Aktien werden von vielen als eine Art Lotteriescheine angesehen, aber diese Sichtweise ist sachlich nicht haltbar. Für praktisch jeden Investor sind sie ein wichtiger Teil des Portfolios. Die Darstellungen der Sachlage sind leider oft verzerrt, auch weil sie nicht von Personen mit neutraler Position stammen. Stattdessen sind es vielleicht Bankberater, die einfach die Produkte ihrer Bank verkaufen wollen.
Wesentliche Eigenschaften von Aktien
Eine Aktie verbrieft für ihren Inhaber einen Anteil an einem Unternehmen, das daher rechtlich eine Aktiengesellschaft ist. Hat diese Gesellschaft beispielsweise eine Million Aktien ausgegeben, besitzt man mit einer Aktie ein Millionstel dieses Unternehmens.
Als Anteil an einem Unternehmen gibt eine Aktie dem Inhaber entsprechende Rechte. Dazu gehört das Stimmrecht in der Aktionärsversammlung, in der die Leitlinien der Unternehmensführung und der Vorstand bestimmt werden. Mit diesem Stimmrecht wird also die Mitsprache eines Miteigentümers am Unternehmen ausgeübt.
Aktiengesellschaften können auch Dividenden ausschütten und das bedeutet, dass jeder Aktionär im betreffenden Jahr einen bestimmten Betrag pro Aktie erhält. Das ist die Beteiligung der Unternehmenseigentümer am Ertrag des Betriebs.
Gründe für die Investition in Aktien
- Anteil an gesamter wirtschaftlicher Entwicklung: Mit einer Aktie erwirbt man einen Anteil an der gesamten Wertschöpfungskette der Wirtschaft. Im Gegensatz dazu erhält der Inhaber einer Anleihe nur einen festen Zinssatz. Dieser könnte auch von einer Aktiengesellschaft bezahlt werden, um Kapital für Investitionen in den Betrieb aufzunehmen. Der Halter einer Anleihe erhält aber keinen Anteil am Gewinn, der sich aus der gesamten Unternehmenstätigkeit ergibt, der Aktieninhaber sehr wohl. Wenn man kein eigenes Unternehmen besitzt, sind Aktien eine Möglichkeit, sich am Profit durch neue Technologien zu beteiligen.
- Inflationsschutz: Eine Aktie ist mit einem Unternehmen als realer Wert unterlegt, obwohl sie selbst ein Wertpapier ist. Bei Preissteigerungen halten die Kurse von Aktien mit, weil auch die Erträge der Unternehmen in der jeweiligen Währung ansteigen. Sogar bei einer Währungsreform ist ein Aktieninhaber in einer wesentlich besseren Position als ein Sparer. Das zeigte sich auch 1948 beim Übergang von der Reichsmark zur D-Mark. Während Barvermögen und Spareinlagen mit höchstens 10:1 umgewechselt wurden, erhielt eine Aktie einfach einen Kurs in der neuen Währung.
- Zwei Quellen für den Ertrag: Dieser kann über den Kursgewinn und über die Dividende erfolgen.
Verschiedene Schwerpunkte für Aktieninvestitionen
- Dividende: Manche Unternehmen, zu denen insbesondere große Konzerne gehören, können auf eine lange Geschichte regelmäßiger Dividendenzahlungen verweisen. Gerade wenn die Zinsen sehr niedrig sind wie jetzt, sind solche Aktien eine attraktive Alternative zu festverzinslichen Anleihen. Für solche Investitionen sind die Kursschwankungen von geringerem Interesse, weil die Aktien ohnehin für längere Zeiträume gehalten werden.
- Kursgewinne: Diese stehen im Fokus der öffentlichen Diskussion und sind verantwortlich für das Image des Lotteriescheins, das Aktien in vielen Köpfen immer noch haben. Eine kurze und realistische Einschätzung ist, dass die Börse und damit das Kursniveau kurzfristig eine Umfrage, langfristig eine Waage ist. Schwankungen können von Meinungen, Hype und Gerüchten ausgelöst werden, aber früher oder später stellt sich der innere Wert eines Unternehmens heraus.
Aspekte von Kursschwankungen für Investoren
- Analyse einzelner Aktien: Diese ist interessant und potentiell profitabel, erfordert aber Zeit und einige Expertise im Geschäftsbereich des jeweiligen Unternehmens. Ein Beispiel ist die SAP Aktie in der Analyse. Im Bericht von Coincierge sind detaillierte Informationen über die Firma SAP enthalten. Diese bieten schon eine erste Grundlage für eine Investitionsentscheidung. Für eine Beurteilung sollte man aber auch über einige Kenntnisse im Softwarebereich verfügen. Darüber hinaus sollten auch andere Quellen herangezogen werden, bevor man tatsächlich investiert. Auch bei einer noch so sorgfältigen Analyse bleibt ein Restrisiko, das durch das Verteilen des Kapitals auf mehrere Aktien reduziert werden kann.
- Glättung der Schwankungen durch Diversifikation: Statt einzelne besonders ausgesuchte Aktien zu erwerben, wird in einen viel größeren Korb von Aktien investiert. Damit das auch mit kleinerem Kapital möglich ist, können Fonds herangezogen werden. Mit einem solchen Fond kann man schon 1.000 Euro auf beispielsweise alle Aktien im DAX aufteilen. Andere Fonds bieten eine engere Auswahl, wie zum Beispiel Aktien von Firmen in der Informationstechnologie. In einem solchen Fonds wäre SAP gut möglich auch vertreten.
Zugang für Investoren
Wenig Zeit und vielleicht auch wenig Interesse an der Analyse von Aktien bedeutet nicht, dass man nicht sinnvoll in Aktien investieren kann. In einem solchen Fall bieten sich weit gestreute Indexfonds an.
Auf jeden Fall sollten Aktien in keinem Portfolio ganz fehlen. Eine wichtige Entscheidung ist, welcher Prozentsatz des verfügbaren Kapitals in Aktien investiert werden sollte. Das wird von der Risikobereitschaft des Anlegers abhängen und ist eine ganz individuelle Entscheidung. Nach Kursveränderungen wird dann regelmäßig dieser Prozentsatz durch Käufe oder Verkäufe wiederhergestellt. So kauft man bei niedrigen Kursen dazu und nimmt Gewinne mit.