Schach – das perfekte Spiel für Tüftler

Schach – das perfekte Spiel für Tüftler
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Wahre Fans bezeichnen Schach schlichtweg als Spiel der Spiele. Es blickt auf eine lange Tradition zurück, die Urformen begeistern schon seit Jahrtausenden Menschen in aller Welt. Den Ausgang nahm das Schachspiel vermutlich in Asien, doch auch in Europa war es sehr beliebt.

Wussten Sie zum Beispiel, dass es im Mittelalter zu einer der sieben Tugenden eines Ritters gehörte, das Schachspiel zu beherrschen? Wie dem auch sei, heute werden beim Schach sogar Weltmeister gekürt. Selbst wenn Sie nicht ganz so talentiert sind, um mit der Weltspitze mithalten zu können, ist Schach eine richtige Bereicherung

Woher Schach kommt

Über die Entstehung von Schach scheiden sich nach wie vor die Geister. Denn immerhin wurden Spielbretter mit der für Schach typischen Anordnung in vielen Ländern der Erde gefunden. Die meisten Historiker gehen davon aus, dass sich Schach in Indien entwickelte.

Ihre Vermutung belegen Funde aus Nordindien: In den 1940er Jahren tauchten hier bei Grabungsarbeiten kleine Tonfiguren auf. Sie waren fünf bis 15 Zentimeter hoch und stellten kleine Tiere dar. Ebenfalls aus Indien stammen Schriften aus dem Jahr 500, die sich mit einem Spiel beschäftigen, das Schach sehr ähnlich ist.

Warum die Spielfiguren heute noch so heißen, erklärt sich aus der Geschichte. In der indischen Armee gab es Kampfelefanten, die durch Springer im Spiel symbolisiert werden. Die Türme stellen die damals verwendeten Kampfwagen dar. Der König hatte den Befehl, in Indien hatte er jedoch in der Regel einen Berater zur Seite.

Dieser ist beim Schach die Dame. Die Infanterie, sozusagen die erste Reihe in jedem Kampf, sind auf dem Spielfeld die Bauern. Nach demselben Prinzip funktionierte das Heer in Indien anno dazumal. Der typische Ausruf „Schachmatt“ leitet sich von der persischen Sprache ab. „Shah mat“ bedeutet nämlich „Der König ist tot“.

Als arabische Truppen im Jahr 650 in Persien einfielen, brachten sie vermutlich Schach mit in ihre Heimat. Sie bezeichnete es als Schatrandsch und bald erreichte das Spiel im arabischen Raum große Beliebtheit. Als einer der größten Spieler der damaligen Zeit geht al-Adli in die Geschichte ein, der ungefähr 800 bis 870 lebte.

Er verfasste schon viel beachtete Spielbeschreibungen. Auf unterschiedlichen Wegen gelangte das Spiel schließlich nach Europa. In Russland kennt man Schach bereits seit dem 8. Jahrhundert, die älteste Überlieferung aus Mitteleuropa ist das auf Latein verfasste Gedicht Versus de Scachis aus dem 10. Jahrhundert. In Deutschland berichtete ein Mönch im Kloster Tegernsee einen Bericht über eine Meisterschaft am königlichen Hofe, das um 1050 viel Beachtung fand.

Ab dem 15. Jahrhundert wurden manche Regeln signifikant verändert: So erhielten einige Figuren wie der Läufer und die Dame mehr Bewegungsfreiheit. Das erste Buch in deutscher Sprache, dass die Regeln beschreibt heißt „Das Schach- oder König-Spiel“ und wurde vom Herzog zu Braunschweig-Lüneburg Gustavus Selenus verfasst.

Schach als Wettkampfsport

Der schottische Gelehrte und Jurist Alexander Cunningham war um 1700 der beste Schachspieler Europas. Um diesen Titel rittern bereits seit 1927 jedes Jahr Profis aus aller Welt bei der Schacholympiade. Bereits drei Jahre vor der ersten Austragung wurde die Fédération Internationale des Echecs, der internationale Weltschachverbund in Paris gegründet.

Bereits nach dem zweiten Weltkrieg zeigte sich eine Dominanz russischer Spieler gegenüber der westlichen Welt. Einer der Gründe dafür war die professionelle Ausbildung, die sie in der sowjetischen Schachschule erfuhren.

Als Match des Jahrhunderts ging die Partie zwischen Boris Spasski aus Russland und seinem Herausforderer Bobby Fischer in die Geschichte ein. Es wurde im Rahmen der Schachweltmeisterschaft des Jahres 1972 in Reykjavik in Island ausgetragen.

Gemäß Regulativ hätten dem amtierenden Weltmeister Spasski 12 Punkte für den Titel gereicht, während sein Herausforderer mindestens 12,5 Punkte erreichen musste.  Nach 21 Partien gelang es dem Amerikaner, die russische Vormachtstellung zu durchbrechen. Er gewann mit 12,5 zu 8,5 Punkten.

Schach: Die Regeln kurz erklärt

Wenn Sie noch nie zuvor Schach gespielt haben, kommen Ihnen die Regeln vermutlich kompliziert vor. Doch wie bei so vielem gilt auch dabei: Übung macht den Meister! Schach wird auf einem Brett mit insgesamt 64 schwarz-weißen Feldern gespielt.

In der traditionellen Ausgabe sind die Spielfiguren schwarz und weiß. Zunächst einmal erfolgt die Startaufstellung: Die zweite Reihe füllen ganz Bauern aus. In der ersten Reihe stehen ganz außen jeweils die Türme, daneben die Springer, dann die Läufer und in der Mitte befindet sich rechts der König, den die etwas kleinere Dame flankiert.

Jede Spielfigur bewegt sich nach einem speziellen Muster fort: Die Bauern dürfen nur im ersten Spielzug zwei Felder horizontal vorrücken, ab dann ist nur mehr ein Feld erlaubt. Wenn Sie mit einem Bauern eine Figur des Gegners schlagen, erfolgt das in einem diagonalen Spielzug.

Der Turm bewegt sich in geraden Linien, wobei Sie die Anzahl der Felder frei wählen. Der Springer bewegt sich in einem ganz eigenen Muster vorwärts: Es geht zwei Felder nach vorne und eines zur Seite. Die Läufer hingegen überwinden Diagonalen in allen vier Richtungen. Schutzbedürftig ist der König, dem nur ein Schritt in eine beliebige Richtung gestattet ist. Dafür darf die Dame sich sowohl horizontal als auch vertikal und diagonal fortbewegen.

Ziel des Spiels ist, möglichst viele Figuren des Gegners zu schlagen und gleichzeitig die eigenen zu schützen. Eine Bedrohung des gegnerischen Königs kündigen Sie mit dem Ausruf „Schach“ an. Ist es diesem nicht mehr möglich einen Spielzug zu tätigen, weil Sie ihn mit Ihren Figuren eingekreist haben, ist dieser Schachmatt und Sie haben das Spiel gewonnen.

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