Mit zunehmendem Alter verlieren viele ältere Menschen nach und nach die Fähigkeit sich im Alltag zurecht zu finden, sodass möglicherweise ein Pflegebedarf besteht. Schließlich bringen altersbedingte Leiden viele Hindernisse mit sich, um grundlegende Aufgaben des täglichen Lebens weiterhin alleine und selbstständig bewältigen zu können. Ein Pflegebedarf kann sich dabei aber auf unterschiedliche Weise herauskristallisieren und verschiedene Stufen haben.
Auf der anderen Seite bevorzugen es viele Senioren lieber in ihren Wohnungen oder Häusern zu bleiben und teilweise weigern sie sich auch in eine betreute Einrichtung oder ein Pflegeheim zu ziehen, obwohl ein akuter Pflegebedarf bestehen würde. Auf der einen Seite ist das natürlich verständlich, haben sie in ihrem eigenen Heim doch ihre ganzen Erinnerungen, Freunden und Erlebnisse gesammelt. Doch letztendlich darf man den gesundheitlichen Aspekt nicht vernachlässigen. Die Frage, ob ein Pflegebedarf besteht, muss beantwortet werden, um danach die notwendigen nächsten Schritte zu setzen. Letztendlich geht es ja schließlich auch um die Gesundheit eines Menschen.
Welche Rahmenpunkte existieren aber, um einen Pflegebedarf festzustellen?
Rahmenbedingungen für den Pflegebedarf
Es gibt unterschiedliche Kriterien, die beim Pflegebedarf zutreffen, doch auf grundlegende Weise geht es um das sichere Bewältigen des Alltages. Bei folgenden Punkten wird sich die Frage gestellt, ob sie der betroffene ältere Mensch noch in der Lage ist zu schaffen oder nicht:
- Einkäufe & Haushalt erledigen
- Verletzungsfrei in der eigenen Wohnung leben
- Kochen & Ernährung
- Körperpflege
Mit zunehmendem Alter wird es für ältere Menschen schwierig die eigenen Einkäufe zu erledigen oder den eigenen Haushalt zu managen. Nicht wenige Senioren benötigen die Hilfe von Außerhalb. Das Benötigen von Unterstützung beim Einkaufen von Lebensmitteln und anderen wichtigen Dingen des Alltags ist natürlich an sich noch kein gravierendes Anzeichen für einen akuten Pflegebedarf.
Doch ebenso ist es unheimlich wichtig, dass ältere Menschen gefahrenfrei in ihrer eigenen Wohnung leben können und keine Verletzungsgefahr aufgrund von Gebrechlichkeit besteht. In einer normalen Wohnung gibt es viele Gefahren für jene Senioren, die körperlich nicht mehr fit sind. Bei einem Sturz ist es möglicherweise für eine ältere Person nicht mehr möglich um Hilfe zu rufen, weil sie nicht mehr aufstehen kann. Diese Situation kann in weiterer Folge lebensbedrohlich werden. Ein Anzeichen für einen Pflegebedarf ist dies auf jeden Fall.
Ältere Menschen sollten natürlich auch in der Lage sein sich eigenständig um ihre Ernährung zu kümmern. Auf der einen Seite kann jemand mit Pflegebedarf möglicherweise nicht mehr selbst zu Hause kochen. Auf der anderen Seite kann dies sogar so weit gehen, dass die Person gar nicht mehr in der Lage ist die Nahrung zu sich zu nehmen. Menschen mit Pflegebedarf wird in solch einer Situation geholfen, sowohl mit Pflegepersonal als auch über Essensdienste, die sich um die regelmäßige Versorgung von bedürftigen Personen mit Mahlzeiten kümmern.
Bei der Frage, ob ein Pflegebedarf besteht oder nicht, wirft man auch einen Blick auf die Fähigkeit sich selbst zu waschen und zu pflegen. Bei Menschen besteht dann ein Pflegebedarf, wenn sie sich nicht mehr selbst waschen können und Hilfe benötigen.
Doch abseits von den unterschiedlichen Aspekten im Rahmen der Gesundheit und der Fähigkeit selbst in einer Wohnung leben und überleben zu können, sollte der geistige Zustand eines Menschen nicht vernachlässigt werden.
Den sozialen Aspekt nicht vergessen
Manche Menschen kämpfen im fortgeschrittenen Alter mit einer erdrückenden Einsamkeit. Einsamkeit ist ein Problem, insbesondere dann, wenn sie Schwierigkeiten haben die eigene Wohnung zu verlassen und die betroffenen Senioren nicht direkt bei der Familie wohnen oder es gar keine Familienangehörigen gibt. Solch eine Lebenssituation kann äußerst schwierig zu bewältigen sein.
Für viele Menschen ist eine Betreuung deshalb nicht ausschließlich aus medizinischen Pflegegründen notwendig, sondern auch, um sie weiterhin in einem sozialen Umfeld behalten zu können und nicht vereinsamen zu lassen. Wenn Senioren in ihren Wohnungen bleiben wollen, bietet sich hierfür der Besuchsdienst an, bei dem das Pflegepersonal verstärkt auf die soziale Interaktion, Gespräche und das Zeitverbringen miteinander eingeht. In anderen Fällen empfiehlt sich aber doch der Weg ins betreute Wohnen oder ins Pflegeheim. Schließlich befinden sich Senioren dort unter ihresgleichen. Sie können auch noch im hohen Alter neue Freundschaften knüpfen und zusammen mit anderen in größerer Gesellschaft altern.
Der Pflegebedarf an sich ist natürlich klar definierter Begriff, um festzustellen, ob eine Person ein bestimmtes Maß an Hilfe benötigt, um die gesundheitliche Versorgung gewährleisten zu können. Die Sache ist aber vielschichtig und je älter man wird, desto mehr Herausforderungen muss man sich stellen. Diese sind nicht immer direkt mit der eigenen Gesundheit verbunden.