Auch wenn man im Straßenverkehr eher auf Führerscheinneulinge blickt, wenn es um Risikoherde im Straßenverkehr geht, so zählen ältere Autofahrer leider auch zu jener Gruppe, die als absolute Risikogruppe angesehen wird, wodurch ein Fahrtest für Senioren immer wichtiger zu werden scheint. Und das leider nicht ohne Grund.
Schließlich lassen die Sinne im fortschreitenden Alter immer stärker nach und auch wer sich früher als sicheren und zuverlässigen Autofahrer angesehen hat, könnte im Laufe der Zeit nachlassen und zu einem Risiko werden, ohne es selbst zu bemerken oder sich eingestehen zu wolleni.
Auch wenn ein Fahrtest für Senioren sich bei uns noch nicht als verpflichtende Maßnahme ab einem gewissen Alter durchgesetzt hat, so sollten Sie sich dennoch gelegentlich die Frage stellen, ob Sie noch verkehrstauglich sind oder nicht.
Zunächst vielleicht lediglich durch das Beantworten einiger Fragen, aber letztendlich auch durch eine ärztliche Untersuchung, wie sie in anderen Ländern wie Portugal, Spanien, Dänemark, Norwegen, Italien oder den Niederlande ab einem gewissen Alter erforderlich ist. Dort sieht es mit dem Fahrtest für Senioren nämlich ganz anders aus, als bei uns.
Erste Anzeichen für die Notwendigkeit von einem Fahrtest für Senioren
Die Deutsche Seniorenliga hat eine Reihe von Merkmalen ausgearbeitet, die für ältere Autofahrer bzw. vor allem auch für Angehörige als Richtwert dienen kann, um die Frage zu beantworten, ob ein Fahrtest für Senioren notwendig sein könnte oder nicht. Darunter finden sich folgende:
- Unsicherheit selbst in vertrauter Umgebung
- Langsames Fahren (unsicher, zu schnell oder zu dicht auffahrend)
- Kein Wahrnehmen anderer Verkehrsteilnehmer und des Gegenverkehrs
- Das langsame Erfassen von Schilder und Ampeln
- Probleme beim Abbiegen, Wenden und Parken,
- Unzuverlässiges Halten der Spur
- Ignorieren/Nicht-Kontrollieren des toten Winkels beim Abbiegen oder Überholen
- Langsame Reaktion in Gefahrensituationen
- Ein häufiges „auf-der-Bremse-Stehen“
- Auto hat vermehrt Kratzer und Schrammen
Falls Sie diese Situationen bemerken, könnte für Sie oder Ihren Verwandten ein Fahrtest für Senioren unumgänglich werden, um weiterhin die Sicherheit im Straßenverkehr auch für andere Verkehrsteilnehmer gewährleisten zu können. Doch was können Sie selbst unternehmen, um selbst aktiv zu werden?
Was kann ich tun?
Es ist verständlicherweise keine einfache Situation in der Sie sich befinden könnten, ob mit oder ohne Fahrtest für Senioren spielt dabei keine Rolle. Der Mangel an ärztlichen Pflichtterminen führt dazu, dass alle Kontrollen auf freiwilliger Basis basieren und das ist sicherlich ein Problem. Älteren Menschen fällt es dabei umso schwerer einsichtig zu sein, wenn es um eigene Mangelerscheinungen oder gesundheitlich bedingte Schwächen geht.
Versuchen Sie ehrlich zu sich selbst zu sein. Fragen Sie sich ehrlich, ob Sie manchmal die Orientierung im Straßenverkehr verlieren, Schwierigkeiten dabei haben andere Verkehrsteilnehmer oder Straßenschilder rechtzeitig zu erkennen oder sich langsam aber sicher zu einem allgemein unsicheren Fahrer entwickeln.
Selbst dann, wenn Sie beim Fahren nicht mehr über Ihre Schulter blicken können, hat dies ein unheimliches Gefahrenpotenzial im Straßenverkehr. Unterziehen Sie sich zur Sicherheit einem Fahrtest für Senioren. Ärzte empfehlen ab einem gewissen Alter mindestens alle zwei Jahre zu einer freiwilligen ärztlichen Untersuchung zu gehen und bei ersten Anzeichen von Defiziten gewisse Maßnahmen zu treffen.
Vermeiden Sie es bei Nacht oder während schlechter Witterungsverhältnisse zu fahren, die Ihre Sicht beeinträchtigen könnten. Auch wenn der Fahrtest für Senioren noch keine verpflichtende Maßnahme ist, so tragen Sie dadurch zu mehr Sicherheit im Straßenverkehr für sich selbst und andere bei.
Ein Selbsttest stellt sicherlich keine 100% zuverlässige Methode dar, um festzustellen ob Sie auch noch im fortgeschrittenen Alter fahrtauglich und keine Gefahr für den Straßenverkehr sind, doch der Test kann als erster Anhaltspunkt genommen werden. In weiterer Folge empfiehlt es sich in jedem Fall ein Beratungsgespräch aufzusuchen und sich über die Möglichkeiten und Hilfestellungen zu informieren, die derzeit für Senioren am Steuer angeboten werden.