Im Winter, ohne einen Handwärmer hinaus zu gehen, ist für viele Menschen unvorstellbar. Wer kennt es nicht – es ist eiskalt draußen, es geht ein kalter Sturm und man hat eigentlich so überhaupt keine Lust morgens sein warmes, kuscheliges Bett zu verlassen. Aber was solls, Arbeit ruft.
Also raus aus den Federn, rein in die Schiunterwäsche, die warme Hosen und Pullover. Winterjacke schnell über die drei Pulloverschichten ziehen, Haube auf, Schal um den hals und Handschuhe an. Trotz der fünfhundert angezogenen Schichten ist man allerdings trotzdem immer am Frieren.
Wie schön wäre jetzt nur eine kleine Heizung für unterwegs? Dass müssen sich vor einigen Jahren auch zwei Forscher aus den USA gedacht haben, als ihnen die Idee für mobile Handwärmer kam. Man kann sie durch ihre handsame Größe leicht mitnehmen, wenn man unterwegs ist und kann sich jederzeit mittels der Wärmekissen etwas aufwärmen. Ganz schön praktisch.
Wie funktionieren Handwärmer für unterwegs?
Das Prinzip hinter den Handwärmern wie wir sie heute kennen ist das Auskristallisieren und Schmelzen einer speziellen Flüssigkeitsmischung. Dieses passiert immer abwechselnd und kann so oft genutzt werden, wie man möchte. Wichtig ist nur, dass man einen Handwärmer nur jeweils einmal unterwegs verwenden kann. Vor einer erneuten Anwendung muss der Handwärmer in einem weißen Wasserbad wieder „zurückgesetzt“ werden.
Ein Handwärmer ist mit Wasser und einem wasserhaltigen Salz gefüllt. Meist wird das Salz Natriumacetat verwendet. Der ganze Zauber eines Handwärmers entsteht bereits bei seiner Produktion. Um das Natriumacetat im Wasser aufzulösen ist Energie notwendig.
Genauer gesagt wird meist die Wärmeenergie von heißem Wasser verwendet, um das Salz im Wasser des Handwärmers für unterwegs aufzulösen. Nun kommt der entscheidende Vorteil ins Spiel, den Natriumacetat im Vergleich zu herkömmlichem Speisesalz hat.
Falls Sie einmal versucht haben, Salzwasser komplett verdampfen zu lassen, wird Ihnen aufgefallen sein, dass das Salz beim Verdunstungsvorgang nicht auch verschwindet. Es kristallisiert erneut aus und bleibt als normales Salz im Topf liegen. Natriumacetat dagegen kristallisiert beim Abkühlen oder Verdunsten nicht wieder aus, sondern bleibt im Wasser gelöst.
Durch diese Eigenschaft bleibt die Wärmeenergie, die es sonst zum Kristallisieren verbraucht hätte, beim Abkühlen enthalten. Sollte allerdings etwas das stabile Gerüst der Wasser-Natriumacetat-Mischung stören, wird die Energie schlagartig abgegeben und das Salz kristallisiert sich aus. Diese Störung und somit der Auslöser für die Wärmefreisetzung kann beispielsweise das Knicken eines Metallstückchens, wie wir es auch im Wärmekissen für unterwegs finden, sein.
Ein Handwärmer hält je nach Produktion zirka 45 bis 90 Minuten. Danach haben sich die Salzkristalle zur Gänze auskristallisiert und der Wärmespeicher ist leer. Möchte man seinen Handwärmer mehrmals nutzen, muss man in nun nur in ein heißes Wasserbad legen. Nach rund 10 Minuten ist der Handwärmer für unterwegs wieder vollständig einsatzbereit und kann erneut verwendet werden. Das Prinzip des Handwärmers ist also ein Kreislauf aus Wärmen und Wärme mittels Energie heißen Wassers zurückgeben.
Handwärmer selbst herstellen
Handwärmer kann man übrigens auch ohne Probleme selbst herstellen. Denn obwohl die Flüssigkeit im Handwärmer sehr unnatürlich aussieht, ist Natriumacetat keinesfalls giftig.
Um einen Handwärmer zu produzieren muss man vorerst erstmals Natriumacetat herstellen oder es natürlich in einer Apotheke kaufen – dann ersparen Sie sich diesen Schritt. Für einen Handwärmer mit normaler Größe muss man rund einen Viertel Liter Essig in ein hohes Gefäß fühlen.
Anschließens ist etwas Fingerspitzengefühl gefragt. Denn im nächsten Schritt muss man vorsichtig 25 Gramm Soda hinzufügen. Achtung, das Gebräu wird stark aufschäumen. Nun ist das spezielle Salt Natriumacetat eigentlich auch schon fertig.
Man muss nur noch die restliche Flüssigkeit in einem großen Kochtopf verdunsten lassen, bis das reine Salz übrigbleibt. Hierbei sollte man gut aufpassen das Salz rechtzeitig von der Herdplatte zu nehmen – wird es nämlich auf über 300 Grad erhitzt, zerfällt es wieder.
Nun geht es ans Erzeugen der Handwärmer-Flüssigkeit. Dazu vermengt man immer 1 ml Wasser auf 9 Gramm Salz und lässt es aufkochen bis sich alles aufgelöst hat. Ist das geschafft, heißt es Handwärmer befüllen. Achtung, es ist heiß! Gießt die Flüssigkeit durch ein Filterpapier in ein sauberes Gefäß und lasst es dort abkühlen. Ist das passiert, kann man die Flüssigkeit in einen Plastikbeutel füllen und als Metallblättchen ein abgeschnittenes Stück eines Teelichtbehälters hinzufügen. Fertig ist der selbstgemachte Handwärmer.
*Anzeige: Affiliate Link / Letzte Aktualisierung am 21.03.2023 / Bilder von der Amazon Product Advertising API
Haftungsausschluss: Die Inhalte unserer Seiten wurden mit größter Sorgfalt erstellt. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Inhalte können wir jedoch keine Gewähr übernehmen. Die dargestellten Inhalte dienen ausschließlich der neutralen Information und stellen keineswegs eine Empfehlung, Anweisung oder sonstige Beratung dar. Der Text ersetzt keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Experten. Wir übernehmen keine Haftung für Unannehmlichkeiten oder Schäden, die sich aus der Anwendung der hier dargestellten Informationen ergeben.