Egal ob rot, weiß oder gelb, Ingwer kennt jeder. Doch nicht allen ist bewusst welche positiven Eigenschaften die Wurzel auf unsere Gesundheit hat. Die aromatischen Eigenschaften von Ingwer – Schärfe, Würze und das typische Brennen – beschreibt auch schon ganz gut was Ingwer in unserem Körper tut. Es tötet Schädlinge ab und wirkt somit antibakteriell. Doch Ingwer kann noch mehr.
Woher stammt Ingwer?
In Mitteleuropa kennt man Ingwer seit rund 700 Jahren. Das bedeutet, dass Ingwer eines der Gewürze ist, dass die Mitteleuropäer schon am längsten verwenden. Doch diese Zeitspanne ist nichts gegen den asiatischen Osten. Dort schätzt man Ingwer als Gewürz und Heilmittel bereits seit mehr als 3.000 Jahren.
Ingwer wie wir ihn heute kennen ist eigentlich der Wurzelstock der rund einen Meter hohen Gewürzpflanze. Der Wurzelstock, auch genannt Rhizom, wird nach zehn Monaten geerntet. Anschließend wird das Rhizom von der restlichen Pflanze abgetrennt und sorgfältig gewaschen. Als nächster Schritt wird die oberste Korkschicht der Wurzel abgeschält. Denn erst unter dieser Korkschicht befindet sich der aromareiche Stoff des Ingwers. Nach einigen Tagen Trocknung kann der Ingwer in die weite Welt exportiert werden.
Verwendet wird Ingwer vor allem in Gewürzmischungen wie beispielsweise Currypulver, oder in Getränken verwendet. Aus Ingwerextrakt lassen sich Ingwerliköre oder Bier herstellen. Außerdem dient das ätherische Ingweröl zur Herstellung von Parfums, Badezusätzen und Seifen. Der typische Ingwerduft verleiht diesen Produkten eine ganz spezielle orientalische Note. Natürlich wird Ingwer auch in der Lebensmittelbranche eingesetzt. Lebkuchen, Printen, Suppen oder auch Fleischgerichte werden mit Ingwer gewürzt.
Welche gesundheitlichen Vorteile hat Ingwer?
Wenn Sie regelmäßig Ingwer zu sich nehmen, schützen Sie sich vor unzähligen Erkrankungen und Immunsystemstörungen. Außerdem gilt Ingwer als schmerzlindernd. Denn chemisch gesehen ist das Öl des Ingwers der Acetylsalicylsäure, die in Schmerzmitteln wie Aspirin enthalten ist, sehr ähnlich. Grundsätzlich hilft Ingwer erwiesenermaßen bei:
Entzündungen: Die ätherischen Öle des Ingwers wirken antibakteriell und antioxidativ und wirken somit Entzündungen entgegen.
Krebs: Ingwer hemmt durch seine antibakterielle Wirkung die Ausbreitung und das Wachstum von Schädlingen. Nach neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen schützt Ingwer vor allem die Leber von Tumorwachstum. Warum vor allem die Leber? Da Ingwer auch entgiftend wirkt, hilft es der Leber die Schad- und Giftstoffe besser abzubauen. Somit hilft Ingwer dem Organ nicht nur allgemein bei der Bekämpfung des Tumors, sondern nimmt ihm auch zusätzliche Arbeit ab, sodass die natürlichen Abwehrmechanismen der Leber sich mehr auf den Krebstumor konzentrieren können.
Gelenken und Muskeln: Ingwer lindert Schmerz und Schwellungen und ist somit besonders effektiv bei Gelenkskrankheiten wie Arthrose. Gleichzeitig steigert Ingwer das Muskelwachstum und sorgt dafür, dass die Muskeln sich nach einem Training schneller wieder erholen.
Blutzucker: Wenn Sie Probleme mit Ihrem Blutzucker haben, ist Ingwer ein ideal geeignetes Mittel für Sie. Glaubt man neuen Forschungen hat etwa fünf Gramm Ingwer ungefähr so viel Wirkung auf die Insulinproduktion wie einige Diabetesmedikamente.
Pilzinfektionen: Ingwer ist, im Gegensatz zu Zimt, eher für die innerliegenden Pilze zuständig. Auf Pilzinfektionen am Exterieur aufgetragen, wirkt Ingwer zwar auch ganz gut, doch vor allem Pilze im Magen-Darm-Trakt bekämpft Ingwer wie kaum ein anderes natürliches Mittel.
Magen- und Darmproblemen: Ingwer beschleunigt die Weiterreichung des Nahrungsbreis vom Magen in den Darm. Gerade für Menschen, die mit einer langsamen Verdauung und Verstopfung zu kämpfen haben, wirkt Ingwer Wunder.
Gastritis: Sehr viele Menschen sind von Gastritis betroffen, doch die wenigsten wissen woher das kommt. Schuld für diese Erkrankung ist das Bakterium Helicobacter pylori. Was super ist, ist, dass Ingwer ein natürliches mittel ist, das genau dieses Bakterium abtötet.
Übelkeit: Falls Sie regelmäßig seekrank werden oder Ihnen im Flugzeug schlecht wird, haben Sie bestimmt schon einmal ein Medikament gegen Reiseübelkeit geschluckt. Dieses ist im Übrigen nichts anderes als konzentrierter Ingwerextrakt. Denn Ingwer ist die Nummer Eins wenn es um Die Bekämpfung von Übelkeit geht. Darum schwören auch viele Schwangerer auf Ingwer.
Menstruationsbeschwerden: Da Ingwer schmerzlindern ist, empfehlen viele Frauenärzte Ingwer bei enormen Menstruationsbeschwerden und Krämpfen. Anstatt gleich eine hormonelle Pille zu verschreiben, ist Ingwer die weitaus gesündere Alternative.
Konzentrationsstörungen: In unserem Gehirn ist ein Stoff namens Acetylcholin der wichtigste Regler unser Konzentration. Umso mehr dieses Stoffes gerade vorhanden ist, desto besser können Sie sich konzentrieren. Leiden Sie an Konzentrationsstörungen dann produziert Ihr Körper vermutlich zu wenig Acetylcholin oder zu viel von einem Enzym, das die Ausschüttung hemmt. Ingwer hemmt auf jeden Fall die Ausschüttung des Enzyms, das Acetylcholin abbaut.
Wann sollte ich auf Ingwer verzichten?
Ingwer ist dafür bekannt, dass es ein äußerst anregendes Gewürz ist, deshalb sollten Sie in bestimmenden Phasen Ihres Leben darauf verzichten.
Schwangerschaft: Sind Sie gerade schwanger, dann sollten Sie Ingwer nur zu sich nehmen, wenn Sie davor mit Ihrem Arzt gesprochen haben.
Kinder: Für Kinder unter sechs Jahren ist Ingwer ein tabu.
Gallensteine: Leiden Sie an Gallensteinen, dann sollten Sie auf die Menge Ingwer die Sie zu sich nehmen achten. Auch hier ist es ratsam, dass Sie vorher mit einem Arzt sprechen.
Hohes Fieber: Haben Sie Fieber über 38 Grad, dann sollten Sie auf Ingwer verzichten, denn Ingwer könnte Ihren Kreislauf zusätzlich belasten.
Medikamente: Nehmen Sie Medikamente zur Blutgerinnung, dann sollten Sie die Finger von Ingwer meiden.
Zu viel Ingwer: Natürlich ist es nicht ratsam zu viel von einem bestimmten Nahrungsmittel zu sich zu nehmen, auch bei Ingwer ist dies der Fall. Zu viel Ingwer kann bei Ihnen einen Juckreiz oder Sodbrennen auslösen.
Das sollten Sie bei der Auswahl und Lagerung von Ingwer beachten
Damit Sie alle Vorteile von Ingwer genießen können, ist es wichtig, dass Sie das Gewürz auch richtig lagern. Haben Sie frischen Ingwer gekauft im Supermarkt, dann sollten Sie ihn eingewickelt in Ihrem Kühlschrank lagern, damit schützen Sie das Gewürz vor Austrocknen oder Schimmelbefall. Wenn Sie das möchten, können Sie Ingwer auch einfrieren.
Getrockneten Ingwer im Gegensatz sollten Sie luftdicht verpacken, im Dunkeln und kühl aufbewahren. Am besten ist es, wenn Sie Ingwer nur in kleinen, frischen Mengen kaufen. Die Schale des Gewürzes sollte glänzend sein. Achten Sie drauf, dass die Schale keine Schadstellen oder Schimmel aufweist.
Beim Ingwerpulver ist es wichtig auf die Zutatenliste zu achten, so sollte das Pulver keine Zusatzstoffe enthalten und nicht gelblich Verfärbt ist.
Fazit – Ingwer bietet eine Vielzahl an gesundheitlichen Vorteilen
Ingwer ist so ziemlich ein Mittel gegen alles. Egal ob Verkühlung, Entzündung oder Pilzinfektion, Ingwer unterstützt den Körper maßgeblich bei seiner Arbeit. Somit können Sie durch das zu sich nehmen von Ingwer Ihre Gesundheit auf jeden Fall um einiges fördern. Nicht umsonst gilt Ingwer als Heilmittel in der chinesischen und indischen Medizin.
Auch in unseren Küche gewann Ingwer in den letzten Jahr große Beliebtheit. Vor allem in der kalten Jahreszeit können wir von den Vorteilen von Ingwer profitieren, sei es bei einer Erkrankung oder da das scharfe Gewürz uns wärmt. Sie können Ingwer großartig als Tee trinken, aber auch einfach in Wasser können Sie Ingwer trinken.
Nach diesem Artikel sind Sie informiert über so gut wie alles was Ingwer betrifft, sei es woher das Gewürzt stammt, über die Vorteile von Ingwer, wann Sie auf das scharfe Gewürz verzichten sollten und wie Sie Ingwer richtig einkaufen und lagern.
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