Nachlassende Sehkraft im Alter: Was Sie wissen sollten

Nachlassende Sehkraft im Alter

Kennen Sie die Anzeichen für altersbedingte Sehveränderungen? Wussten Sie, dass die Makuladegeneration eine der Hauptursachen für Sehverlust im Alter ist? Erfahren Sie in diesem Artikel, wie Sie Ihre Sehkraft im Alter schützen und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt.

Makuladegeneration: Die Hauptursache für Sehverlust im Alter

Die Makuladegeneration ist eine der Hauptursachen für Sehverlust im Alter. Sie führt zu einer fortschreitenden Schädigung der Makula, dem für das scharfe Sehen zuständigen Bereich der Netzhaut. Es gibt zwei Formen der Erkrankung: die häufigere, aber weniger aggressive trockene Makuladegeneration mit Ablagerungen im Gewebe und die seltenere, aber aggressivere feuchte Makuladegeneration mit krankhafter Gefäßbildung.

Was ist Makuladegeneration?

Die Makuladegeneration ist eine altersbedingte Erkrankung der Netzhaut, bei der es zu einer Schädigung der Makula kommt. Die Makula ist für das zentrale, scharfe Sehen verantwortlich. Bei einer Makuladegeneration kann dies zu Sehverlust und sogar Erblindung führen.

Langsamer Verlauf und schleichende Entwicklung

Die Makuladegeneration entwickelt sich in der Regel langsam und schleichend. Anfangs können Betroffene unscharfes Sehen, Verzerrungen und dunkle Flecken im zentralen Sehfeld bemerken. Mit fortschreitendem Verlauf verschlechtert sich das Sehen zunehmend.

Zwischen 1 Prozent der Menschen im Alter von 65 bis 75 Jahren leiden an altersabhängiger Makuladegeneration (AMD), während 10 bis 20 Prozent der Personen über 85 Jahre betroffen sind. Die trockene Form tritt dabei häufiger auf als die feuchte Variante.

Statistik Wert
Anteil der 65-75-Jährigen mit Makuladegeneration 1%
Anteil der über 85-Jährigen mit Makuladegeneration 10-20%
Anteil trockene Makuladegeneration 80%
Anteil feuchte Makuladegeneration 20%

Risikofaktoren und Ursachen von Makuladegeneration

Die genauen Ursachen der Makuladegeneration, einer der Hauptursachen für Sehverlust im Alter, sind noch nicht vollständig erforscht. Allerdings gibt es eine Reihe bekannter Risikofaktoren, die die Entstehung dieser Erkrankung begünstigen können. Dazu zählen unter anderem das Alter, das Geschlecht (häufiger bei Frauen), die genetische Veranlagung, Rauchen, Bluthochdruck, eine unausgewogene Ernährung sowie UV-Strahlung.

Je mehr dieser Risikofaktoren zusammenkommen, desto höher ist das Risiko für die Entwicklung einer Makuladegeneration. So sind beispielsweise in Industrieländern 10 bis 20 Prozent aller Personen mit Makuladegeneration über 85 Jahre alt. Die Erkrankung ist hingegen bei Menschen unter 65 Jahren eher selten.

Während die trockene Form der Makuladegeneration die häufigere Variante ist, verläuft die feuchte Form deutlich schneller und aggressiver. Rauchen erhöht nachweislich das Risiko für die Entwicklung einer Makuladegeneration und führt oft zu einem früheren Ausbruch der Erkrankung.

Weitere Faktoren wie Bluthochdruck, Übergewicht und erhöhte Cholesterinwerte können ebenfalls die Gesundheit der Makula, des empfindlichsten Teils der Netzhaut, beeinträchtigen. Auch unzureichender UV-Schutz wird mit der Entstehung von Makuladegeneration in Verbindung gebracht.

Risikofaktor Erläuterung
Alter Die Erkrankung tritt vorwiegend bei Menschen über 65 Jahren auf.
Geschlecht Frauen sind häufiger betroffen als Männer.
Genetik Bestimmte genetische Faktoren erhöhen das Risiko für Makuladegeneration.
Rauchen Rauchen ist ein wesentlicher Risikofaktor und kann die Erkrankung beschleunigen.
Bluthochdruck Erhöhter Blutdruck kann die Gesundheit der Makula beeinträchtigen.
Ernährung Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse kann Makuladegeneration vorbeugen.
UV-Strahlung Mangelnder Schutz vor UV-Licht kann das Risiko erhöhen.

Früherkennung und Diagnose der Makuladegeneration

Eine frühzeitige Diagnose der Makuladegeneration ist von entscheidender Bedeutung. Die Diagnose erfolgt durch eine gründliche Augenuntersuchung, bei der die Sehschärfe, das Gesichtsfeld und die Netzhaut genau überprüft werden. Bei Verdacht auf eine feuchte Makuladegeneration kann zusätzlich eine spezielle Untersuchung mit Farbstoff und optischer Kohärenztomografie (OCT) durchgeführt werden, um die Blutgefäße unter der Makula detailliert darzustellen.

Die Bedeutung einer frühzeitigen Diagnose

Je früher die Makuladegeneration erkannt wird, desto eher können geeignete Behandlungsmöglichkeiten eingeleitet werden, um den Verlauf der Erkrankung zu verlangsamen und den Sehverlust zu minimieren. Regelmäßige Augenuntersuchungen sind daher sehr wichtig, um Sehprobleme frühzeitig zu erkennen und rechtzeitig behandeln zu können.

  • Frühzeitige Diagnose ermöglicht rechtzeitiges Handeln und Einsatz geeigneter Therapien
  • Verlauf der Erkrankung kann verlangsamt und Sehverlust minimiert werden
  • Regelmäßige Augenuntersuchungen sind entscheidend für die Früherkennung

Therapiemöglichkeiten bei Makuladegeneration

Die Behandlung einer Makuladegeneration hängt von der Form und dem Stadium der Erkrankung ab. Bei der trockenen Makuladegeneration können bestimmte Nahrungsergänzungsmittel wie hochdosierte Vitamine und Mineralstoffe helfen, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen. Bei der feuchten Makuladegeneration stehen dagegen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung.

Bei der feuchten Form der Makuladegeneration werden häufig Injektionen von Medikamenten, sogenannte anti-VEGF-Wirkstoffe, in das Auge appliziert. Diese Wirkstoffe hemmen das Wachstum der krankhaften Blutgefäße unter der Makula und können so das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen oder sogar aufhalten. In der Regel sind dafür etwa drei Injektionen im Abstand von jeweils vier Wochen erforderlich.

Eine weitere Behandlungsoption ist die Laserbehandlung, bei der die abnormen Blutgefäße unter der Makula verschlossen werden. In einigen Fällen kommt auch eine Kombination aus Medikamenten und Laserbehandlung zum Einsatz.

Therapieform Wirkweise Anwendung
Medikamente (anti-VEGF) Hemmen das Wachstum krankhafter Blutgefäße Regelmäßige Injektionen in das Auge
Laserbehandlung Verschließt abnorme Blutgefäße Einmaliger Eingriff
Kombination Medikamente und Laserbehandlung Individuell angepasst

Bei der trockenen Form der Makuladegeneration stehen bislang keine wissenschaftlich anerkannten Behandlungsmethoden zur Verfügung, die eine Verbesserung der Sehleistung bewirken. Allerdings können hochdosierte Vitamine und Mineralstoffe das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen.

nachlassende Sehkraft im Alter: Häufige Veränderungen

Mit zunehmendem Alter treten verschiedene Veränderungen im Auge auf, die die Sehkraft beeinträchtigen können. Zwei der häufigsten altersabhängigen Sehschwächen sind die

  • Alterssichtigkeit (Presbyopie)
  • Graue Star (Katarakt)

Die Alterssichtigkeit beginnt normalerweise ab dem 40. Lebensjahr und betrifft nahezu jeden Menschen in diesem Alter. Dabei lässt die Elastizität der Augenlinse nach, was das scharfe Sehen in der Nähe erschwert. Glücklicherweise können Lesebrillen oder Gleitsichtbrillen die Alterssichtigkeit gut korrigieren.

Der Graue Star (Katarakt) ist eine weitere weit verbreitete altersbedingte Augenerkrankung. Ab dem 50. Lebensjahr steigt das Risiko, an Katarakt zu erkranken. Dabei trübt sich die Linse ein, was die Sehleistung beeinträchtigt. Doch auch hier gibt es gute Behandlungsmöglichkeiten wie die Kataraktoperation, bei der die getrübte Linse durch eine künstliche Linse ersetzt wird.

Sowohl die Alterssichtigkeit als auch der Graue Star lassen sich mit geeigneten Sehhilfen oder Operationen gut behandeln. Eine frühzeitige Diagnose ist wichtig, um die Lebensqualität im Alter zu erhalten.

Wichtige altersbedingte Augenerkrankungen

Neben der Makuladegeneration gibt es weitere schwerwiegende altersbedingte Augenerkrankungen, die die Sehkraft stark beeinträchtigen können. Dazu zählen das Glaukom (Grüner Star) und die Diabetische Retinopathie. Das Glaukom-Risiko steigt mit jedem Jahrzehnt nach dem 40. Lebensjahr an, während etwa 2,3 Prozent der Diabetiker an Diabetischer Retinopathie leiden, die zu dauerhaftem Sehverlust führen kann. Frühzeitige Diagnose und geeignete Behandlung sind bei diesen Augenerkrankungen essenziell, um die Sehkraft so lange wie möglich zu erhalten.

Das Glaukom ist eine Erkrankung, bei der der Augeninnendruck erhöht ist und der Sehnerv geschädigt wird. Unbehandelt kann dies zu einem vollständigen Verlust des Sehvermögens führen. Die Diabetische Retinopathie entsteht als Folge des Diabetes mellitus und führt zu Schädigungen der Netzhautgefäße, was den Sehverlust verursacht.

Augenerkrankung Beschreibung Risikofaktoren Behandlung
Glaukom Erhöhter Augeninnendruck, der den Sehnerv schädigt Alter, Familiengeschichte, Diabetes, Myopie Medikamente, Laserbehandlung, Operation
Diabetische Retinopathie Schädigung der Netzhautgefäße durch Diabetes Dauer und Schwere des Diabetes, schlechte Blutzuckereinstellung Blutzuckereinstellung, Laserbehandlung, Medikamente

Frühzeitige Erkennung und rechtzeitige Behandlung sind entscheidend, um den Sehverlust bei diesen altersabhängigen Augenerkrankungen zu verhindern oder zumindest hinauszuzögern. Regelmäßige Augenuntersuchungen ab dem 50. Lebensjahr sind daher sehr wichtig.

Weitere altersbedingte Sehveränderungen

Neben den Haupterkrankungen, wie der Makuladegeneration, gibt es noch weitere subtilere Veränderungen im Auge, die mit dem Alter einhergehen. Diese Veränderungen sind zwar normal, können aber ebenfalls die Lebensqualität beeinträchtigen und erfordern gegebenenfalls spezifische Gegenmaßnahmen.

Reduzierte Pupillengröße

Mit zunehmendem Alter verkleinert sich die Pupille, was zu Problemen bei wechselnden Lichtverhältnissen führen kann. Die Lichtaufnahme des Auges wird dadurch eingeschränkt, was das Sehen bei Dunkelheit oder Dämmerung erschweren kann.

Trockene Augen

Das Auftreten von trockenen Augen ist eine weitere typische Altersveränderung. Die Produktion von Tränenflüssigkeit lässt im Laufe der Zeit nach, was zu Reizungen, Brennen und Sehstörungen führen kann. Regelmäßiges Träufeln von Augentropfen kann hier Linderung verschaffen.

Verlust des peripheren Sehens

Mit zunehmendem Alter nimmt auch das periphere Sehen ab. Dieser Verlust des Seitenblicks kann die Orientierung und Mobilität erschweren und das Sturzrisiko erhöhen.

Verringertes Farbsehen

Ebenso lässt die Farbwahrnehmung im Alter nach. Blautöne werden häufig blasser und schwerer unterscheidbar, was den Alltag erschweren kann.

Glaskörperablösung

Eine weitere altersbedingte Veränderung ist die Glaskörperablösung. Dabei löst sich der Glaskörper teilweise von der Netzhaut, was zu Lichtblitzen, Flimmern oder Blinden Flecken führen kann.

Diese Veränderungen des Sehvermögens im Alter sind normal, können aber dennoch die Lebensqualität beeinträchtigen. Es ist wichtig, diese Sehveränderungen mit dem Augenarzt zu besprechen und gegebenenfalls Lösungen zu finden.

Präventionsmaßnahmen gegen Sehkraftverlust

Obwohl eine vollständige Prävention von altersbedingten Augenerkrankungen wie der Makuladegeneration nicht möglich ist, gibt es einige wichtige Maßnahmen, die das Risiko deutlich senken können. Dazu gehört vor allem eine ausgewogene, vitaminreiche Ernährung, der Verzicht auf Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum sowie der Schutz der Augen vor UV-Strahlung durch Sonnenbrillen.

Eine gute Versorgung mit Antioxidantien und Mikronährstoffen wie Vitamin A, Riboflavin (Vitamin B2), Zink, Omega-3-Fettsäuren, Lutein und Zeaxanthin ist entscheidend, um die normale Sehkraft aufrechtzuerhalten. Diese Nährstoffe finden sich in verschiedenen Lebensmitteln wie Milch, Eiern, Nüssen, Fisch, Grünkohl, Spinat, Fleisch, Vollkornprodukten, Obst und Gemüse.

Darüber hinaus sind regelmäßige Augenuntersuchungen beim Optiker oder Augenarzt sehr wichtig, um Veränderungen frühzeitig zu erkennen und geeignete Gegenmaßnahmen einzuleiten. Viele Augenerkrankungen lassen sich in einem frühen Stadium deutlich besser behandeln.

Mikronährstoff Funktion für die Augengesundheit Lebensmittelquellen
Vitamin A Erhalt der normalen Sehkraft Milch, Eier, Fisch, Fleisch
Riboflavin (Vitamin B2) Erhalt der normalen Sehkraft Milch, Eier, Vollkornprodukte
Zink Regeneration der Sinneszellen im Auge, Erhalt normaler Sehkraft Fleisch, Nüsse, Vollkornprodukte
Omega-3-Fettsäure DHA Erhalt normaler Sehkraft Fisch, Fischöle
Lutein und Zeaxanthin Antioxidative Wirkung, Beitrag zur normalen Funktion des Sehnervs Grünkohl, Spinat, Mais

Hilfsmittel zur Korrektur der Alterssichtigkeit

Mit zunehmendem Alter lässt die Sehkraft in der Regel nach – eine Entwicklung, die als Alterssichtigkeit oder Presbyopie bezeichnet wird. Obwohl diese Sehschwäche nicht heilbar ist, gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Beeinträchtigungen im Alltag auszugleichen. Dazu gehören Lesebrillen, Mehrstärkenbrillen und Kontaktlinsen, die speziell auf die individuelle Presbyopie abgestimmt werden können.

Lesebrillen und Mehrstärkenbrillen

Eine der gängigsten Lösungen zur Korrektur der Alterssichtigkeit sind Lesebrillen. Diese fokussieren den Blick präzise auf den Nahbereich und eignen sich ideal für das Lesen, Handarbeiten oder Computerarbeit. Mehrstärkenbrillen, auch als Gleitsichtbrillen bekannt, bieten darüber hinaus eine Sehkorrektur für den Fern-, Mittel- und Nahbereich. Sie ermöglichen ein natürliches Sehen in allen Entfernungen und sind daher eine flexible Option bei nachlassender Sehkraft im Alter.

Kontaktlinsen für die Presbyopie

Wer auf eine Brille verzichten möchte, kann auch Kontaktlinsen zur Korrektur der Alterssichtigkeit in Betracht ziehen. Spezielle Gleitsichtkontaktlinsen bieten ähnliche Funktionen wie Mehrstärkenbrillen und ermöglichen ein scharfes Sehen in verschiedenen Distanzen. Daneben gibt es auch Monovision-Kontaktlinsen, bei denen jeweils ein Auge auf Nah- oder Fernsicht eingestellt ist. Die optimale Lösung hängt vom individuellen Bedarf und der Anpassungsfähigkeit ab und sollte gemeinsam mit einem Augenoptiker oder Augenarzt besprochen werden.

Fazit

Die nachlassende Sehkraft im Alter ist ein natürlicher Prozess, der sich nicht vollständig verhindern lässt. Allerdings gibt es wirksame Möglichkeiten, um den Sehverlust zu minimieren und den Alltag zu erleichtern. Dazu gehören neben der Früherkennung und Behandlung von Augenerkrankungen wie der Makuladegeneration auch die Nutzung geeigneter Sehhilfen wie Lesebrillen oder Kontaktlinsen.

Regelmäßige Augenuntersuchungen sind wichtig, um Veränderungen frühzeitig zu erkennen und präventive Maßnahmen wie eine gesunde Ernährung und den Schutz vor UV-Strahlung zu ergreifen. Mit der richtigen Vorsorge und Unterstützung können ältere Menschen auch im Alter aktiv und selbstständig am gesellschaftlichen Leben teilhaben.

Zudem müssen neue Versorgungsmodelle zur Verbesserung der ophthalmologischen Versorgung in stationären Einrichtungen geschaffen werden, da viele Bewohner aufgrund von Schwierigkeiten beim Transport keine angemessene augenärztliche Versorgung erhalten. Ebenso besteht Bedarf an Lösungen für Menschen mit Sehbeeinträchtigungen im ÖPNV und bei der Gestaltung von barrierefreien Lebenswelten.

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