Grauer Star – eine schwerwiegende Augenerkrankung

Grauer Star – eine schwerwiegende Augenerkrankung
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Der graue Star ist jene vermeidbar Augenerkrankung, an der die meisten Menschen weltweit erblinden. Bis zu 20 Millionen Menschen verlieren dadurch das Augenlicht. Einer der Hauptgründe dafür ist, dass zu wenige darüber Bescheid wissen.

Bei einer Studie, die in 12 Ländern mit Senioren durchgeführt wurde, wussten acht von zehn wenig über den Grauen Star. Diese Tatsache ist erschreckend, denn die Linsentrübung lässt sich bei Früherkennung gut behandeln. Aufklärung ist also das Gebot der Stunde, wenn es um die Augengesundheit der älteren Generation geht.

Die wichtigsten Hintergrundinformationen zum Grauen Star

Nur die wenigsten wissen, dass es sich beim Grauen Star um einen völlig natürlichen Alterungsprozess handelt. Wie auch die Muskulatur und das Bindegewebe verändert sich auch die Linse mit fortschreitendem Alter. Grauer Star beginnt meistens nach dem 60. Lebensjahr, selten sind auch Jüngere davon betroffen.

Nur in den wenigsten Fällen ist das Augenproblem auf andere Auslöser zurückzuführen. Ganz selten ist Grauer Star eine Begleiterscheinung von Diabetes oder einer anderen Stoffwechselstörung oder einer massiven Augenentzündung im Inneren das Sehkörpers.

Wenn Sie an Grauem Star leiden, sind Sie in guter Gesellschaft. Bei 99 Prozent der über 65-Jährigen kommt es nämlich zur Linsentrübung. Beim gesunden Auge ist die Linse durchsichtig, es entsteht ein klares Bild. Eine weitere wichtige Eigenschaft der Linse ist ihre Biegsamkeit: Sie kann von den umliegenden Augenmuskeln gebogen werden.

Dieses Phänomen bezeichnet man in der Fachsprache als Akkommodation. Im gesunden Auge reguliert die Linsenflüssigkeit diese Vorgänge. Im Alter funktioniert das System weniger gut und die Flüssigkeit sammelt sich vermehrt in der Linse und trübt diese schließlich ein.

Da die Linsentrübung langsam fortschreitet, bemerken die meisten Betroffenen erst spät etwas davon. Einige Faktoren begünstigen die Bildung der Augenerkrankung:

  • Je älter Sie werden umso höher ist das Risiko Grauen Star zu bekommen
  • Kommen noch Defekte im Linsenstoffwechsel dazu, schreitet die Erkrankung schneller voran
  • Auch ultraviolettes Licht begünstigt Grauen Star. Außerdem hat sich herausgestellt, dass Menschen die berufsbedingt mit heißen Materialien arbeiten ein erhöhtes Risiko haben
  • Durch Mangelernährung kommt es ebenfalls zur Linsentrübung. Das ist ein Grund, warum sie in Afrika auch Kinder betrifft
  • Auch Rauchen begünstigt Grauen Star

Die Symptome von Grauem Star kennen

Da es sich beim Grauen Star in den meisten Fällen um eine langsam fortschreitende Krankheit handelt, bemerken Sie möglicherweise erst spät etwas davon. Am Anfang kann es sein, dass Sie Kontraste nicht mehr klar umrissen wahrnehmen.

Vielleicht sehen Sie teilweise wie durch einen Nebelschleier. Im weiteren Verlauf kann es sein, dass Farben nicht mehr so strahlend wirken wie früher. Besonders beim Autofahren ist unangenehm, dass Sie sich rasch geblendet fühlen. Durch die Linsentrübung bricht das Licht nämlich diffus.

Im weiteren Verlauf brauchen Sie vielleicht länger sich auf Hell- und Dunkelkontraste einzustellen. Auch das räumliche Sehen ist in Mitleidenschaft gezogen. Auch Doppelbilder sind eine unangenehme Nebenerscheinung. Ohne Therapie führt Grauer Star zur fast völligen Erblindung. Sogar Außenstehende erkennen dann die typische Graufärbung.

Behandlungsmöglichkeiten für den Grauen Star

Bei der Grauer-Star Operation handelt es sich um den am häufigsten durchgeführten Eingriff überhaupt. In Deutschland wird er rund 600.000 Mal pro Jahr, in Österreich immerhin 100.000 Mal durchgeführt. Im Anfangsstadium lässt sich die Sehschwäche oft noch mit einem Sehbehelf ausgleichen.

Da sich die Brechkraft der Linse jedoch rasch verändert, sind häufige Anpassungen notwendig, um klare Sicht zu bewahren. Meist kommen Betroffene irgendwann an einen Punkt, an dem die Lebensqualität massiv leidet. Dann empfehlen Experten einen Grauer-Star Operation.

In neun von zehn Fällen wird der Eingriff in einer Tagesklinik durchgeführt was bedeutet, dass Sie am selben Tag nach Hause gehen können. Zur Vorbereitung wird das Auge mittels Gabe bestimmter Tropfen unempfindlich gemacht. Während des Eingriffs kommt es kaum zu Schmerzen.

Zunächst schneidet der Chirurg die Binde- und Lederhaut mit einem bis zu drei Millimeter langen Schnitt durch. Anschließend wird der oberste Abschnitt der Linsenkapsel entfernt. Mit einem kleinen Laser oder Ultraschall wird im nächsten Schritt die Linse zerkleinert und mit einem Sauger entfernt. Nun kommt der heikle Teil der Operation: Das Einsetzen der Kunstlinse. Ihre Größe und Beschaffenheit wurden in Voruntersuchungen ermittelt. Meistens benötigt der kleine Schnitt nicht einmal eine Naht.

Lassen die Betäubungstropfen nach, verspüren Sie ein Brennen oder Jucken in den Augen. Wenn Sie jedoch über einen längeren Zeitraum ein Fremdkörpergefühl empfinden, holen Sie ärztlichen Rat ein. In der Regel laufen Grauer-Star Operationen jedoch komplikationslos ab.

In den ersten Tagen nach der Operation müssen Sie die Augen regelmäßig eintropfen. Vermeiden Sie auf alle Fälle jede mechanische Reizung des Sehorgans. In der ersten Zeit sollten Sie außerdem auf das Heben und Tragen schwerer Lasten verzichten, maximal 10 Kilogramm sind erlaubt.

Anstrengenden Sport verschieben Sie besser auf die Zeit nach erfolgter Regeneration. Für zwei Wochen sollten Sie auf Schwimmen und Saunagänge verzichten. Frauen tragen für 14 Tage kein Make-up auf. Sollten Sie auf beiden Augen an Grauem Star leiden, hat es sich bewährt die beiden Sehorgane in einem Abstand von mindestens zwei Wochen operieren zu lassen. Bei rund einem Drittel der Betroffenen trübt sich die Linse nach spätestens drei Jahren ein. Der so genannte Nach-Star wird mit Laser entfernt.


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