so einfach den Flüssigkeitsbedarf zu decken.
Fakten zu Durst und Flüssigkeitsbedarf
Um sich bewusst zu werden, wie es überhaupt zu einem Durstgefühl kommt, sollte man sich mit den Prozessen im Körper auseinandersetzen, die dazu führen. Dafür lohnt sich ein Ausflug in die Chemie: Nimmt wegen einem Wassermangel die Konzentration einiger spezieller Salze im Blut zu und gleichzeitig das Blutvolumen ab, verspüren Sie Durst.
Bestimmte Sensoren im oberen Verdauungstrakt, also im Mund, der Speiseröhre, im Rachen und Magen melden an das Gehirn, dass Flüssigkeit zugeführt wurde. Daraufhin beendet die Steuerzentrale das Durstgefühl. Man vermutet, dass bei der älteren Generation die Sensoren nicht mehr so genau arbeiten wie bei Jüngeren. Daher meldet das Gehirn schon früher „satt“ und daher trinken Senioren weniger.
Noch verstärkt wird das Problem, wenn gesundheitliche Probleme vorliegen. Tut man sich mit dem Gehen schwer oder ist man sogar bettlägerig, wird manchmal sogar bewusst wenig getrunken, um den Toilettengang zu vermeiden. Doch nicht nur das veränderte Durstgefühl und psychische Komponenten spielen bei der Deckung des Flüssigkeitsbedarfs eine Rolle.
Dazu gesellen sich noch körperliche Ursachen. Mit zunehmendem Alter verlieren die Nieren die Konzentrationsfähigkeit des Harns und mitunter wird mehr Urin ausgeschieden als in jüngeren Jahren. Nicht außer Acht lassen darf man die oft zu warmen Temperaturen in Innenräumen. Gerät man häufig ins Schwitzen, braucht der Körper ebenfalls mehr Wasser.
Wie sich ein Flüssigkeitsmangel bemerkbar macht
Der Körper eines älteren Menschen besteht nur mehr zu rund 50 Prozent aus Wasser. Im Vergleich dazu sind es bei einem Säugling ungefähr 70 Prozent. Generell lauten die Empfehlungen, 30 Milliliter Wasser pro Kilogramm Körpergewicht und Tag zu sich zu nehmen. Dabei handelt es sich aber nicht nur um Getränke, auch feste Nahrung trägt dazu bei den Flüssigkeitsbedarf zu decken. Hat man zu wenig getrunken, ist das an verschiedenen Faktoren bemerkbar:
- Der Mund wird trocken und auch die Schleimhäute trocknen aus – zum Beispiel bekommen Betroffene rissige Lippen
- Auch die Haut an den Beinen und Armen neigt zur Trockenheit
- Die körperliche Belastbarkeit ist herabgesetzt, man fühlt sich ausgelaugt und müde
- Bei einem Flüssigkeitsmangel von drei Prozent nimmt die Harnproduktion ab. Außerdem ist der Harn stark konzentriert und riecht stechend. Auch die Farbe des Urins verändert sich und wird gelb
- Negative Auswirkungen auf den Stuhlgang sind zu bemerken: Verstopfung ist ein häufiges Problem, das zu bemerken ist, wenn der Flüssigkeitshaushalt nicht ausreichend gedeckt ist.
Am besten lassen Sie es gar nicht erst soweit kommen, sondern decken Ihren Flüssigkeitsbedarf täglich,
Wasser ist lebensnotwendig
Eine Faustregel besagt, dass der Mensch zwar rund drei Wochen ohne essen überleben kann, jedoch nur maximal drei Tage ohne Wasser auskommt. Grund dafür ist, dass Wasser im Körper für viele verschiedene Funktionen zuständig ist. Nahezu jeder Stoffwechselvorgang ist von Wasser abhängig, daher ist es umso wichtiger den Flüssigkeitsbedarf zu decken.
Einer der Gründe, warum Wasser so wichtig ist liegt in der Tatsache, dass alle Körperflüssigkeiten hauptsächlich daraus aufgebaut sind. Wasser dient dabei als Lösungsmittel: Alle Vitamine außer A, D, E und K (die fettlöslich sind) werden in Wasser gelöst. Auf der anderen Seite wiederum werden Abbausubstanzen mit der Hilfe von Wasser wieder ausgeschieden.
Wasser ist ein wichtiges Transportmittel: Darin gelöste Stoffe werden zu den Zellen transportiert. Das ist sowohl über das Blut als auch über die Lymphe der Fall. Darüber hinaus ist Wasser der Hauptbaustoff des Körpers. Wie bereits erwähnt nimmt der Wassergehalt zwar mit zunehmendem Alter ab, dennoch haben erwachsene Männer einen durchschnittlichen Wassergehalt von 60 Prozent, bei Frauen sind es rund 55 Prozent.
Wer krank ist und Fieber hat, gerät ins Schwitzen: Auch dabei ist Wasser beteiligt, das über Schweiß ausgeschieden wird. Damit versucht der Organismus seine Körpertemperatur zu regulieren.
Tipps, um den Flüssigkeitsbedarf zu decken
Viele Senioren, die unter Schwindel leiden oder sich schlapp fühlen, trinken einfach zu wenig. Um zu überprüfen, ob das auch bei Ihnen der Fall ist, führen Sie am besten über einen bestimmten Zeitraum hinweg ein Trinkprotokoll. Notieren Sie von früh bis spät, wann sie wie viel getrunken haben. Relevant ist natürlich auch, was sie zu sich nehmen.
Machen Sie sich zur Gewohnheit, ein Glas Wasser immer griffbereit zu haben. Somit werden Sie automatisch an das Trinken erinnert. Am besten starten Sie schon morgens mit der Flüssigkeitsaufnahme indem Sie sich zum Frühstück ein großes Glas bereitstellen. Wenn es leer ist, füllen Sie es gleich wieder auf. Damit werden Sie an das Trinken immer wieder erinnert. Vielleicht führen Sie auch Trinkrituale ein indem Sie zu gewissen Uhrzeiten jeden Tag zur Wasserflasche greifen.
Am besten wählen Sie Wasser, es ist das natürlichste Getränk. Bewährt haben sich auch Tees ohne Zucker, die den Flüssigkeitsbedarf decken. Falls Ihnen der Sinn nach etwas Geschmack steht, bereiten Sie zum Beispiel im Sommer selbst Eistee zu. Verschiedene Früchteteesorten eignen sich dazu perfekt. Mit einer Scheibe Zitrone serviert schmeckt das Getränkt besonders erfrischend. Wenn Sie gerne Suppen essen, nur zu: Damit decken Sie ebenfalls einen Teil Ihres Flüssigkeitsbedarfs.