Wer schon einmal darüber nachgedacht hat, einen E-Scooter zu kaufen, der wird schnell erkannt haben, dass es nicht nur einen E-Scooter gibt. Machst Du Dich auf die Suche nach dem besten, günstigsten oder praktischsten Modell, musst Du wirklich lange recherchieren. Manch einer ist an dieser Aufgabe schon gescheitert und hat sich dann vollständig vom Kauf abbringen lassen.
Einfach keinen oder irgendeinen E-Scooter für Senioren zu kaufen, kann aber auch keine Lösung sein. Du solltest Dich mit den Vor- und Nachteilen vertraut machen, die wichtigsten Funktionen kennen und natürlich wissen, welche Fähigkeiten und Umstände nötig sind, um einen E-Scooter im Alltag sicher fahren zu können.
Deshalb sind E-Scooter für Senioren so beliebt
Werden die Knochen etwas müder, sind die Muskeln schneller erschöpft und machen Temperaturen dem Kreislauf zu schaffen, dann ist das eine große Belastung für einen Menschen. Körperlich sowieso, doch vor allem auch mental. Denn Mobilität ist wichtig für das Wohlbefinden. Zur Lebensqualität gehört dazu, sich jederzeit und frei bewegen zu können – so lange, wie es eben möglich ist.
Die Optionen sind zahlreich. Bei kleineren Problemen mit dem Bewegungsapparat wählen viele Senioren zunächst eine Gehhilfe wie einen Stock. Für längere Strecken oder an schlechten Tagen kann zusätzlich ein Rollator zur Verfügung stehen. Das Problem dabei ist, dass Gehstöcke und Rollatoren nicht für alle körperlichen Einschränkungen geeignet sind. Auch längere Strecken oder Termindruck vertragen sich oftmals nicht mit diesen Klassikern.
Da kommen die E-Scooter speziell für Senioren ins Spiel. Sie erzielen maximale Mobilität für fast alle Menschen, die körperliche Leiden haben, die ihnen Bewegungen erschweren. Mit einem E-Scooter bist Du schneller unterwegs als mit einem Gehstock und Dein Körper wird entlastet. Zusätzlich kann deutlich mehr transportiert werden, weshalb E-Scooter vor allem für den Wocheneinkauf oder auch eine längere Fahrt geeignet sind.
Die unterschiedlichen Modelle und Preisklassen
E-Scooter kommen in allen Formen, Farben und Preisen daher. Das hat einen großen Nachteil und viele kleine Vorteile. Der Nachteil ist, dass Du eine Weile brauchen wirst, um das perfekte Modell für Dich zu finden. Zu den Vorteilen gehört, dass absolut jeder die Chance hat, genau den E-Scooter zu finden, der zu den eigenen Umständen passt.
Modelle, die maximal 6 km/h erreichen, müssen nicht beim Verkehrsamt gemeldet oder ein TÜV-Zertifikat nachweisen. Somit kann nach dem Kauf sofort losgelegt werden, allerdings ist das geringe Tempo natürlich zu bedenken. Wer an manchen Tagen viele Dinge auf einmal erledigen will oder längere Strecken zurücklegen muss, ist mit einem schnelleren Modell vielleicht besser dran – doch dazu gleich mehr.
Ebenfalls zu unterscheiden sind E-Scooter mit drei oder vier Rädern. Die Ladezeiten, Energieeffizienz und Tragfähigkeit sind Merkmale, die unbedingt bedacht werden müssen. Außerdem spielen persönliche Präferenzen eine Rolle, die weniger mit der Leistung zu tun haben – Farbe, Beleuchtung oder Bedienoberfläche zum Beispiel.
Zwei wichtige Hinweise für Dich: Unter Umständen kann der Kaufpreis durch einen Zuschuss der Krankenkasse mitfinanziert werden – aber Achtung, ob der Grad der Behinderung dafür ausreicht, ist vor dem Kauf nicht immer klar zu sagen. Im Zweifel solltest Du den Kaufpreis selbst stemmen können, sonst droht Ärger, wenn die Krankenkasse nicht zahlen möchte. Außerdem ist zu bedenken, dass für einen E-Scooter eine Versicherung abgeschlossen werden sollte beziehungsweise muss (wenn der Scooter schneller als 6 km/h fahren kann).
Diese Fehler solltest Du beim Kauf vermeiden
Die wichtigste Besonderheit, die nun bereits mehrfach erwähnt wurde und bei der Entscheidung für oder gegen einen E-Scooter sehr wichtig ist: Kosten und Leistung hängen stark vom Modell ab. Während alle Modelle das Ziel erreichen, wieder für mehr Mobilität im Alltag zu sorgen, schaffen es nicht alle, für den kleinen Geldbeutel geeignet zu sein.
E-Scooter für Senioren können eine Geschwindigkeit bis 15 km/h erzielen. Diese Modelle erhalten vor dem Kauf einen TÜV und dürfen nur mit einer gültigen Haftpflichtversicherung gefahren werden. Das Laden per Steckdose ist im Vergleich zu Benzin-Modellen unglaublich praktisch – setzt aber auch voraus, dass dort, wo der E-Scooter geparkt wird, eine Steckdose vorhanden ist. Bezüglich der Parksituation gilt ein weiterer Hinweis: E-Scooter müssen sicher stehen, also in abgeschlossenen Kellern oder Garagen.
Vor dem Kauf ist zu bedenken, in welcher Wohngegend das Gefährt genutzt wird. Denn leider gibt es noch immer völlig kaputte Gehwege und Straßen, die überhaupt nicht zulassen, dass die E-Scooter sicher fahren können. Du solltest Dir sicher sein, dass Du mit dem Scooter auch wirklich genau die Orte erreichen kannst, die Du ohne Hilfe wahrscheinlich nicht besuchen würdest.
Richtig E-Scooter fahren lernen
Zu guter Letzt sind E-Scooter motorisierte Krankenfahrstühle. Motorisiert ist hier das Stichwort: Du musst Dich sicher fühlen, wenn Du ein Fahrzeug bedienst. Verkehrsregeln wie rechts vor links und gegenseitige Rücksichtnahme gelten für jeden. Der einfachste Weg, um herauszufinden, ob Du Dich auf einem E-Scooter sicherfühlen würdest, ist eine Probefahrt. Viele Händler bieten dies an.
Hast Du Dich für den Kauf entschieden, kannst Du ruhig Übungsrunden drehen. Vielleicht in Begleitung einer Pflegekraft oder eines Verwandten. Diese werden Dir sagen können, ob Du unsicher wirkst oder Hindernisse übersiehst. Immer dran denken: E-Scooter sollen das Leben leichter machen, aber dafür müssen sie sicher und bedacht genutzt werden.