Memory ist eines der ersten Spiele, das Kinder lernen können. Unzählige Varianten sind heute im Umlauf. Egal ob Sie gerne Blumen haben, Tiere mögen oder sich mit den tollsten Sehenswürdigkeiten aus aller Welt die Zeit vertreiben, das Prinzip ist immer gleich: Es geht darum, passende Paare zu finden.
Doch auch Erwachsene finden Gefallen an dem Spiel: Eines seiner größten Vorteile ist, dass es keine Übung braucht, um daran teilzunehmen. Der Spielverlauf ist innerhalb weniger Minuten erklärt. Warum Memory auch für Senioren eine perfekte Freizeitbeschäftigung ist? Dabei betreiben Sie auf lustige Weise Gehirnjogging.
Memory: Ein Spiel mit Geschichte
Historiker vermuten, dass es bereits im 12. Jahrhundert Spiele mit einem ähnlichen Ablauf wie Memory gab. Aus Japan ist überliefert, dass man sich mit Kai-Awase die Zeit vertrieb. Die Spielfiguren dafür wurden aus jeweils zwei Muschelhälften gebildet, die man in ein Goldblatt einlegte und nachzeichnete. Die beiden Abbildungen kamen in zwei Behälter und es ging darum, aus bis zu 360 Muscheln Paare zu bilden.
Den Vorläufer von Memory erfand Bertha von Schroeder in den 1940er Jahren in Basel. Die Kindergärtnerin brachte unter dem Namen Zwillingsspiel eine kleine Auflage von rund 500 Stück in den Handel. Ebenfalls aus der Schweiz stammte Heinrich Hurter, der für seine Enkelkinder ein Spiel bastelte. Dafür schnitt er Bilder aus Zeitschriften und Katalogen aus und klebte sie auf quadratische Karten. Dieses einfache Legespiel brachte er seinem Sohn William nach London mit, der hier als Diplomat lebte. Die Freunde seiner Familie mochten das „memory-game“, doch auf die Idee einer kommerziellen Nutzung kam Hurter erst Jahre später.
Als er im Jahr 1957 den Otto Maier Verlag in Süddeutschland kontaktierte, ging alles Schlag auf Schlag. Schon wenige Tage später erfolgte die Zusage, dass der renommierte Spielehersteller Ravensburger das Spiel in sein Programm aufnehmen würde. Der damalige Chef Erwin Glonnegger war begeistert und legte als Erstauflage 6.000 Stück fest. Diese war jedoch schnell vergriffen, was zur damaligen Zeit nur selten vorkam. 4 Mark 80 war damals der Preis für Memory.
Schon von Beginn an zeigte Glonnegger Weitischt: Die Spielbeschreibung wurde in mehreren Sprachen gedruckt und so verbreitete sich Memory rasant in Frankreich, Spanien, Australien, den USA und unzähligen weiteren Ländern.
Memory begeistert mit einfachen Regeln
Die simplen Regeln und die vielen bunten Bilder machen den Reiz von Memory aus. Der erste Satz von Ravensburger kam genau am 15. April 1959 heraus. Die Motive stammten wie auch beim Prototyen von Heinrich Hurter aus Katalogen, Spielen und Büchern, allerdings aus dem Sortiment von Ravensburger. Unter anderem waren das Wolkenkuckuckshaus von House of Cards und Bilder aus „Der neuen Arche Noah“ zu sehen.
Von Memory gibt es heute unzählige Varianten, hier einige Details dazu:
- Das Original Memory besteht aus 63 Bildpaare, also insgesamt aus 126 Karten
- Vor Beginn werden alle Karten gut gemischt und mit der Bildseite nach unten auf einem Tisch oder dem Boden verteilt
- Ob Sie die Karten zufällig oder in einem Rechteck oder Quadrat auslegen, hat auf den Spielverlauf keinen Einfluss
- Wer an der Reihe ist, deckt zwei Karten auf. Nur selten werden Sie das Glück haben, dabei gleich ein Paar zu erwischen. Falls dem doch so ist, legen Sie die Karten vor sich ab
- Sehen Sie sich die Bilder gut an und legen Sie sie verdeckt wieder an die ursprüngliche Position
- Wichtig ist, dass alle Teilnehmer die Möglichkeiten haben einen Blick auf die Karten zu werfen
Memory gewinnt, wer am meisten Bildpaare gefunden hat. Gezählt wird, wenn sich keine Karten mehr auf dem Spielfeld befinden.
Memory gibt es in unzähligen Versionen
Sie haben Enkelkinder, die noch ganz klein sind? Dann überraschen Sie die Kleinen mit „Mein erstes Memory“. Die Karten bestehen aus extra dickem Karton und lassen sich von den oft noch ungeschickten Händen gut anfassen.
Die Motive sind auch von den Jüngsten gut zu erkennen. Wenn Sie zu den Karten spannende Geschichten erfinden, verbessern Sie den Wortschatz Ihres kleinen Spielpartners. Beim Nachwuchs ebenfalls hoch im Kurs steht die Edition mit Tierkindern. Während des Spiels begegnen Ihnen unter anderem Rehkitz aus dem Wald, Schimpansen aus dem Zoo und kleine Kälber vom Bauernhof.
Sehenswürdigkeiten aus dem ganzen Land gilt es bei der Edition Memory Österreich zu finden. Sie entdecken zum Beispiel das moderne Gebäude der Ars Electronica in Linz, Schloss Schönbrunn oder die Großglockner Hochalpenstraße. Sie haben gerade keinen Partner, um eine Partie Memory zu spielen?
Dann tun Sie es online auf vielen verschiedenen Portalen. Dabei gibt es Versionen mit mehr oder weniger Karten. Je nachdem wie gut Ihr Gedächtnis ist, starten Sie mit der leichten Version und steigern sich langsam. Für jedes aufgedeckte Kartenpaar bekommen Sie Punkte, die Zeit läuft mit und stoppt wie lange Sie brauchen, um alle Paare zu entdecken.
Wenn Sie ein außergewöhnliches Geschenk suchen, basteln Sie Memory für Ihre Familie oder Freunde einfach selbst. Dazu benötigen Sie ähnlich wie der Erfinder nur wenige Utensilien. Besonders persönlich wird das Spiel, wenn Sie Fotos aus dem Privatalbum verwenden. Scheiden Sie die Paare in quadratischer Form zurecht und kleben Sie diese dann auf Kartons. Mit einer selbstklebenden Buchschutzfolie geschützt, halten die Karten einiges aus.
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